Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemonen des Lichts

Daemonen des Lichts

Titel: Daemonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
Vom Netzwerk:
»Frühstück.«
    Da hatte sie was gesagt – urplötzlich hatte er einen Bärenhunger. Er riss die Tüte auf und nahm sich eine Handvoll heraus, bevor er sie ihr zuschob. »Also, die Bildkarten sind zehn Punkte wert. Das Ass zählt wahlweise einen oder elf Punkte und die restlichen Karten entsprechend ihrer Augenzahl.« Er warf sich einen braunen M&M in den Mund.
    Willow sah nachdenklich in ihre Karten, nebenbei knabberte sie ein paar von den Süßigkeiten. »Und man muss einundzwanzig Punkte erreichen, oder?«
    »Genau.«
    »Cool.« Sie legte ihre Karten auf den Tisch. Alex stöhnte lachend auf, als er sah, dass sie einen König und ein Ass hatte. »Das Ass soll elf Punkte zählen, bitte schön«, sagte sie und lächelte ihn schelmisch an. »Was habe ich gewonnen?«
    »Okay, du hast es nicht anders gewollt. Jetzt werde ich dir mal zeigen, was ’ne Harke ist.« Er verteilte die Karten über den Tisch, mischte und knallte ihr den Stapel vor die Nase. »Du bist dran. Obwohl ich mich frage, warum ich mir das überhaupt antue.«
    Sie warf ihm einen frechen Blick zu. »Purer Masochismus, eindeutig.«
    Sie spielten stundenlang weiter und zwischendurch unterhielten sie sich. Als hätten sie es vereinbart, erwähnte keiner von ihnen die Engel. Sie redeten einfach nur miteinander und erzählten sich gegenseitig von ihrem Leben. Alex erfuhr, dass Willow gerne kochte und dass sie im Herbst sogar Marmelade selber machte. Er erzählte ihr von seiner heimlichen Liebe zur Astronomie und davon, wie er sich nachts im Camp immer auf den Wüstenboden gelegt und zu den Sternen hinaufgesehen hatte. Nach einer Weile wärmten sie sich zum Mittagessen ein paar Dosen Chili auf, das sie mit Campingbesteck direkt aus der Dose aßen. Alex fiel ein, dass er in einem von Cullys Kartons einige Sechserpacks Bier gesehen hatte und er ging hinaus, um einen davon zum Kühlen in den Bach zu stellen.
    »Wow, wir haben sogar einen Kühlschrank«, meinte Willow, die hinter ihm herschlenderte.
    »Ja, ein modernes Haus mit allem modernen Komfort.« Alex richtete sich am Ufer wieder auf und reckte sich. Vom langen Sitzen fühlte er sich ganz steif. »Hättest du Lust auf einen Spaziergang?«
    Sie zogen ihre Wanderstiefel an, und während des restlichen Nachmittags erkundeten sie die Gegend rund um die Blockhütte, indem sie verschiedenen Wildpfaden folgten. Das Zusammensein mit Willow war sehr entspannt. Es war leicht, sich mit ihr zu unterhalten, wenn ihnen nach Reden zumute war, doch sie war genauso glücklich damit, still ihren eigenen Gedanken nachzuhängen, während sie kletterten. Als sie auf einem Felsblock saßen und die Aussicht genossen, betrachtete er ihr Profil, und plötzlich merkte er, dass es in seinem Leben noch nie einen Menschen gegeben hatte, in dessen Gesellschaft er sich so wohlgefühlt hatte. Ihm war, als hätte er Willow schon immer gekannt.
    Nein, mehr noch. Ihm war, als wäre sie ein Teil von ihm.
    Er war schweigsam, während sie zur Hütte zurückwanderten. Als sie an den Bach kamen, lief Willow ein paar Schritte voraus und bückte sich, um die Bierdosen zu befühlen. »Du wirst erfreut sein zu hören, dass der Kühlschrank funktioniert«, sagte sie und grinste ihn über die Schulter an. »Möchtest du eins?«
    »Ja, danke.« Sie reichte ihm ein kaltes Bier und versenkte die restlichen Dosen wieder im Bach, wobei sie sie sorgfältig neben einen Felsen drückte. »Willst du keins?«, fragte er, als sie zurück zur Hütte gingen und stehen blieben, um sich die Schuhe auszuziehen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich trinke eigentlich keinen Alkohol. Davon schlafe ich nur ein. Vielleicht trinke ich ein bisschen bei dir mit.«
    Sie spielten wieder Karten und machten sich etwas zu essen heiß, als sie Hunger bekamen. Als es dunkel wurde, zündete Alex die Camping-Laterne an, die er gekauft hatte, und stellte sie in die Mitte des Tischs. Nachdem Willow hinausgeschlüpft war, um die »Toilette« zu benutzen, kam sie, statt in Jeans, in marineblauen Jogginghosen zurück.
    »Ist gemütlicher«, erklärte sie. Sie ließ sich wieder auf ihren Stuhl links von ihm an dem kleinen Tisch fallen. Sie waren mittlerweile zu Gin Romme übergegangen und spielten um Streichhölzer, da sie die M&Ms restlos vertilgt hatten. Willow nahm ihre Karten auf und machte es sich auf ihrem Stuhl bequem. Sie zog ein Bein an und stellte den Fuß auf die Stuhlkante, während sie ihr Blatt inspizierte.
    Alex sah sie an. Ihr Mund war leicht geöffnet, und während sie

Weitere Kostenlose Bücher