Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken
gelernt hast?«
»Ich …« Die Ehre gebot mir, innezuhalten und mir die Wahrheit einzugestehen. Meine eigenen Motive waren auch nicht rein gewesen. Ich hatte in der Magik lediglich ein zusätzliches Werkzeug für meinen Hauptberuf als Dieb gesehen. »Aber warum haben sie davon nichts gesagt?«
Tanda kuschelte sich an meine linke Seite. »Ich schätze, Tiger, sie wollten nicht, dass du es weißt. Vielleicht war es ihnen unangenehm.«
Ich runzelte die Stirn. Das von einer Frau, der so gut wie nie irgendetwas unangenehm war. »Du hättest nein sagen können. Du weißt doch, wie du gerade reagiert hast. Andere Lehrer hatten vielleicht Skrupel, Amateuren zur Teilnahme an einem Wettbewerb zu verhelfen, der ausschließlich monetären Zwecken dient.«
Garkin hätte Skrupel gehabt, dachte ich. Er hatte mir ständig erzählt, ich müsse die Magik um meinetwillen studieren, aber ich war jung und dumm gewesen, genau, wie es diese Kinder waren. Nein, sie waren nicht dumm gewesen – ich war es. Es gab so viele Fragen, die ich überhaupt nicht gestellt hatte.
»Wusste Chumley davon?«, verlangte ich zu erfahren.
»Ich …« Tandas grüne Wangen nahmen die Farbe von Spinat an. »Ja, er wusste davon. Er hat mir davon erzählt, aber er hatte sich zur Geheimhaltung verpflichtet«, sagte sie, als wollte sie das kultivierte Sprachmuster ihres Bruders nachahmen. »Und er hat mich gebeten dichtzuhalten. Glaub mir, ich habe schon darüber nachgedacht, euch zu informieren, aber ich konnte nichts Schlimmes daran sehen. Immerhin ist es nicht so, als würden sie dich dabei mit hineinziehen.«
»Aber das haben sie!«, rief ich. »Ich meine, was ist, wenn ihnen etwas passiert? Ich bin dafür verantwortlich, weil ich ihnen ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt habe.«
»Du hast nichts dergleichen getan!«, versicherte mir Markie. »Ich war hier. Ich habe gesehen, wie du sie ermutigt hast, ins Spiel zu kommen und etwas zu versuchen. Sogar mein furchtbarer Neffe ist vorangekommen, und ich dachte, bei ihm wäre alle Hoffnung verloren.«
»Also wusstest DU auch davon.«
Markie nickte. »Offen gesagt hatte ich gehofft, er würde, wenn er etwas Zeit mit dir verbringt, erkennen, dass er bei so einem Wettbewerb nichts zu suchen hat, aber die Kinder glauben einem ja nie etwas. Aber du schätzt deine Leistung viel zu niedrig ein, Skeeve. Ich denke, du hast ihm und den anderen eine echte Chance eröffnet, diesen Wettbewerb zu überstehen. Ich wollte, dass du ihm Selbstvertrauen vermittelst, damit er keinen Koller bekommt und sich ablenken lässt. Das wäre das Schlimmste, was er tun könnte.«
»Es könnte weitaus schlimmer kommen«, entgegnete ich mit großem Ernst. »Hast du dir diese Wettbewerbe einmal angesehen? Er könnte dabei umkommen! Sie alle könnten dabei umkommen! Was ist mit Biene? Ich kann nicht glauben, dass Massha mir einen grünen Jungen anvertraut und erwartet, dass ich einen unangreifbaren Kandidaten aus ihm mache.«
»Ooh, schaut, da ist er!«, sagte Bunny plötzlich und griff zu Bytina, um die Lautstärke zu erhöhen.
Am Rand der Arena stand eine kecke Sittacomediantin in Begleitung meiner ehemaligen Schüler und interviewte Biene.
»…überrascht, jemanden aus Klah unter den Teilnehmern zu sehen«, sagte sie soeben. »Sag mir, wie kam es, dass du bei Friss Vogel oder stirb mitmachst?«
»Nun, ich habe ein bisschen Extraunterricht – Uff!« Er unterbrach sich, als Jinetta sich ins Bild schob und ihm heftig ihren Ellbogen in die Rippen rammte. Dann fuhr er fort: »Ich habe diese Leute auf Klah kennengelernt, und wir, naja, wir sind alle ganz gut miteinander klargekommen. Von dem Wettbewerb hatte ich vorher noch gar nichts gehört. Aber als sie Klah wieder verlassen wollten, mochten sie mich schon so, dass sie mich überredet haben, mit ihnen zu gehen. Sie haben gesagt, es wäre ein Spaß.«
»Und, ist es einer?«, fragte die charmante Reporterin mit einem breiten Lächeln in Richtung der Kristallkugel.
Biene nickte eifrig. »Oh, ja, Ma’am. Das ist so ziemlich das Aufregendste, was ich je getan habe.«
»Das wird ihn das Leben kosten«, verkündete ich düster. »Alles, was er je wollte, war Hilfe bei den ersten Schritten in seinem neuen Beruf, und jetzt wird er bei einer Gameshow sterben. Und ich habe mir eingebildet, ich würde ihm helfen.«
»Du solltest stolz sein«, sagte Tanda. »Er nimmt die Chance wahr. Die meisten Leute bekommen nie eine Gelegenheit, sich so zu erproben.«
Bunny stimmte ihr
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