Daddy, Komm Zurueck!
dem die Männer ihren Frauen Diamanten schenken. Deshalb heißt es Diamond Range.” Die letzten Worte sprach sie sehr deutlich aus.
„Das ist aber nicht korrekt”, meinte Faye. „Das Geschenk für den zehnten Hochzeitstag ist aus Blech oder Aluminium. Diamanten sind für den sechzigsten.”
Lysandra zeigte immer noch ihr perfektes Lächeln. „Das glaube ich nicht, die Liste habe ich hier.”
Faye las sie verwundert durch, denn sie erkannte nichts wieder. Anstelle der traditionellen Dinge wie Papier, Baumwolle und Leder, fand sie ganz andere Gegenstände.
„Jetzt weiß ic h, was passiert ist”, sagte Lysandra verständnisvoll. „Sie haben noch die alte Liste. Zum zehnten Hochzeitstag gibt es Diamantschmuck. Natürlich wird Mr. Clayton Ihnen Diamanten schenken. Wir haben schon einige Stücke für Sie ausgesucht.”
„Wir?” fragte Faye.
„Mr. Clayton verlässt sich in allen Dingen auf mich”, erklärte Lysandra kühl.
„Ich habe ihm einige Stücke vorgeschlagen, da Sie nicht zur Verfügung standen.
Vielleicht möchten Sie sie jetzt gerne mal anschauen.”
Zu verwirrt, um zu protestieren, sah Faye, wie Lysandra mehrere Unterlagen aus schwarzem Samt hervorholte, auf denen diamantene Ohrringe, Halsketten, Ringe und Armbänder lagen. Die Schmuckstücke waren schön, aber Faye empfand keine Freude an ihnen. Sie standen für all das, was zwischen ihr und Garth schief gelaufen war.
„Sie sind schön, nicht wahr?” meinte Lysandra schwärmerisch. „Viel besser als Blech. Sie sehen jetzt bestimmt, dass sie mit der neuen Liste besser abschneiden.”
„Nein, denn ich finde es schade, mit alten Traditionen zu brechen.”
„Alte Traditionen sind ganz nett”, meinte Lysandra, „aber nicht sehr nützlich.”
„Ihre Liste ist sicher zweckmäßig.”
„Sie ist eine große Hilfe für uns in der Bauindustrie.”
Für uns. Sie sprach über sich und Garth.
„Aber es ist so falsch”, widersprach Faye.
„Falsch?”
„Künstlich. Das ist keine echte Liste für Hochzeitstage, damit sollen nur mehr Waschmaschinen verkauft werden.”
„Der moderne Kunde verlangt, dass bestimmte Geräte schon im neuen Haus installiert sind.”
„Fein, dann machen Sie das. Aber tun Sie nicht so, als ob das etwas mit meinem Hochzeitstag zu tun hätte. Ich bedauere, aber bei so etwas will ich nicht mitmachen.”
Lysandra war zum ersten Mal sprachlos. „Nun, wenn … entschuldigen Sie mich bitte.” Sie ging weg und kam Minuten später mit Garth zurück.
„Warum muss ich meine Besprechung unterbrechen?” fragte er.
„Wir haben ein Problem”, erklärte Faye.
„Ich habe nicht ganz verstanden, warum du meine Hilfe brauchst.”
„Nun, das lässt sich erklären”, entgegnete er freundlich.
„Ich dachte immer, dass das Geschenk zum zehnten Hochzeitstag aus Blech oder Aluminium sein müsse, nicht aus Diamanten. Ich wusste nicht mal, dass es eine zweite Liste gibt.”
„Aber es macht dir doch sicher nichts aus, Diamanten zu bekommen, oder?”
fragte er und zog die Stirn in Falten, weil er Faye nicht verstehen konnte.
„Es macht mir sehr wohl etwas aus. Wenn das neue Bauvorhaben mit unserem zehnten Hochzeitstag in Verbindung gebracht werden soll, dann muss das auch richtig geschehen.”
„Du willst doch wohl nicht im Ernst, dass ich dir Blech schenken soll.”
„Doch, denn das ist so vorgesehen”, hielt sie ihm entgegen.
„Aber natürlich nur von einem sentimentalen Standpunkt aus”, mischte sich Lysandra j ein. „Hier geht es um eine geschäftliche Entscheidung.”
„Blech ist das Richtige”, beharrte Faye. Sie schaute Garth in die Augen und schicke eine stumme Bitte an ihn: Stelle dich nicht mit ihr gegen mich.
Sie merkte aber schnell, dass Garth überhaupt nichts verstand. Er packte sie beim Arm und zog sie von Lysandra weg. „Wenn wir immer noch in einer Zweizimmerwohnung lebten”, sagte er mit wütender Stimme, „wäre Blech richtig.
Aber wir haben uns weiterentwickelt, falls du das nicht bemerkt haben solltest.
Ich bin ein erfolgreicher Mann, der Luxus häuser verkaufen will. Dieses Projekt kann ich nicht mit einem Blechteller feiern. Ich würde mich lächerlich machen.”
„Es ist schade, dass meine Grundsätze dich lächerlich machen. Ich glaube, du solltest die Sache ohne mich durchziehen.”
„Du bist ein wesentlicher Teil der Kampagne.”
„Warum hast du mir dann nicht alles genau erklärt?”
„Ich dachte, ich hätte dir alles Wesentliche gesagt. Wie konnte ich ahnen,
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