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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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Schutzherren angezüchtet, und so hatte er sie nicht töten können. Sie würden aber auf eine andere Art am Ende sein, wenn die Leute erfuhren, daß sie keine übernatürlichen, ewig unveränderte Wesen, sondern nur sieben Stabträger waren, die die höchste Gewalt über den Fruchtbaren Gürtel innehatten. Sieben alte Männer, die von einem fremden Abenteurer auf die Straße gesetzt worden waren.
    Von den sechs, die Irnan verlassen hatten, um die Zitadelle zu finden, hatten nur drei überlebt. Stark, Gerrith, die Tochter der Gerrith, die anstelle ihrer Mutter weise Frau geworden war, und Halk, der kräftige Mann, der Stabträger getötet hatte, der Gefährte des Märtyrers Yarrod.
    Gelmar hielt noch Gerrith und Halk gefangen und eilte mit ihnen nach Süden, um sie vor den Mauern Irnans als Beweis für die Dummheit und Hoffnungslosigkeit des Aufstands zu zeigen, der so plötzlich in einen blutigen Krieg umgeschlagen war. Irnan widersetzte sich noch immer dem Zorn der Stabträger, trotzte der Belagerung, hoffte auf Bundesgenossen und wartete auf Nachrichten aus dem Norden. Wenn bekannt würde, daß die Zitadelle wirklich gefallen war, daß die Schutzherren verletzliche Menschen waren, würden sich die anderen Stadtstaaten ermutigt sehen, sich mit Irnan zusammenzuschließen, um nach der Freiheit der Sterne zu greifen.
    Stark wußte, daß die Schutzherren und Stabträger alles versuchen würden, ihn aufzuhalten. Sie hatten gewaltige Macht. Hier im dünn besiedelten Norden regierten sie mit Bestechung und Diplomatie. Doch im Fruchtbaren Gürtel, der grünen mittleren Zone des Planeten, in der sich die meisten der überlebenden Völker aufhielten, hatte ihre Macht lange Tradition, regierten sie mit Hilfe des Mobs der Wanderer, der unter der sterbenden Sonne nur dem Vergnügen nachging und von den Schutzherren versorgt wurde. Wenn nötig, setzten die Stabträger auch gut bewaffnete und disziplinierte Söldnertruppen wie die Izvandier ein. Je weiter Stark in den Süden vorstieß, desto mächtiger würden seine Feinde werden.
    Starks Reittier ermattete zusehends. Ashtons Tier ging es besser, weil es weniger zu tragen hatte. Trotz seines Alters hatte sich Ashton schlank gehalten und nichts von seiner Wachsamkeit eingebüßt.
    Stark war froh, daß er Ashton wenigstens aus der Zitadelle befreit hatte. Wenn er ihn nicht ebenso nach Skeg und von diesem Planeten bringen konnte, würde es sicher nicht an ihm gelegen haben.
    Der Wind wurde stärker, trieb den Sand gnadenlos vor sich her. Die Hunde trabten geduldig neben ihm her. Gerd, der der Nachfolger des Leithunds Flay gewesen wäre, und Grith, die große, finstere Hündin, seine Gefährtin, und die sieben anderen, die den Angriff auf die Zitadelle überlebt hatten, Höllenhunde mit tödlichen Augen und eigener, geheimer Art des Tötens.
    Gerd sagte plötzlich: Wesen kommen.
     

 
4.
     
    Der Hund war stehengeblieben. Das Rudel versammelte sich hinter ihm. Die Tiere waren aufgeregt, knurrten leise. Ihre Augen glühten, zu hell, zu wissend, die Vorboten des Todes.
    Dort, sagte Gerd.
    Stark sah sie im körnigen Licht aufgereiht auf einer Düne stehen. Eine Sekunde zuvor war dort nichts gewesen, und jetzt waren dort elf, nein vierzehn gebeugte, lange Gestalten, kaum als menschliche Wesen zu erkennen. Die Haut war altes, zähes Leder, das vor Kälte schützte, lange Haare. Eine Sippe, dachte Stark, Männer, Frauen, Kinder. Die Erwachsenen hatten Steine oder Oberschenkelknochen in den Händen.
    »Läufer«, sagte Ashton und zog sein Schwert. »Sie sind wie Piranhas. Wenn sie einmal zugebissen haben …«
    Das älteste Männchen schrie auf, und die schlanken Gestalten rannten los. Sie bewegten sich unglaublich schnell. Ihre Körper für die Geschwindigkeit wie geschaffen. Die Köpfe waren weit vorgereckt und ließen die Beute nie aus den Augen. Die Brust war schmal, Schultern kaum zu sehen und die Arme wie Flügel ausgestreckt, um im Gleichgewicht zu bleiben.
    Gerd sagte: N’Chaka. Töten?
    Töten!
    Die Hunde sandten Furcht aus.
    Das war ihre Art, zu töten. Zähne und Klauen brauchten sie nicht. Sie schickten kalte, grausame geistige Blitze aus, die wie Pfeile ins Gehirn drangen und das Herz eiskalt werden ließen, bis es zu schlagen aufhörte.
    Die Läufer waren wie Vögel, die Jägern vor die Schrotflinten geraten waren. Sie stürzten schreiend nieder, schlugen um sich, wanden sich.
    Ashton hielt das überflüssige Schwert noch in der Hand und starrte entsetzt auf das Rudel.

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