Da haben wir den Glueckssalat
unter die Arme, nebenher putze ich meine Zähne. Dann schlüpfe ich rasch aus meinen Business-Klamotten und wechsle in meine sexy-lässigen Lieblingsjeans, ein Trägerhemd, eine Jacke, schlinge mir einen langen Schal um den Hals.
» Wo ist mein Kiehl’s?«
» In meinem Zimmer!«, keucht Coco erschrocken. » Du hast es mir letztes Wochenende geliehen, weißt du noch?«
Ich sprinte die Treppe hoch zum Dachgeschoss, stürme in Cocos Zimmer und halte nach meinem Parfüm Ausschau. Ich entdecke es auf dem Nachttisch und flitze gleich darauf die Treppe wieder hinunter in mein Zimmer zurück.
» Sehe ich okay aus?«, frage ich atemlos.
» Perfekt«, erwidert Angie. » Nur noch die hier.« Sie hält meine kleinen Diamantohrringe hoch. » Als Glücksbringer.«
» Mann mit Hund! Mann mit Hund!«, ruft Julia aufgeregt am Fenster. » Das ist kein Probealarm! Es geht los!«
Ich keuche auf, mustere kurz mein Spiegelbild, während die Mädels meine Lippen mit Gloss betupfen und mir völlig unnötig die Haare verwuscheln, und renne aus dem Zimmer.
» Ich liebe euch, Newcomer!«, rufe ich und eile die Treppe hinunter.
» Wir dich auch!«, ruft Madeleine.
Ich lande mit einem dumpfen Geräusch in der Diele und benötige einen Moment, um mich zu sammeln und durchzuatmen. Dann öffne ich die Haustür und trete lässig hinaus, gerade als Aidan und sein Hund, ein wunderschöner Irish Setter, der einen riesigen Gummiknochen im Maul trägt, an unserer Treppe vorbeigehen.
» Hey«, sage ich.
Aidan dreht den Kopf und lächelt zu mir hoch, sein Gesicht hellt sich auf. » Hallo.«
Die Straße ist völlig verwaist, keine Fußgänger, keine Autos sind zu sehen, nur das warme Licht aus den Fenstern der Häuser.
Ich schaue lächelnd zu ihm hinunter, plötzlich erfüllt von einem wohligen Gefühl… Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll. Gewissheit. Ich habe das Gefühl, ihn wiederzuerkennen, dieses Gesicht ist einfach so, wie es sein sollte.
Ich gehe langsam die Treppe hinunter, und mein Lächeln wird mit jeder Stufe breiter. Er lächelt auch, wir lösen nicht die Augen voneinander, nicht ein Mal. Und als ich die unterste Stufe erreiche, weiß ich, was ich tun werde.
Ich bleibe ganz dicht vor ihm stehen und lege den Kopf in den Nacken. Aidan lächelt immer noch und beugt sich vor, und wir küssen uns.
» WUUH !« Ich höre Jubelrufe aus dem Haus. Ich schaue zurück und sehe Julia, Coco, Madeleine und Angie, die an meinem offenen Schlafzimmerfenster stehen und uns anfeuern. » Yeah! Wuuh!«
Ich drehe den Kopf wieder zu Aidan und grinse. » Meine Mitbewohnerinnen.«
» Hab ich mir gedacht«, erwidert er lächelnd. » Das hier ist übrigens Ziggy.«
Ich blicke zu Ziggy, der geduldig dasitzt und zu uns hochlächelt auf diese » Glücklicher Hund«-Art. Ich lasse ihn an meiner Hand schnuppern, und er fängt sofort an, sie zärtlich abzulecken.
» Er mag dich«, sagt Aidan.
» Ich mag dich«, sage ich, ohne zu überlegen.
» Ich mag dich auch«, erwidert er. » Kann ich dich für einen Abendspaziergang durch Carroll Gardens begeistern?«
» Au ja.«
Wir setzen uns in Bewegung. Meine Hände stecken in den Jackentaschen, aber nach wenigen Schritten zieht Aidan sanft eine Hand heraus und legt sie in seine.
Hier nun das Merkwürdige, und ich gebe es nur ungern zu: Händchenhalten mit Aidan fühlt sich… perfekt an.
Ich schätze, ich bin wirklich angekommen.
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