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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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leckt!«
    Garion stieg in den Laderaum und die Bilge hinunter. Als er zurückkam, hatte er sich bereits entschieden. »Wir werden uns dieses ausleihen«, er-klärte er und sprang auf den Pier zurück.
    »Das richtige Wort ist nach wie vor ›stehlen‹, Garion.«
    Garion seufzte. »Na gut, dann eben stehlen, wenn dich das glücklich macht.«
    »Es geht nur um die Richtigkeit!«
    Garion wechselte das Thema. »Holen wir den Grolim her. Auf dem Schiff verschnüren wir ihn dann. Ich glaube nicht, daß er bald zu sich kommen wird, aber wir wollen lieber kein Risiko eingehen.«
    »Wie fest hast du ihn denn niedergeschlagen?«
    »Ziemlich fest. Irgendwie hat er mich gereizt.«
    Sie stapften zu dem Grolim zurück. »Du wirst Belgarath von Tag zu Tag ähnlicher«, stellte Silk fest. »Du richtest mehr Schaden an, weil du gereizt bist, als andere in einem Tobsuchtsanfall.«
    Garion zuckte die Schultern und drehte den tätowierten Grolim mit dem Fuß um. Er packte den Bewußtlosen an einem Fußgelenk. »Nimm du sein anderes Bein«, brummte er.
    Den Grolim hinter sich herziehend, kehrten die beiden zum Schiff zu-rück. Als sie es erreichten, faßte ihn Garion an den Armen und Silk an den Fußgelenken. Sie schwangen ihn ein paarmal vor und zurück und warfen ihn dann wie einen Mehlsack über die Reling aufs Deck. Dann sprang Garion wieder an Bord und fesselte den Grolim an Händen und Füßen.
    »Belgarath kommt mit den anderen«, rief Silk Garion zu.
    »Gut. Da – fang die Gangway!« Garion schwang die schwere Laufplanke herum und schob sie zu dem wartenden Drasnier. Silk fing sie, zog sie zu sich und setzte sie auf dem Pier auf.
    »Habt ihr was gefunden?« fragte er die anderen, als sie näher kamen.
    »O ja«, antwortete Durnik zufrieden. »Eine der Hütten war ein Vorrats-lager und bis zu den Dachbalken mit Lebensmitteln vollgestopft.«
    »Fein. Es hätte mir auch gar nicht sehr gefallen, den Rest der Reise mit eng geschnalltem Gürtel machen zu müssen.«
    Belgarath betrachtete das Boot. Abfällig sagte er: »Na, was Besonderes ist das nicht. Warum hast du kein schöneres gestohlen?«
    »Siehst du?« wandte sich Silk an Garion. »Ich sagte dir doch, daß das das richtige Wort ist!«
    »Ich stehle es nicht, um damit anzugeben, Großvater«, antwortete Garion. »Schließlich beabsichtige ich ja auch nicht, es zu behalten, Großvater.
    Es ist jedenfalls groß genug für die Pferde, und die Takelage ist so einfach, daß Durnik und ich damit zurechtkommen können. Wenn es dir nicht gefällt, dann stiehl dir doch selbst eines!«
    »Schlecht gelaunt heute, eh?« bemerkte der alte Mann milde. »Was habt ihr mit dem Grolim gemacht?«
    »Er liegt im Speigatt.«
    »Ist er bei Bewußtsein?«
    »Das wird noch eine ganze Weile dauern. Ich habe ihn ziemlich hart getroffen. Kommst du an Bord, oder willst du lieber ein anderes Schiff stehlen?«
    »Sei höflich, Liebes!« rügte Polgara.
    »Nein, Garion«, antwortete Belgarath. »Wenn du auf dieses versessen bist, dann soll es mir recht sein.«
    Es dauerte eine geraume Weile, die Pferde an Bord zu schaffen. Dann halfen alle mit, die Luggersegel zu hissen.
    Als sie zu Garions Zufriedenheit gesetzt waren, stellte er sich ans Ruder.
    »Also gut, kappt die Taue!«
    »Du klingst wie ein echter Seemann«, sagte Ce'Nedra bewundernd.
    »Freut mich, daß es dir gefällt.« Er hob die Stimme ein wenig. »Toth, sei so gut, nimm den Bootshaken und stoß uns vom Pier ab. Ich möchte nicht gegen die ganzen anderen Boote prallen, bis wir ins offene Wasser gelangen.«
    Der Hüne nickte, griff nach dem langen Bootshaken und stemmte ihn gegen den Pier. Das Schiff trieb langsam davon ab, und die Segel begannen in der schwachen Brise leicht zu schlagen.
    »Ist das richtige Wort nicht Schiffe, Garion?« fragte Ce'Nedra.
    »Was?«
    »Du hast sie ›Boote‹ genannt. Sind es nicht Schiffe?«
    Er blickte sie durchdringend an.
    »Ich habe ja nur gefragt«, verteidigte sie sich.
    »Tu's nicht, bitte!«
    »Womit hast du den Kerl geschlagen, Garion?« fragte Belgarath gereizt.
    Er kniete neben dem Grolim.
    »Mit der Faust«, antwortete Garion.
    »Warum benutzt du das nächste Mal nicht gleich eine Axt oder einen Knüppel? Du hast ihn fast umgebracht!«
    »Möchte sonst noch jemand seine Beschwerden anbringen?« fragte Garion scharf. »Fangt schon mal an, sie vor mir aufzuhäufen!«
    Alle starrten ihn erschrocken an.
    »Ach, vergeßt es!« brummte er. Er blinzelte zu den Segeln hinauf und versuchte, den Bug in den

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