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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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bor«, korrigierte ihn der Mann. » Nee-bor. Sag mal, wo steckt eigentlich der blinde alte Kerl? Hab ihn schon seit einer Woche nicht gesehen.«
    Nate ließ die Schultern hängen. »Seit einem Monat.«
    »Ach, sieh an. So lange ist das schon her? Wo ist er denn hin?«
    Nate wandte sich zu Neebor um. »Mr. Dhaliwahl ist... na ja, er ist eben verschwunden.« Nate schluckte seine Trauer hinunter und fuhr fort: »Wie es aussieht, hat er mich sitzenlassen, und jetzt muss ich allein klarkommen.«
    »Oh. Welch eine Schande. Schade für dich.« Neebor senkte einen Moment lang den Kopf, dann blickte er hoffnungsvoll zu Nate auf. »Dann wird dich wohl eine Tante oder ein Onkel holen kommen, oder?«
    Nate schüttelte den Kopf und deutete auf seinen verwilderten Garten. »Nein. Ich muss hierbleiben und mich um das Haus kümmern.«
    »Ganz allein? Ohne einen Erwachsenen?«
    »Oje«, rief Nate aus und schaute auf sein nacktes Handgelenk, als trüge er eine Armbanduhr. »Ich muss los.«
    Er winkte Mr. Neebor kurz zu und lief eilig zum Haus. Sein verschrobener Nachbar blieb allein zurück und dachte stirnrunzelnd darüber nach, was Nate ihm erzählt und nicht erzählt hatte.
     
    Nate lief auf die Veranda zu, die bei seinem Anblick ausgelassen auf und ab hüpfte wie ein treuer Hund, der sich über die Heimkehr seines Herrn freut.
    »Nicht so stürmisch, Freundchen«, sagte Nate, »sonst falle ich noch die Treppe runter.« Zum Glück war die temperamentvolle Veranda fest mit dem Haus verbunden. Nate konnte sich nicht vorstellen, wie er das Riesending wieder einfangen sollte, falls es sich jemals losreißen und auf die Straße hinausstürmen würde.
    Die Stufen beruhigten sich, und als Nate das Gefühl hatte, sie unbeschadet betreten zu können, beeilte er sich, die Haustür zu erreichen. Er öffnete die großen Schlossriegel, und die Tür schwang von selbst auf und gab den stockfinsteren Eingang frei. Hunderte gelber Augen starrten ihn aus dem Dunkel an und warteten darauf, dass er eintrat. Der Anblick hatte ihn zu Tode erschreckt, als Dhaliwahl ihm zum ersten Mal das Haus gezeigt hatte. Wie habe ich damals bloß den Mut aufgebracht, hier hineinzugehen?, fragte er sich. Aber die Antwort war ganz einfach. Er hatte keine andere Wahl gehabt.

    Nate war fast noch ein Kind gewesen, als das Segelboot seiner Eltern bei einem Wirbelsturm in der Nähe der San-Juan-Inseln gesunken war. Ihn hatte man später in der Puget-Meerenge aus dem Wasser gefischt; die Schwimmweste, die seine Mutter ihn stets hatte anlegen lassen, hatte ihm das Leben gerettet. Weitere Angehörige hatte er nicht besessen. Und so war er fortan ganz allein auf der Welt gewesen.
    Die Vermittlungsstelle für Waisenkinder schickte ihn von einer Pflegefamilie zur anderen, aber nirgends blieb er lange genug, um Freunde zu finden. Überall sah er unheimliche Geschöpfe - die Dämonen. Und sobald er seinen Pflegeeltern davon erzählte, griffen sie hastig zum Telefon, und man schickte ihn wieder woandershin.
    Eines Tages war sein Name dann aus der Vermittlungskartei verschwunden. Das war seltsamerweise genau an dem Tag gewesen, als Raja Dhaliwahl aufgetaucht war.
    Dhaliwahl saß im Vermittlungsbüro, als Nates damalige Gastfamilie ihn zurückgebracht hatte. Als er Nate sah, klatschte der alte Mann in die Hände und dankte auf Bengali seinen Göttern. Er ging mit Nate zum Antragsschalter. Doch die Sachbearbeiterin konnte seinen Namen nicht mehr im Computer finden. Sie entschuldigte sich, Dhaliwahl zeigte ihr rasch ein paar eigenartige Dokumente, und da Nate nicht mehr in ihrem Computer stand, schien die Frau froh zu sein, den Jungen ohne großes Hin und Her loszuwerden.
    »Ich weiß, dass ich dir deine Eltern nicht ersetzen kann, kleiner Nathan«, hatte Dhaliwahl gesagt, als sie schließlich vor dem düsteren Haus gestanden hatten. »Und mir ist klar, dass dir dieser Ort sonderbar vorkommen muss. So lange, bis du das Gefühl entwickelst hierherzugehören, wirst du immer das heimatlose Kind bleiben, das du im Moment bist. Aber ich kann dir ein Zuhause und deinem Leben einen Sinn geben. Und das würde wohl nicht das Schlechteste sein für einen Jungen wie dich, nicht wahr?«
    Nate nickte, verblüfft, dass ein Erwachsener so direkt und verständnisvoll sein konnte.
    »Es ist eine ernste Angelegenheit, denn wenn ein Hüter einen Lehrling in diese Welt bringt, übernimmt er damit eine große Verantwortung.«
    Nate senkte den Blick. »Ich weiß nicht, ob ich der Verantwortung gewachsen

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