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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Ortungsdaten und den Meldungen der anderen Schiffe«, ergänzte Skepz. »Die Hondh sind sehr daran interessiert, dass keiner von uns entkommt.«
    »Ja – aber warum?«, insistierte Thrax.
    »Psychologie? Frachter und Eskorte verschwinden einfach, die Exonium-Erträge sind uns aus der Hand geschlagen worden und über allem liegt eine große Stille.«
    Die Hondh verstanden menschliche Psychologie, das war bekannt. Sie wussten diese auch zu manipulieren, soweit das ohne direkte Kommunikation möglich war. Das konnte man umgekehrt nicht behaupten. Die Xenopsychologen der Flotte waren bedauernswerte Gestalten. Niemand nahm ihre Briefings ernst und sie konnten nicht einmal erbost deswegen sein. Der beste Experte für die Hondh hatte nur wenig mehr Ahnung als Thrax mit all seiner militärischen Erfahrung aus seiner Karriere.
    Skepz’ Theorie war so gut wie jede andere.
    »Also – holen sie uns ein?«
    »Ja. Noch vor dem Swing-by. Außer, denen explodieren vorher die Maschinen.«
    »Unsere Optionen?«
    »Wir können nicht schneller.«
    Thrax sah Lachweyler an. Der grinste.
    »Ich halte sie uns vom Leib, aber es wird eng. Es sind zu viele auf einmal. Es hängt sehr davon ab, was die Hondh an Bord haben. Mark VI? Die haben wir im Griff, so einigermaßen. Mark VII? Die bringen uns ernsthafte Probleme. Großer Sprengradius. Die brauchen nicht einmal direkte Treffer. Das merke ich aber erst, wenn sie die Rohre aufmachen.« Lachweyler zuckte mit den Achseln. »Ich sag dann Bescheid.«
    Thrax schüttelte den Kopf. Ihre Chancen standen schlecht. Aber das war kein Grund, gleich aufzugeben. Das hatte er in den letzten Jahren auch nicht getan. Doch richtig große Zuversicht erfüllte ihn nicht. Es schien, als neige sich ihrer aller Karriere dem Ende entgegen.
    Thrax starrte wieder auf die Symbole auf dem Bildschirm, sah die Zahlenkolonnen, fühlte sich hilflos, und das nicht zum ersten Mal. Diesmal aber war der Fatalismus besonders stark. Ein Vorbild sollte er sein, ein Fels in der Brandung, Hoffnung und Zuversicht verbreiten. Er fühlte sich nicht vorbildlich, spürte, wie die Brandung ihn fortriss. Daher blieb ihm bloß der Rückgriff auf seine schauspielerischen Fähigkeiten. Seine Mannschaft kannte diese jedoch zur Genüge und würde ihn sofort durchschauen.
    Welch eine Scharade.
    Und so warteten sie.
    Wie immer, wenn man sich amüsierte, verging die Zeit wie im Fluge.
    Dass der Zeitpunkt der Entscheidung langsam näher rückte, zeigte sich vor allem daran, dass Lachweyler nicht mehr lässig in seinem Sessel hing, sondern konzentriert seine Kontrollen beobachtete. Er hatte verschiedene Abwurffächer von Gegenmaßnahmen und Anti-Raketen programmiert, basierend auf den möglichen Szenarien eines Angriffes. Die Variationen waren begrenzt, vielleicht mit der Ausnahme, dass er auch alle Offensivwaffen nur zur Verteidigung nutzen wollte. Die einzige echte Variable, die für eine Überraschung sorgen konnte, war eine völlig neue Waffe aufseiten der Gegner, vor allem eine unvorhergesehen bessere Raketentechnologie. Damit rechnete niemand. Die Hondh hatten relativ lange Innovationszyklen, mit denen sie den technischen Vorsprung der Menschheit einholten, und erneuerten ihr Arsenal in berechenbaren Intervallen. Die Experten erwarteten die Mark-VIII-Rakete irgendwann in vier bis sechs Jahren, aber noch nicht jetzt. Es gab daher eine gute Chance, dass die Hondh die Interceptor auf sehr vorhersehbare Weise angreifen würden.
    Was auch völlig ausreichen würde, um die Vernichtung des terranischen Schiffes zu gewährleisten.
    »Hondh in Raketenreichweite in zehn Minuten«, meldete Lachweyler, sah auf und suchte den Blick des Kommandanten. »Wenn sie Mark VII haben. Bei VI sind es noch rund fünfzehn.«
    »Wenn sie sofort feuern.«
    »Das tun sie. Wir lesen Unregelmäßigkeiten im Antrieb des Schlachtkreuzers. Sie müssen jetzt loslegen, sonst laufen wir ihnen davon oder sie explodieren von selbst.«
    Thrax nickte. Die Hondh waren wirklich daran interessiert, sie abzufangen. Was trieb sie zu solch einem Risiko? Es war zwar nicht unüblich für ihre immer sehr entschieden vorgehenden Feinde, dennoch: Hondh neigten gemeinhin nicht zu suizidalem Verhalten. Warum alles auf eine Karte setzen?
    Leider würden sie das niemals erfahren.
    Thrax schob den Gedanken beiseite.
    Er konzentrierte sich darauf, nichts zu tun. Er hasste diese Phase eines Raumkampfes. Er war Statist. Entscheidungen waren bereits gefallen, auf beiden Seiten. Die Computer

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