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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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klarer, als das Adrenalin ankam.
Es hat funktioniert.
Der Daemon hatte ihn gerettet.
    Aber warum?
    Noch ehe er weiterfragen konnte, drückte ihm Price eine Wasserflasche in die Hand. «Elektrolyte. Sollten Sie austrinken.»
    Sebeck merkte plötzlich, wie durstig er war. Er öffnete die Flasche und trank in langen Zügen. Seine Kehle pochte.
    Price fuhr fort: «Der olle Einauge wollte Sie unbedingt haben. Er nervt mich und nervt mich, und ich denk, yo, Mann, verpiss dich, Alter. Ist echt die reinste Plage, Mann, dieser Bildschirmschoner aus dem Jenseits. Eine Nervensäge aus der vierten Dimension, das ist der Typ.»
    Sebeck trank den Rest aus. «Können Sie das nochmal auf Englisch sagen?»
    «Für so ein hohes Tier haben Sie echt nicht viel Durchblick.»
    «Was soll das heißen, ‹hohes Tier›?»
    Price hob die Hände. «Hören Sie, Mann, reden Sie mit Einauge selbst. Moment.» Price ging zu einem abgeschlossenen Schrank, zog ein Schlüsselbund mit einem schweren Holzanhänger aus der Tasche und begann, die Schlüssel durchzugehen. Während er suchte, sprach er weiter: «Hey, Mann, ist mir echt eine Ehre, Sie endlich persönlich kennenzulernen. Sie hatten ja einen Haufen Presse. Die meisten haben Sie als die Inkarnation des Bösen hingestellt, aber wir wissen ja alle, dass das Stuss ist. Diese Anji Anderson hat’s persönlich auf Sie abgesehen, aber Miststück hin oder her, heißes Stück, die Schlampe. Ich würd sie mir jederzeit vornehmen.Scharfes kleines Daemon-Luder. Laney steht auf böse Mädchen   …»
    Sebeck sah sich wieder im Raum um. «Sie haben da vorhin mit jemandem geredet. Irgendwas über Mythen und Reime.»
    Price sah ihn verdutzt an. «Das haben Sie mitgekriegt?»
    «Ist hier noch jemand?» Sebeck blickte sich misstrauisch um.
    Price kicherte nur. «Yeah, schlechte Angewohnheit von mir. Kommt, wenn man immer nur mit Toten zu tun hat.» Er steckte einen Schlüssel ins Schrankschloss. «Sind aber gute Zuhörer, muss man ihnen lassen. Hat sich noch keiner beschwert.»
    Er kramte in dem Schrank herum und förderte ein mit Plastik versiegeltes Kunststoffkästchen zutage. Price kam mit dem Kästchen an den Untersuchungstisch zurück und versuchte unterwegs, die Plastikversiegelung aufzureißen. «Verdammter Scheiß. Das machen die Asiaten immer.» Er suchte die Skalpelle auf seinem Instrumententisch neben dem Leichnam des alten Mannes durch. «Also, echt, der normale chinesische Fabrikarbeiter muss doch denken, die Amerikaner haben alle ein Rad ab. Stellen Sie sich mal vor: Sie arbeiten in einer Fabrik, die Halloween-Zeugs herstellt – Sie wissen schon, abgeschlagene Köpfe aus Gummi und so was. Da denken sie doch: Die Amerikaner schmücken ihre Häuser mit abgeschlagenen Köpfen? Das sind ja primitive Wilde, Mann.»
    Sebeck beugte sich langsam vor und versuchte aufzustehen. Ihm war immer noch schwindelig.
    «Das würd ich nicht tun, wenn ich Sie wäre.»
    «Sie sind aber nicht ich.» Sebeck schaffte es in den Stand, hielt sich aber immer noch am Untersuchungstisch fest. «Sie wollen also sagen, ich habe das hier auf den Plan gerufen?» Er blickte sich um. «Indem ich dem Daemon diese Botschaft geschickt habe?»
    Price hatte das Kästchen jetzt geöffnet. «Das wird sich alles klären, Grashüpfer, sobald Sie mit Einauge reden. Vielleicht lässt er mich ja dann in Frieden.» Price entnahm dem Kästchen eine teuer aussehende Sportbrille. Sie war abermals in Plastik eingeschweißt. «Warum machen die das?» Er biss in das Plastik und drehte die Brille.
    «Einauge?»
    Price sah ihn an. «Gibt’s mehrere einäugige, untote Freaks, die scharf auf Sie sind, Sergeant? Muss ich genauer werden?»
    Sobol.
    Price zog jetzt die Sonnenbrille aus dem Plastik. Sie war schick, mit gelbgetönten Gläsern und modischem Gestell, aber die Bügel waren ungewöhnlich dick. Dann entnahm Price der Box noch eine Art Gürtel. Er warf einen musternden Blick auf Sebeck und justierte einen Stellriemen. «Kleine Sekunde. Welche Gürtelgröße haben Sie – achtunddreißig?»
    «Vierunddreißig.»
    «Verdammte Hacke. Ich für mein Teil sollte ja vierzig Pfund abspecken. Aber, na ja, Sie waren ja auch auf ‹Gefängnisdiät›.»
    Sebeck deutete auf die Brille.
    «Oh, HUD – Head-up-Display. Ist eine Schnittstelle zum Daemon-Netzwerk. Geiler Scheiß, was?»
    «Daemon-Netzwerk?»
    «Die TOP sieht man nur mit HUD.»
    «Kommen Sie mir nicht immer mit Abkürzungen.»
    «Ich habe sogar Abkürzungen für meine Abkürzungen.» Er hielt

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