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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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ob es schon vor langem hätte ergrauen müssen. Auch seine starren Augen waren vollständig schwarz und lagen tief in den Höhlen. Sie schienen das Licht anzuziehen, aber keines herauszulassen. Trotzdem wirkte der Mann nicht wie ein Blinder. Im Gegenteil, Mozelewski hatte das Gefühl, sein Gegenüber schaue geradewegs durch ihn hindurch. Und obwohl seine Miene völlig ausdruckslos war, schien der Mann zur Wie-können-Sie-es-wagen-mich-aufzuhalten -Sorte zu gehören.
    »Ihr Reiseziel?«, fragte Mozelewski in freundlichem Ton.
    Der Mann überlegte, aber nicht, weil er sich nicht mehr erinnern konnte, sondern weil er nicht sicher war, ob er sich wirklich herablassen sollte, auf so lästige Fragen zu antworten. Mozelewski kannte solche Typen.

    Schließlich sprach der Mann, jedenfalls in gewisser Weise. Die Laute, die er ausstieß, klangen eher wie ein böses Zischen als nach einer Stimme, beinahe wie bei einer Schlange.
    »Ssseattle«, zischte er.
    »Und wo sind Sie zu Hause?« Mozelewski lächelte. Aufgrund seiner Größe hatte er es nicht nötig, schroff zu sein.
    »Wo immer ich gerade bin«, flüsterte der andere.
    »Ich meine Ihre Staatsangehörigkeit, Sie Schlauberger«, sagte der Bundesbeamte nun schon weniger freundlich.
    »Ich habe jahrzehntelang in Kanada gelebt«, erklärte der Dürre Mann. »Ich habe dort die Zeit totgeschlagen und auf den rechten Augenblick gewartet, um -«
    Mozelewski hatte nicht den Nerv, sich die Lebensgeschichte des Mannes anzuhören. Sie standen mitten auf einer nebelverhangenen Straße, und jeden Moment konnte ein Auto heranrasen. Der sonderbare Mann war also Kanadier. In Ordnung. »Gut. Und was ist der Zweck Ihres Besuchs in den Vereinigen Staaten?«
    »Ich werde mir ein altes Haus, mein rechtmäßiges Eigentum, zurückholen. Der frühere Besitzer ist freundlicherweise gestorben.«
    »Ein Immobiliengeschäft also. Haben Sie etwas zu verzollen?«
    Es war eine Standardfrage, aber der Mann wirkte irritiert. »Möchten Sie vielleicht etwas angeben ?«, sagte Mozelewski langsam.
    Der Mann hob die Arme. »Ja. Ich bin der Meister des Chaosss!«
    »Und ich bin der Kaiser von China.« Mozelewski runzelte die Stirn. »Irgendwelchen Alkohol dabei?«
    Der Mann kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf.
    »Tabak?«, fragte Mozelewski. »Bargeld über fünftausend Dollar?«
    Plötzlich funkelte der Dürre Mann ihn an; dabei quoll ihm Rauch aus der Nase.
    »K-kanadisches Obst...?«
     
     
    Mozelewski rannte ins Zollhäuschen und schlug erschrocken die Tür hinter sich zu. Von außen klatschte eine dicke Schicht aus pulsierendem grünem Schleim dagegen und verklebte die Tür so, dass sie sich nicht mehr öffnen ließ. Gleich darauf loderten um das Haus herum die Flammen.
    Der Dürre Mann überquerte die Grenze, während hinter ihm das Zollhäuschen lichterloh brannte. Grinsend deutete er hinter sich.
    Unter dem Gebäude brach der Erdboden auf. Es sackte zur Hälfte in den klaffenden Spalt. Mozelewski presste das Gesicht ans Fenster und stieß einen lautlosen Schrei aus. Der Spalt wurde breiter und tiefer, und nun versank das Haus vollends darin. Dann schloss sich die Erde wieder und hatte den Zollbeamten verschluckt.

    Der Dürre Mann verscheuchte den Nebel. Er wollte nicht von einem Auto angefahren werden. Ein Unfall würde nur unnötig die Aufmerksamkeit der Behörden erregen, und womöglich würde sein menschlicher Körper dabei Verletzungen davontragen. Derartige Dinge wären im Moment äußerst lästig. Der Nebel hatte seinen Zweck, ihn unbemerkt die Grenze passieren zu lassen, ohnehin nicht erfüllt.
    Als der Dürre Mann weiterging, folgte ihm der Riss im Boden. Es war Kail, der heimtückische Spalterdämon, der die hässliche Angewohnheit besaß, in leblose Objekte hineinzufahren, ihre Schwachstelle zu suchen und sie dort auseinanderzureißen. Kail pflügte zwischen den Beinen des Dürren Mannes durch die Erde und eilte seinem Herrn als Vorbote für dessen unheilvolles Erscheinen voraus wie eine Leine ohne Hund.
    Der Feuerdämon Zunder folgte dem Dürren Mann durch die Büsche am Straßenrand und sprang ihm schließlich von hinten an den Mantel. Zunder war ein mächtiger Zerstörer, ein Verwüster. Jetzt glitt er als lebender Feuerball am Ärmel hinab und nistete sich auf der Handfläche des Dürren Mannes ein.
    Der klebrige grüne Ekeldämon war Glump, eine Elastische Zusammenballung der zweiten Ebene. Glump lauerte mit Vorliebe an dunklen feuchten Orten - in Mülltonnen, auf

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