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Daemonen des Lichts

Daemonen des Lichts

Titel: Daemonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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Hier sind Special Agents Kinney und Anderson von der CIA.«
    Vor lauter Überraschung spannte Alex die Schultern an. »Die müssen von der Operation Angel sein«, murmelte er. Litt die Frau am Angelburn-Syndrom oder war sie sich nicht bewusst, dass ihr Kollege zu den Feinden gehörte?
    Unten blickte die Agentin noch immer nach oben und drehte sich leicht um die eigene Achse, während sie sprach. Ihre nächsten Worte versetzten ihm einen Schock: »Wir wissen, dass Sie Auren erkennen können. Special Agent Anderson ist ein Engel, er ist auf unserer Seite. Wir müssen dringend mit Ihnen reden.«
    Neben ihm keuchte Willow unterdrückt auf. »Alex, kann das stimmen?«, wisperte sie.
    Ein Engel auf ihrer Seite? Langsam nahm Alex das Auge vom Zielfernrohr und schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich. Genau so etwas würden sie sagen, um uns hier runterzulocken.«
    Willow zögerte. »Wenn ich näher an sie herankäme, könnte ich ihre Gedanken lesen.«
    Einen Moment lang dachte er wirklich, sie wolle wieder herunterklettern, doch dann ging ihm ein Licht auf. »Er ist ein Engel, er würde dich sehen.«
    »Ja, aber ich glaube nicht, dass er mir etwas tun könnte. Ich bin nicht wie sie – meine Lebenskraft steckt in meinem menschlichen Körper und nicht in meinem Engel. Es ist vielleicht die einzige Möglichkeit, wie wir es herausfinden können.«
    Alex gefiel die Idee nicht, aber als er darüber nachdachte, erkannte er, dass sie recht hatte. »Okay«, sagte er schließlich. »Aber sei vorsichtig.« Er presste sein Auge wieder an das Objektiv. Wenn Willows Theorie falsch war und ihrem Engel Gefahr durch die Agenten drohte, dann würden sie es bitter bereuen.
    Willow schloss die Augen und stand einen Augenblick lang stocksteif da. Nach und nach erschien der Engel über ihrem Kopf. Ihre Flügel glänzten in der rötlichen Morgensonne. Der Engel stieg in die Höhe, um dann, in einer langen, langsamen Abwärtsschleife, auf die Blockhütte zuzugleiten. Alex kauerte über seiner Waffe und beobachtete den Mann und die Frau mit Argusaugen, während der Engel sich ihnen näherte und über dem Bach dahinsegelte.
    »Er hat mich bemerkt«, murmelte Willow an seiner Seite.
    »Ja, das sehe ich«, entgegnete Alex. Die Augen des blonden Mannes hatten sich für einen Moment überrascht geweitet, als er Willow entdeckt hatte, und nun sagte er etwas zu der Frau und schaute sie eindringlich an. Angespannt verfolgte Alex, wie Willows Engel dicht an sie heranflog und dann über ihnen schwebte. Ihre Flügel fächelten sanft hin und her. Aber der Mann machte keine Anstalten, sie zu bedrohen. Stattdessen wandte er sich Willows Engel zu, die Arme seitlich ausgestreckt. Die Frau machte es ihm nach, obwohl sie ganz offensichtlich nicht genau wusste, wohin sie eigentlich gucken musste.
    »Sie … öffnen sich mir«, sagte Willow leise. Lange blieb es still, nur das Rascheln des Windes war zu hören. Alex musterte Willows konzentrierten Gesichtsausdruck. Endlich öffnete sie versonnen die Augen. »Alex, ich glaube, es stimmt. Sie sind von der Operation Angel. Sie glauben, dass sie die einzigen Agenten sind, die noch nicht infiziert worden sind. Er ist ein Engel, aber … er ist wirklich auf unserer Seite. Er findet es abscheulich, was die anderen hier angerichtet haben.«
    Alex legte das Auge wieder an das Fernrohr. »Ach ja? Frag ihn, wovon er gelebt hat«, sagte er und überprüfte aufs Neue die Aura des Engels. Sie sah gesättigt aus, so als hätte sich das Wesen erst kürzlich genährt.
    Willow schloss erneut die Augen. Eine Weile geschah nichts und dann bemerkte Alex, dass sich die Lippen des Mannes bewegten. AU Willow die Augen wieder aufschlug, sah sie traurig aus. »Ich … ich habe die Frage für ihn gedacht und er hat mich gehört«, sagte sie. »Er nährt sich von Menschen, die bereits am Angelburn-Syndrom leiden. Er hasst es, aber er sagt, nur so kann er überleben und versuchen, das, was passiert, zu stoppen.«
    »Glaubst du ihm?«, fragte Alex und warf ihr einen kurzen Blick zu.
    Willow nickte bedächtig. »Ja, das tue ich«, erwiderte sie. »Ich glaube ihnen beiden.«
    Alex sah zurück auf die Szene dort unten. Weder der Mann noch die Frau hatten sich bewegt, während Willows Engel mit wolkenweißen Flügeln über ihnen in der Luft stand. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Sein Vertrauen in Willows übersinnliche Fähigkeiten war absolut, aber trotzdem … ein Engel, der sich Gedanken machte, wovon er sich nährte?
    »Okay«, sagte er

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