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Da gibt's nichts zu lachen! - Dark Lord ; 1

Da gibt's nichts zu lachen! - Dark Lord ; 1

Titel: Da gibt's nichts zu lachen! - Dark Lord ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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ich meine Nase etwas zu tief in die schwarzen Künste gesteckt hatte! Pah, was wusste der alte Schwachkopf schon? Ich brauchte ihre Lehrer nicht und ihre Vorlesungen über Selbstbeherrschung, Mäßigung und Liebe zu allen Lebewesen. Ich brauchte ihre Weißen Wörter der Macht und ihre Bücher über Gesegnete Zauber nicht. Ich würde meine eigene Akademie gründen, eine Akademie des Mondes, eine Akademie der Nacht, und sie alle in den Schatten stellen. Ich würde es ihnen allen zeigen, ihnen und meinem aufgeblasenen Vater – ich würde ihm zeigen, wie groß und mächtig ich war, und dann würden sie eines Tages angekrochen kommen und mich um meinen Rat, um Vergebung anflehen! Ich bin der Große Dirk! Ich würde ihn vernichten, ihn und seine Akademie der Heiligen Weisheit. Ich würde …«
    »Schon gut, das reicht, Dirk, das reicht jetzt«, sagte Wings.
    Dirk verstummte und sank zurück in seinen hypnotischen Schlaf.
    »Ganz außerordentlich«, flüsterte Wings Randle zu, »diese Art von tief verwurzelter Selbsttäuschung ist mir noch nie untergekommen, wirklich bemerkenswert! Und so perfekt konstruiert.«
    Randle flüsterte zurück: »Das klingt, als wäre sein Vater Chef einer Sekte gewesen. Offenbar schleppt der Junge ein paar ernsthafte Probleme mit sich herum. Wir sollten ihn auch nach seiner Mutter fragen. Das würde vielleicht etwas Normaleres zutage bringen.«
    »Gute Idee«, sagte Wings und schob ein weiteres Weingummi in den Mund. Randle war deutlich anzusehen, wie sehr ihm die ständige Kauerei auf den Wecker ging.
    »Und jetzt lass uns wieder zurückgehen, Dirk, genauso weit wie eben. Erinnere dich an deine Mutter. Wie war sie?«
    Dirk rutschte unbehaglich auf dem Ledersessel herum. Sein Gesicht verzog sich zu einer qualvollen Grimasse.
    »Mutter … Mutter«, sagte er. Dann lächelte er. »Sie hat mich geliebt. Sie gab mir zu essen. Süße Milch und … Blut.« Dirks Stimme wurde leiser, er begann, im Sessel he­rumzurutschen, als wolle er nicht darüber sprechen.
    Überrascht und fasziniert sahen Wings und Randle ei­nander an.
    »Dieser Fall könnte unsere Karriere sichern«, raunte Randle seinem Kollegen zu. »Wir könnten ein Buch über ihn schreiben!«
    »Ich weiß, ich weiß«, gab Wings halblaut zurück und legte die Finger an die Lippen. »Weiter, Dirk, erzähl uns mehr von deiner Mutter.«
    Dirk sprach wie im Traum. »Sie war wunderschön. Blass und dunkel, ihre Augen waren schwarz wie die Nacht, aber ihre Lippen leuchteten rubinrot. Sie war alt, sehr alt … aber gleichzeitig jung … wie jung sie aussah! Eine Königin war sie, von königlichem Geblüt. Obwohl … ich weiß gar nicht, ob ihr ursprüngliches Blut … sie neigte dazu, äh, wie soll ich sagen … von anderen Blut zu leihen. Das tat sie sogar sehr oft.«
    Wings und Randle machten ein Gesicht, als könnten sie ihm nicht mehr folgen. Wings flüsterte: »Vielleicht hatte sie Leukämie oder eine Nierenkrankheit. Es klingt, als ob sie viele Bluttransfusionen gebraucht hätte. Vielleicht auch Dialyse.«
    »Womöglich ist sie deshalb jung gestorben. Ob es das ist, was er bis heute nicht richtig verarbeitet hat, was meinen Sie?«
    »Gut möglich. Aber warten Sie, er will gerade etwas sagen.«
    »Sie war Königin der Nachtwandler, ein uraltes Volk, das in einer Stadt im Sonnenlosen Winkel lebte. Eines Tages erzählte sie mir, dass es meinen Vater einmal dorthin verschlagen hatte und sie ihn durch einen Zauber dazu brachte, sich in sie zu verlieben. Obwohl ich nie verstanden habe, warum sie ihn dafür verzaubern musste. Wer würde sich nicht in diese herrliche Schreckgestalt, die Königin der Nacht, die Finstere Herrin der Unterwelt, meine Mutter, Oksana die Bleiche, verlieben?«
    Wings und Randle lauschten gebannt seinen Worten. Wings kaute mechanisch an einem Weingummi und Randle strich sich über sein Kinn, wie die Karikatur eines Professors.
    Dirk redete unaufhaltsam weiter. »Und so kam es, dass ich aus der Vereinigung eines Weißen Zauberers und einer Vampirkönigin hervorging …«
    »Ach, es ist hoffnungslos«, rief Randle und warf verzweifelt die Arme hoch. »Jetzt kommt er uns schon wieder mit Zauberern und Vampiren – er fängt schon wieder an, sich Geschichten zusammenzuspinnen!«
    »Warten Sie, es geht weiter«, sagte Wings.
    »Mein Vater, Gamulus der Gute, flüchtete bei der erstbesten Gelegenheit aus dem Sonnenlosen Winkel, nachdem es ihm irgendwie gelungen war, die Fesseln des Zaubers, der ihn dort festhielt, zu lösen. Als

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