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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Danielle. Die Gefangenen waren sicher untergebracht, und Schnee hatte keine weiteren Pflichten. Uns selbst wenn es sich anders verhalten hätte, so hätte Schnee diese Pflichten ohne nachzudenken links liegen lassen, um hier bei Beatrice zu sein.
    Ferne Rufe vom Korridor lenkten ihre Aufmerksamkeit auf die Tür.
    »Jakob«, sagte Danielle. Die Geräusche kamen näher.
    »Er sollte doch eigentlich ein Schläfchen machen.« Armand öffnete die Tür und spähte hinaus. »Nicolette hat ihn.«
    »Er weiß es«, sagte sie. Schon als Baby hatte Jakob Anzeichen dafür erkennen lassen, dass er den Seherblick seiner Großmutter geerbt hatte und Dinge wahrnahm, von denen er unmöglich etwas wissen konnte. So hatte er geweint an dem Tag, als Beatrice von der Meerjungfrau niedergestochen worden war, und sich nicht beruhigen lassen, bis Danielle und Armand mit dem bewusstlosen Körper der Königin in den Palast zurückkehrten.
    Schon begannen die Dienstboten, sich im Korridor zu versammeln, um auf Neuigkeiten zu warten. Als Danielle hinausging, um ihren Sohn von Nicolette entgegenzunehmen, strampelte Jakob und wand sich in ihren Armen und versuchte, in den Raum zu linsen.
    »Er hat in einem fort nach der Königin gefragt.« Es kostete Nicolette offensichtlich Mühe, nicht an Danielle vorbeizustarren. »Als er nicht wieder hinuntergehen wollte, dachte ich, vielleicht …«
    »Schon in Ordnung«, sagte Danielle. Jakob war erst vor Kurzem wach geworden; seine Haare waren ein verschwitztes Durcheinander, und Falten in den Bettlaken hatten rote Linien auf seiner rechten Gesichtshälfte hinterlassen.
    »Ich will Oma!«, sagte Jakob.
    »Das weiß ich doch.« Danielle verlagerte Jakob auf die Seite, sodass sein Kopf an ihrer Schulter ruhte.
    Nicolette scharrte unbehaglich mit den Füßen. »Gibt es noch etwas, was Ihr braucht, Euer Hoheit?«
    Danielle hörte die unausgesprochene Frage. Nicolette kannte Jakob gut genug, um seinen Gaben zu vertrauen. Es war nicht Danielles Aufgabe, das Hinscheiden der Königin zu verkünden, deshalb ließ sie ihre Tränen für sich sprechen. »Nein, danke.«
    »Möge Gott über sie wachen.« Nicolette verneigte sich und drehte sich um.
    Danielle trug Jakob ins Zimmer. Er wand sich in ihren Armen, bis er das Bett sah. »Ich will Oma«, sagte er noch einmal.
    »Ich auch«, antwortete Danielle leise. Sie wollte noch mehr sagen, aber dann sah sie etwas aufblitzen. Etwas Silbernes war von dem Farbglasfenster an der anderen Wand gefallen.
    Armand folgte ihrem Blick. Er ging am Bett vorbei und hob zwei kleine Glasscherben vom Teppich auf.
    »Ein Spiegel!«, sagte Danielle. Das quadratische Glasstück hatte die Größe einer kleinen Münze gehabt, bevor es zerbrochen war. Es musste einer von Schnees Spiegeln sein. Sie warf einen Blick darauf: Vermutlich bewirkte ein simpler Illusionszauber, dass es nicht von einem gewöhnlichen Fensterstück zu unterscheiden war.
    »Schnee?« Durch zusammengebissene Zähne sog Armand die Luft ein und nahm die Scherben in die andere Hand. Er steckte den Zeigefinger in den Mund, doch nicht ehe Danielle den dünnen roten Strich sah, wo er sich am Glas geschnitten hatte.
    Noch nie zuvor hatte Danielle einen von Schnees Spiegeln einfach so zerbrechen sehen. Schnee konnte sie mit ihrer Magie zerstören, falls es nötig war, aber das war etwas anderes. Sie warf Talia einen Blick zu. »Andere Aufgaben?«
    »Mehr wollte sie nicht sagen.« Die Besorgnis in Talias Miene stand ihrer eigenen in nichts nach.
    Armand legte den zerbrochenen Spiegel auf die Fensterbank und streckte dann die Hand aus, um Jakob zu nehmen. »Geh!«
    Danielle küsste ihn und Jakob und trat auf den Korridor hinaus. Die Dienstboten wichen auseinander und machten den Weg frei. Dieses eine Mal blieb Danielle nicht stehen, um sie zu grüßen.
    Nach nur wenigen Schritten ergriff Talia Danielle am Arm.
    »Was gibt’s?«
    Talia hielt das Handgelenk hoch und zeigte ihr ein Kupferarmband mit einem kleinen Spiegel in der Mitte. Ein winziges Netz aus Rissen überzog die Oberfläche. Sie zog Danielles Ärmel zurück: Deren Armband hatte dasselbe Schicksal erlitten. Vorsichtig nahm Talia beide Armbänder ab und steckte sie in einen Lederbeutel an ihrem Gürtel.
    Danielles Herz pochte heftiger. Ein zerbrochener Spiegel war schon ungewöhnlich, aber drei, die gleichzeitig barsten? »Irgendetwas stimmt hier nicht.«
    »Bist du bewaffnet?«, fragte Talia.
    Danielle griff unter ihr Überkleid und zog einen Dolch mit Meerschaumheft

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