Daddy, Komm Zurueck!
nicht zurück”, warf Faye ein. Innerlich war sie verzweifelt. Garth hatte sich so gefreut, dieses Geschäft abzuschließen. Aber hieß das, dass er zu seiner alten Verhaltensweise zurückkehrte und seine Tochter an die letzte Stelle setzte?
„Ich hole uns erst mal etwas zu trinken”, meinte sie. Cindy machte sich an der Tasche zu schaffen, die ihre Mutter zurückgelassen hatte. Adrian runzelte die Stirn, als er sah, wie seine Schwester das Handy herausholte.
„Was machst du da?” wollte er wissen.
„Ich rufe Daddy an.”
„Aber du kennst doch seine Nummer nicht.”
„Es ist die letzte Nummer, die Mum gewählt hat”, meinte Cindy selbstbewusst und drückte die Wahlwiederholungstaste.
Während Adrian sie ehrfürchtig ansah, lauschte Cindy auf das Klingelzeichen.
„Putz dir die Nase”, ermahnte Adrian und hielt ihr sein sauberes Taschentuch hin. „Du willst doch nicht, dass sie dich für ein kleines Kind halten.”
Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu, als jemand antwortete.
„Ich bin Cindy Clayton”, erklärte sie würdevoll. „Ich möchte mit Daddy sprechen.”
„Einen Moment, bitte”. Die Telefonistin klang verwirrt.
Kurz danach hörte Cindy eine andere Stimme. Diese Stimme klang sehr streng, und Cindy lehnte sie spontan ab. „Es tut mir Leid, Mr. Clayton ist zu beschäftigt, um ans Telefon zu kommen.”
„Aber hier ist Cindy. Ich weiß, dass er mit mir sprechen wird.”
„Das ist nicht möglich. Ich habe ihm deine Nachricht weitergegeben, und er meint, du würdest sicher verstehen, dass er jetzt nicht mit dir reden kann.”
„Aber … aber es geht um Barker”, stotterte sie.
„Er ruft dich an, sobald er Zeit hat.”
Als Faye mit den Getränken zurückkam, sah sie, dass Cindy sehr blass war und vor sich hin starrte.
„Es ist wegen Papa”, erklärte Adrian mit harter Stimme. „Sie hat angerufen, aber er spricht nicht mal mit ihr.”
Cindys Tränen waren versiegt. Der Vater, dem sie so vertraut hatte, hatte sie einfach beiseite geschoben. Für solch einen Verrat gab es keine Tränen. Nur stille Verzweiflung.
„Er sagte, dass,… er wäre sicher, dass ich verstehen würde, warum er nicht mit mir sprechen könne.”
„Das hat er gesagt?” fragte Faye bedeutungsvoll. „Nun, ich verstehe das nicht, und das werde ich ihm auch sagen.”
Wieder rief sie an und hoffte, dass jemand anderer als Lysandra ans Telefon ging. Aber das Schicksal war gegen sie.
„Ich möchte sofort mit meinem Mann sprechen”, verlangte sie mit fester Stimme.
Lysandra entgegnete im gleichen Tonfall: „Ich bedauere, aber, Mr. Clayton hat klare Anweisungen gegeben. Er will nicht gestört werden.”
„Sagen Sie ihm, es handelt sich um einen Notfall.”
„Mrs. Clayton, Sie zwingen mich dazu, direkt zu werden. Ich nehme meine Anweisungen von Garth entgegen, nicht von Ihnen”. Sie legte auf.
Die Kinder schauten ängstlich zu, aber ihr Gesichtsausdruck hatte sich verändert.
Anstelle des blinden Vertrauens, das sich vor kurzem gezeigt hatte, sahen sie jetzt enttäuscht aus.
„Na gut”, meinte Faye energisch. „Jetzt muss gehandelt werden.”
Die Rinder beobachteten sie verwundert, als sie Mary anrief. „Ich muss so schnell wie möglich nach Newcastle, am besten mit dem Flugzeug. Wie kann ich Garths Piloten erreichen?”
Es dauerte etwas, bevor Mary antwortete. „Bill müsste zu Hause sein. Garth hat ihm einige Tage frei gegeben.”
„Ich hätte gern seine Nummer.”
„Sie wollen, dass er sie nach Newcastle fliegt? Bill nimmt allerdings nur Anweisungen von Mr. Clayton persönlich entgegen. Wäre es nicht besser, wenn ich zuerst mit Garth spreche?”
„Gut! Wenn Sie ihn erreichen können, dann bitten Sie ihn doch, sich bei mir zu melden”, entgegnete Faye hoffnungsvoll.
In zwei Minuten war Mary wieder am Apparat.
„Dieses Weib”, schimpfte sie. „Sie sagte, sie würde ihm ausrichten, mich anzurufen, wenn er Zeit hätte. Garth hat sich noch nie geweigert, mit mir zu sprechen. Hier ist Bills Handy-Nummer. Viel Glück.”
„Danke, das kann ich gebrauchen.”
Bill war ein gutmütiger, bequemer junger Mann, der das Schlafen jeder anderen Aktivität vorzog. Ausnahme war das Fliegen. Faye hatte ihn gerade bei einem Nickerchen gestört, aber als er hörte, was sie wollte, war er hellwach.
„Ich kann das Flugzeug nur mit Garths Erlaubnis nehmen”, erklärte er.
Faye holte tief Luft, bevor sie antwortete. „Er selbst hat mich gebeten zu kommen. Er möchte, dass Sie mich sofort
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