Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
Vom Netzwerk:
und mit solcher Wucht in ein flüchtendes Häuflein Security-Leute rasten, dass die Männer zwanzig Meter durch die Luft geschleudert wurden und in der Bay landeten, dicht gefolgt von den Autos, die sie attackiert hatten. Geysirartige Fontänen schossen empor, als die Wagen ins Wasser schlugen.
    In der Ferne strömten immer noch mehr AutoM8 zwischen Lagerhallen hindurch.
     
    Merritt stürmte mit gezogener Beretta in die Gaming-Arena. Irgendwo draußen knallte automatisches Gewehrfeuer wie Popcorn. «Verdammt   …»
    Als er die immer noch rauchenden Körper der Striketeam-Männer zwischen den Workstations am Boden liegen sah, blieb Merritt stehen. Er kniete sich neben den nächstgelegenen Mann hin, um nach einem Puls zu fühlen. Nichts.
    Er nahm eine HK-UMP .40 und einen Gürtel mit Ersatzmunitionsclips und Schockgranaten an sich, dann sagte er in sein Headset-Mikrophon: «Merritt an Kommandozentrale. Was zum Teufel ist da draußen los? Kommen.»
     
    Der Major sprach in ein Sprechfunk-Headset. «Agent Merritt, wir werden angegriffen. Verbindung halten.»
    Das ferne Knattern automatischer Waffen, das im Kontrollraum zu hören gewesen war, wurde jetzt von Motorengeräuschund dumpfem Krachen übertönt. Der Major blickte auf die Monitore der Außenkameras. Auf einem war zu sehen, wie ein fahrerloser, von Kugeln durchsiebter Wagen genau auf den Kamerapfosten zuraste – dann war da nur noch Schneegestöber. «Warum haben sie keinen Alarm ausgelöst?» Er hatte Mühe zu verstehen, was er da sah. «Das ist kein Guerillahandstreich – das ist ein Frontalangriff.»
    Ross inspizierte die Monitore. «Computergesteuerte Fahrzeuge. Dutzende. Die Daemon-Gruppen nennen sie
AutoM8

    Der Major starrte auf den großen Zentralmonitor über dem Kontrollpult – den einzigen, der im Moment nicht Tod und Verwüstung zu zeigen schien.
    Auf dem Bildschirm war der Eindringling konzentriert damit beschäftigt, seltsame Armbewegungen zu vollführen – offenbar, um irgendwelche unsichtbaren Objekte zu manipulieren. Jetzt blickte er zu der Überwachungskamera empor. Über die Lautsprecher kam seine Stimme. «Ich verschwinde jetzt von hier.»
    Im nächsten Moment wurde die Stahltür hinter dem Eindringling von einer Masse zerquetschten Metalls aufgedrückt. Das gesamte Gebäude erbebte unter einem dumpfen Schlag, Betonstaub rieselte aus Fugen.
    Der Mann zuckte nicht mal zusammen.
    Der Wagen, der die Stahltür eingerammt hatte, blockierte jetzt den Ausgang. Doch ein zweiter, von drinnen nicht sichtbarer Wagen schoss von der Seite heran und hebelte mit einem ohrenbetäubenden Krachen das Wrack aus der Türöffnung.
    Der Ausgang war jetzt frei.
     
    Merritt hörte den ersten Crash und sah plötzlich Sonnenlicht durch die Panzerglastür einfallen. Er lud die UMP, und beim zweiten Crash rannte er bereits auf die Tür zu.
     
    Gragg trat durch den gewaltsam aufgebrochenen Haupteingang in die Sonne hinaus.
    Im selben Moment fuhr ein silberner BMW 740 mit geschwärzten Scheiben vor. Die hintere Tür öffnete sich. Gragg schlüpfte hinein und schloss die Tür hinter sich. Der BMW preschte auf den zerstörten Zaun zu, dicht gefolgt von weiteren Limousinen.
     
    Merritt stürzte aus der dunklen, qualmenden Türöffnung und schrie: «Loki!» Er blieb stehen, umfasste den Pistolengriff der UMP und feuerte drei kurze Stöße – ein Dutzend Kugeln, die dicht gruppiert die getönte Heckscheibe trafen. Die .40er-Projektile hinterließen kleine Kerben, mehr aber auch nicht. Der Wagen war offenbar gepanzert.
    «Verdammt!» Merritt senkte die Waffe und erblickte ein Rudel von unbemannten Wagen, das wie ein einziger Organismus auf den BMW zusteuerte und ihn schützend in die Mitte nahm. Die Wagen beschleunigten und rasten auf den Zaun zu, wobei sie mehrere am Boden liegende Männer überrollten. Dann nahmen sie Kurs auf die fernen Hangars.
    Merritt musterte das Schlachtfeld rings um Gebäude 29.   Leichen, Blut, brennende Fahrzeuge und verstreute Trümmerteile. Schwarze Rauchsäulen stiegen empor. Nirgends ein Korr-Mann zu sehen – aber auch kein intaktes unbemanntes Fahrzeug mehr. Sie waren alle mit Loki davongerast.
    Merritt erspähte ein an der Mauer des Personalparkplatzes stehendes Rennmotorrad. Er lief hin und suchte nach Schlüsseln – nichts. Er schlang sich die UMP um, zog seine Beretta und zielte auf das Zündschloss. Wandte den Kopf ab.
    Bum.
    Plastik- und Metallsplitter stoben auf den Asphalt. Merritt steckte die Beretta ins Holster und

Weitere Kostenlose Bücher