Daddy, Komm Zurueck!
mein Wort nicht gehalten. Du hast mir gesagt, ich solle dir vom Leib bleiben, sonst würde das Geschäft platzen. Bitte …”
Er hob die Hand, als sie versuchte, etwas zu sagen.
Faye brachte kein Wort heraus.
„Hör mir zu”, bat Garth. „Ich schwöre, dass so etwas nie mehr passieren wird.
Letzte Nacht fühlte ich mich nicht gut, Probleme mit der Firma, nichts Ernsthaftes, aber ich war nicht ich selbst. Ich weiß, dass du verärgert bist, Faye, aber du musst es nicht sein. Es ist Vorbei. Ich halte mich jetzt daran, wenn du willst.”
„In Ordnung, nichts wäre mir lieber”, antwortete sie und versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen.
9. KAPITEL
Endlich kamen die Kinder zurück. Faye freute sich, ihr Lachen im Haus wieder zu hören, denn das überdeckte die Distanz zwischen ihr und Garth.
Ihre Liebesnacht schien keine weitere Wirkung auf Garth gehabt zu haben, denn er hielt sich von ihr fern.
Am darauf folgenden Morgen hatte er nur von seinem gebrochenen Versprechen geredet. Dabei hatte sie ihm doch zu verstehen gegeben, dass sie nicht böse war.
War das gebrochene Versprechen letztlich nur eine Ausrede für etwas anderes gewesen?
Langsam merkte sie, dass sie vielleicht Recht gehabt hatte mit dieser Vermutung.
Garth wirkte sehr angespannt, und er war selten zu Hause. Sie redeten nur über die Feierlichkeiten zum Hochzeitstag, der immer näher rückte.
Eines Abends sagte er: „Morgen reise ich schon um sieben Uhr nach Newcastle.”
„Wie lange wirst du weg sein?”
„Vielleicht übernachte ich dort. Unser Projekt ist dort schon bekannt, und ich treffe ein Konsortium, das uns vielleicht einen großen Auftrag erteilt. Es wäre die Sensation, wenn ich schon ein Geschäft mache, bevor die Kampagne angefangen hat.”
„Das ist wunderbar”, entgegnete sie. „Nimmst du das Flugzeug?”
„Nein, ich werde gefahren. Im Auto kann ich ungestört telefonieren.”
Am nächsten Tag war sie wach, bevor Garth das Haus verließ. Sie hörte, wie er die Haustür schloss und wegfuhr.
Sie bekam kaum mit, was die Kinder beim Frühstück erzählten, bis sie das Wort ,Zoo’ vernahm.
„Wie bitte?” fragte sie Cindy.
„Daddy hat gesagt, dass er am Samstag mit uns in den Zoo geht. Bis dahin ist er doch wieder zurück, oder?”
„Ich bin sicher, er kommt morgen schon wieder.”
,Ob Garth sich überhaupt an den Zoo erinnert’, überlegte sie. Er hatte gesagt, dass er eine Nacht fortbleiben würde, aber eventuell würde die Sache auch länger dauern. Vielleicht sollte sie ihn erinnern. Seine Sekretärin Mary würde mit ihm in Newcastle sein, aber sie hatte eine Vertretung, mit der Faye sprechen konnte.
Als sie im Büro anrief, war sie erstaunt, Mary selbst am Hörer zu haben.
„Ich dachte, Sie wären mit Garth verreist.”
„Das sollte ich auch, aber ich habe im Moment familiäre Probleme”, erwiderte Mary. „Ich möchte nicht gern über Nacht weg sein. Glücklicherweise ist Lysandra eingesprungen.”
„Lysandra ist mit ihm gefahren?”
„Ja, ist das nicht nett von ihr?”
„Sehr nett”, murmelte Faye.
Mary versprach, ihre Nachricht weiterzugeben, während Faye das unruhige Gefühl in ihrem Inneren zu bekämpfen versuchte. Sie hatte doch festgestellt, dass sie nicht eifersüchtig auf Lysandra war! Nach der Scheidung konnte Garth jede heiraten, die er wollte.
„Nein, das kann er nicht”, sagte sie laut. „Ich will nicht, dass diese Frau die Stiefmutter meiner Kinder wird.”
Mit den Kindern machte sie einem Einkaufsbummel, bei dem sie neue Turnschuhe und Sweatshirts mit Zootieren erstanden. Die Kinder zogen sie sofort an und gingen in den Garten.
„Hebt euch die Sweatshirts für den Zoo auf”, mahnte Faye. „Ihr macht sie sonst schmutzig.”
„Nein, Mummy”, rief Adrian, der sich mit Barker um den Ball stritt. Nachdem er den Ball aus Barkers Maul geholt hatte, rieb er seine Hand am Elefanten auf seinem Sweatshirt trocken1.
„Macht nichts”, meinte Faye. „Ich kann sie vor Samstag noch waschen.”
Barker verhielt sich wie ein Kind. Er tobte umher, jagte jedem Ball hinterher und bellte vor Freude. Es war schön zu sehen, wie die drei sich verstanden.
„In fünfzehn Minuten gibt es Tee”, erinnerte Faye und ging in die Küche. Sie holte Barkers Kekse, denn sie wusste, dass er es nicht ertragen konnte, bei einer Mahlzeit übergangen zu werden. Zwei von seinen Lieblingskeksen holte sie aus der Packung. Später musste sie immer daran denken, wie sie die Kekse neben den
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