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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Enttäuschung zu verarbeiten, das ihn nach Spoons Bericht erfasst hatte, und dafür benötigte er einige Momente. Zum Glück gab es Lachweyler, der nichts glaubte, an allem zweifelte und der das Gespräch zur Überbrückung fortsetzte.
    »Es ist also alles in Ordnung – Waffensysteme, Energieerzeugung, Lebenserhaltung, der ganze Krempel –, nur der Überlichtantrieb nicht?«
    Spoon sah Lachweyler an, als ob er diesen für einen Idioten halte. Bei rechtem Licht betrachtet entsprach dies durchaus den Tatsachen. Der Chefingenieur fletschte die Zähne und bereitete sich auf eine wohlgesetzte Beleidigung vor, da öffnete Thrax die Augen und hob eine Hand.
    »Der Bericht Spoons war vollständig«, sagte er leise. Spoon war ein unerträgliches Arschloch, aber er war mittlerweile ganz ordentlich bei seiner Arbeit. Lachweylers Nachfrage war überflüssig gewesen. Thrax sah Shirwa Lumb an, die Bordärztin, die nebenher auch als Versorgungsoffizierin fungierte.
    »Ich hätte gerne den Status unserer lebenswichtigen Vorräte«, sagte er sanft.
    Shirwa, eine drahtige, ältere Frau mit grauweißen, streng zurückgekämmten Haaren, nickte und warf einen Blick auf das elektronische Pad vor ihr. Sie hatte die Frage selbstverständlich erwartet.
    »Wir haben Nahrungsingredienzen für 250 Tage, wenn wir die Recycler auf das Niveau von Konzentratriegeln und Wasser herunterregeln. Flüssigkeit sieht gut aus, da rechne ich mit 300 Tagen. Wir haben keine Verletzten, unsere medizinischen Vorräte sind daher nicht angerührt. Atemluftrecycling ist konstant für drei bis vier Jahre, wenn wir keine großen Aktionen veranstalten. Aber das ist egal, denn wir werden vorher verhungert oder verdurstet sein. Ich tippe ja eher darauf, dass wir die Luftschleusen öffnen, aber das ist nur meine persönliche Ansicht.«
    »Spoon, wir können keine Reparatur durchführen?«, wollte Lachweyler noch einmal wissen. Der Chefingenieur presste die Kiefer aufeinander und warf dem Waffenoffizier einen bösen Blick zu, der die Frage in etwa beantwortete.
    »Optionen?«, fragte Thrax.
    Skepz räusperte sich. »Wir können um Hilfe rufen, aber da die Hondh offensichtlich dabei sind, hier eine Bergbaustation zu errichten, müssen wir davon ausgehen, dass sie uns abhören und sofort orten werden. Ich denke, dass es ein Kundschafterschiff hierher geben wird, wenn wir uns nicht zurückmelden. Es wird sehen, was wir jetzt auch erkennen können: ein oder zwei Hondh-Geschwader sowie eine Bergbaustation. Das wird man dem Oberkommando melden und vielleicht, vielleicht, in einem Jahr oder so, wird man angreifen.«
    »Eher nicht«, murmelte Lachweyler. »Die Ecke ist schwer zu verteidigen und weitab vom Schuss. Sie wurde nur ausgebeutet, weil wir dachten, die Hondh hätten es nicht gemerkt. Hierher wird keine Flotte entsandt.«
    Thrax nickte. Lachweyler war so gut über die strategischen Briefings informiert wie alle anderen und hatte eine realistische Einschätzung abgegeben. Selbst Spoon konnte dem nichts entgegensetzen. Er grunzte etwas und starrte wieder in den Kaffee. Wasser und Riegel waren nichts, was den massiv Koffeinabhängigen in Freude versetzte.
    »Warten können wir, aber es nützt nicht viel«, fasste Skepz zusammen. »Um Hilfe zu rufen, ist Selbstmord.«
    »Weitere Optionen?«, fragte Thrax.
    »Wir können versuchen, die Bergbaustation anzugreifen, wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt«, sagte Lachweyler. Seiner Stimme war anzuhören, dass er von seiner eigenen Idee nicht sonderlich begeistert war, da sie gleichfalls auf einen Selbstmord hinauslief. Aber es war eine Option, also nickte Thrax ihm zu.
    »Weitere Ideen?«
    Shirwa seufzte. »Können wir diese Scheißdiskussion jetzt nicht beenden? Wir sind alle nicht suizidal eingestellt und wir alle wissen, dass es nur eine Option gibt, unser Überleben zu sichern. Wir programmieren den Bordcomputer für einen kontinuierlichen Unterlichtflug zur Erde, schlüpfen in die Stasiskammern und hoffen auf das Beste.«
    Thrax hob den Kopf.
    »Carlisle, wie lange benötigen wir bei normaler Unterlichtbeschleunigung bis zur Erde – wenn wir die Maschinen möglichst schonen wollen und die Lebenserhaltung nachher noch funktioniert?«
    »Für Letzteres kann ich keine Garantie abgeben«, erklang die Stimme des Navigators aus dem Lautsprecher. Spoon schnaubte, sagte aber nichts.
    »Wie lange?«
    »Subjektiv: 184 Standardjahre.«
    »Kein Problem für die Stasiskammern«, warf Shirwa ein.
    »Und auf der Erde? Wie viele Jahre

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