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Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Leib auf einmal heftig zusammen, er rammte sich wieder und wieder in sie hinein, während sich krächzende Urlaute aus seiner Kehle lösten. Dann spürte sie die heiße Nässe seines Samens.
    In der nachfolgenden Stille lag Roanna schlaff unter ihm. Sie war vollkommen ausgelaugt, ihr Körper so schwer und kraftlos, daß sie nur noch nach Luft schnappen konnte. Sie döste ein und merkte kaum noch, wie er sich vorsichtig aus ihr zurückzog und dann neben sie legte. Etwas später ging das Licht aus, und sie nahm kühle Dunkelheit ringsum wahr, als er die Bettdecke unter ihr wegzog, um sie damit zuzudecken.
    Instinktiv kuschelte sie sich an ihn und spürte seine Arme um sich. Ihr Kopf rollte wie von allein in die Vertiefung unter seiner Schulter, und ihre Hand legte sich auf seinen Brustkorb, wo sie mit ihren Fingerspitzen in seine krausen Brusthaare fuhr. Zum ersten Mal seit zehn Jahren verspürte sie ein leises Gefühl von Frieden, von Richtigkeit.
    Sie hatte keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen war, als seine Hände mit zunehmender Dringlichkeit über ihren Körper glitten. »Kannst du nochmal?« bettelte er.
    »Ja, bitte«, sagte sie höflich und hörte ihn leise lachen, bevor er sich auf sie rollte.
    Roanna.
    Webb lag im Dunkeln und fühlte ihren schmalen, weichen Körper an seiner Seite. Sie schlief; ihr Kopf ruhte an seiner Schulter, und ihr Atem strich sanft über seine Brust. Ihre Brüste, klein und perfekt geformt, drückten sich fest an seine Rippen. Sanft – weil er einfach nicht widerstehen konnte – streichelte er mit dem Fingerrücken über die seidige Außenwölbung, die ihm am nächsten lag. O Himmel, Roanna!
    Er hatte sie zunächst überhaupt nicht erkannt. Obwohl zehn Jahre vergangen waren und er wußte, daß sie logischerweise erwachsen geworden sein mußte, hatte er sie immer noch als den dürren, unterentwickelten, unreifen Teenager mit dem schelmischen Grinsen in Erinnerung gehabt. Doch die Frau, die in der schäbigen Bar an ihn herantrat, besaß keine Spur von jenem Wesen. Statt dessen hatte die Lady derart zugeknöpft ausgesehen, daß er sich fragte, wie sie überhaupt auf die Idee gekommen war, ihn anzusprechen. Frauen wie sie betraten eine solche Kneipe doch höchstens, um sich an einem fremdgehenden Gatten zu rächen; etwas anderes konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.
    Aber da war sie gestanden, ein wenig zu dünn für seinen Geschmack, aber sehr elegant in einer teuren Seidenbluse und maßgeschneiderten Hosen. Ihr dichtes Haar trug sie in einem modischen Pagenschnitt. Aber ihr Mund ... nun, die vollen, breiten Lippen gefielen ihm, und ihm war der Gedanke gekommen, wie gut es sich anfühlen müßte, sie zu küssen, ihre Weiche zu spüren.
    Sie paßte überhaupt nicht in diese Bar, sah eher aus wie eine Lady, die in einen vornehmen Country Club gehörte und aus irgendeinem Grund in diese heruntergekommene Gegend verschlagen worden war. Aber sie hatte die Hand ausgestreckt, wie um ihn zu berühren, und ihn mit einem seltsam ausdruckslosen, ja beinahe traurigen Ausdruck angesehen. Ihr voller, großer Mund lächelte nicht, und ihre rehbraunen Augen blickten so ernst, daß er sich unwillkürlich gewundert hatte, ob sie je lächelte.
    Und dann sagte sie: »Hallo Webb. Kann ich kurz mit dir sprechen?«, und er wäre beinahe vom Stuhl gefallen. Für einen Sekundenbruchteil hatte er geglaubt, mehr gebechert zu haben, als ihm guttat; dann nannte sie ihn nicht nur beim Namen, wo er doch hätte schwören können, sie nie zuvor gesehen zu haben – sie benutzte auch noch Roannas Stimme, und die braunen Augen verwandelten sich auf einmal in die whiskeyfarbenen Strahler seiner Cousine.
    Da zerriß der Nebel, der ihn umgab, und endlich erkannte er das Mädchen in der Frau wieder.
    Merkwürdigerweise hatte er die letzten zehn Jahre beileibe nicht mit Grollen und Grübeln über die Vergangenheit vergeudet. Als er an jenem Tag die Haustür hinter sich zugemacht und Davenport den Rücken gekehrt hatte, war er fest entschlossen gewesen, nie wieder zurückzukehren, und er hatte sein Leben energisch in die Hand genommen. Er entschied sich für Arizona, weil es eine wilde, herbe Schönheit besaß – nicht weil es sich wie Tag und Nacht vom grünen, feuchten, fruchtbaren Alabama unterschied – und dennoch bewohnbar war. Die Arbeit als Rancher nahm ihn hart her, aber er genoß die physische Herausforderung ebenso sehr, wie er die mentale in der erbarmungslosen Geschäftswelt genossen hatte. Da er

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