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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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schrecklicher Kampf in der Stadt getobt hatte, nachdem der Feind eingedrungen war. Viele waren ohne Dächer, und ihre klaffen-den, rußgeschwärzten Fenster stierten wie tote Augen auf die trümmer-
    übersäten Straßen. Ein Arbeitstrupp finsterer Murgos, die klirrende Ketten hinter sich herzerrten, plagte sich unter den wachsamen Augen einer Abteilung malloreanischer Soldaten, die matschigen Straßen von Schutt und Trümmern zu befreien.
    »Wißt ihr«, sagte Silk, »das ist das erste Mal, daß ich einen Murgo je wirklich habe arbeiten gesehen. Ich dachte, sie wüßten überhaupt nicht, was das ist.«
    Das Hauptquartier der malloreanischen Armee in Cthol Murgos war in einem stattlichen gelben Ziegelbau nahe der Stadtmitte untergebracht. Es schaute auf einen breiten, schneebedeckten Platz, und eine Marmorfrei-treppe, auf der zu beiden Seiten Soldaten in Reih und Glied standen, führ-te zum Eingang.
    »Das Haus des früheren murgosischen Militärgouverneurs von Hagga«, erklärte Sadi, als sie sich ihm näherten.
    »Ihr seid schon einmal hiergewesen?« fragte Silk.
    »In meiner Jugend. Rak Hagga war das Zentrum des Sklavenhandels.«
    Atesca saß ab und wandte sich an einen seiner Offiziere: »Hauptmann, laßt Eure Männer die Bahre der Königin tragen. Sagt ihnen, sie sollen sehr behutsam sein.«
    Während die anderen ebenfalls absaßen, lösten des Hauptmanns Männer die Bahre von den Sätteln der zwei Pferde, die sie transportiert hatten, dann trugen sie sie hinter dem General her die Marmorstufen hoch.
    Im Innern, unmittelbar am Eingang, stand ein polierter Tisch, und dahinter saß ein arrogant wirkender Mann mit schrägen Augen. Seine scharlachrote Uniform sah sehr teuer aus. Entlang der hinteren Wand erstreckte sich eine Stuhlreihe, auf der sichtlich gelangweilte Beamte saßen.
    »Zweck Eures Besuchs«, sagte der Offizier hinter dem Tisch barsch.
    Atesca zuckte mit keiner Wimper, als er den Mann stumm anblickte.
    »Ich sagte, Zweck Eures Besuchs!«
    »Haben sich neue Sitten eingebürgert, Oberst?« fragte Atesca mit täuschend sanfter Stimme. »Erheben wir uns nicht mehr in Anwesenheit eines Höherstehenden?«
    »Ich habe zuviel zu tun, als daß ich bei jedem kleinen melcenischen Bü-
    rokraten aus dem Hinterland aufspringen könnte«, brummte der Oberst.
    »Hauptmann«, wandte Atesca sich an seinen Adjutanten, »wenn der Oberst nicht in zwei Herzschlägen strammsteht, hättet Ihr dann die Güte, ihm in meinem Namen den Kopf abzuschlagen?«
    »Jawohl, Sir.« Der Hauptmann zückte im gleichen Moment sein Schwert, als der erschrockene Oberst aufsprang.
    »So ist es viel besser«, sagte Atesca. »Fangen wir noch einmal von vorn an. Erinnert Ihr Euch vielleicht auch, wie man salutiert?«
    Der Oberst salutierte zackig, aber sein Gesicht war fahl.
    »Großartig, es gelingt uns vielleicht doch noch, einen Soldaten aus Euch zu machen. Also, eine der Herrschaften, die ich eskortierte – eine Dame von hohem Stand – , erkrankte unterwegs. Ich möchte, daß sofort ein warmes bequemes Gemach für sie hergerichtet wird.«
    »Sir«, protestierte der Oberst, »dafür bin ich nicht zuständig.«
    »Steckt Euer Schwert noch nicht ein, Hauptmann.«
    »Aber, General, die Höflinge Seiner Majestät treffen solche Entscheidungen. Ich würde mir ihren Zorn zuziehen, wenn ich meine Befugnisse überschritte.«
    »Ich werde es Seiner Majestät erklären, Oberst«, versicherte ihm Atesca.
    »Die Umstände sind etwas ungewöhnlich, aber ich bin überzeugt, daß er es billigen wird.«
    Der Oberst zögerte. Unentschlossenheit sprach aus seinem Blick.
    »Kümmert Euch darum, Oberst! Sofort!«
    »Jawohl, sofort, General.« Er schlug die Hacken zusammen. »Ihr«, wandte er sich an die Männer, die Ce'Nedras Bahre hielten, »mir nach!«
    Garion wollte der Bahre ebenfalls folgen, doch Polgara legte die Hand fest auf seinen Arm. »Nein, Garion, ich begleite sie. Es gibt nichts, was du jetzt tun könntest, und ich glaube, Zakath möchte mit dir reden. Aber sei vorsichtig, was du sagst.« Sie eilte hinter der Bahre her den Gang entlang.
    »Ich sehe, daß es in der malloreanischen Gesellschaft immer noch kleine Reibereien gibt«, sagte Silk milde zu General Atesca.
    »Angarakaner! Manchmal haben sie noch Schwierigkeiten, sich der mo-dernen Zeit anzupassen. Entschuldigt mich, Fürst Kheldar, ich möchte Seiner Majestät melden, daß wir hier sind.« Er ging zu einer polierten Tür am hinteren Ende der Halle und sprach flüchtig zu einem der

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