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Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Titel: Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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haufenweise Kraftlinien da, wenn wir sie gebraucht haben. Perv ist voll davon.«
    »Nicht nur davon«, kommentierte Melvine gehässig.
    »Für den Sarkasmus bin ich zuständig«, sagte ich und bedachte den Cupy mit einem finsteren Blick. »Das war ein ziemlich reichhaltiger Zauber. Ich wette, du hast deine Reserven jetzt auch weitgehend erschöpft. Woher bekommst du weitere magische Energie?«
    »Aus dieser Kraftlinie«, sagte Melvine mit einem Seufzer, als wäre ich zu dumm zum Leben. Er stierte in Richtung der Linie, die Polonia aufgespürt hatte, und konzentrierte sich. Im nächsten Moment verzerrte sich sein Gesicht. Er hatte noch etwas entdeckt, etwas, das ich auch erkannt hatte: Etwas in der Natur der Umgebung absorbierte magische Energien. Wenn man nicht in Sichtweite der Kraftlinien war, konnte man sie nicht anzapfen. »Ich kann nach Klah zurückhüpfen. Oder nach Cupid. Und nachfüllen.«
    »Auf keinen Fall«, sagte ich gestreng. »Jeder, der auch nur für einen Moment rausspringt, wird endgültig vom Unterricht ausgeschlossen. Hier werdet ihr euch penibel an die Regeln halten müssen, und Regel Eins lautet >KUSS<. Das steht für >Keine Unnötigen Sperenzchen, Spinnen. Hättest du dich nur auf die Pergamentfetzen konzentriert, dann hättest du sie mit einem einfachen Lockzauber herbeiholen oder veranlassen können, sich wieder zu ihrer ursprünglichen Form zusammenzusetzen, womit die Liste schwer genug gewesen wäre, um zu Boden zu fallen. Da du nun all deine gespeicherte Magik verbraucht hast, müssen wir die nächste Energiequelle aufsuchen, um mehr zu kriegen. Für die unter euch, die es nicht gewohnt sind, auf eigenen Beinen zu marschieren, ist das eine gute Übung. Ich erinnere mich, dass mein bester Lehrer«, und hier dachte ich an Aahz, »mir beigebracht hat, dass ich nichts Klügeres tun kann, als darauf zu achten, jederzeit auf einen Notfall vorbereitet zu sein. Es ist, als würde man Luft holen, ehe man in einen See springt. Wenn man erst einmal im Wasser ist, wenn man an Luft denkt, ist es zu spät.«
    »Du speicherst die Energie in dir?«, fragte Polonia. »Du benutzt keine Peripheriegeräte?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ich würde mich nur ungern auf etwas verlassen, das man mir wegnehmen könnte. Ich bin miserabel im Umgang mit dem Schwert, also könnte alles, das ich führe, in den Händen eines Gegners enden. Genauso denke ich über magische Geräte. Das ist nur meine Meinung, aber ihr bezahlt dafür.«
    Die Perfekten wirkten verunsichert, legten aber ihre Rucksäcke an. Ich grinste. Perv war eine der Dimensionen, die Magik und Technik gleichermaßen nutzte. Ich hatte selbst schon erlebt, dass diese Mischung verfügbarer Energiequellen den beinahe unwiderstehlichen Drang auslöste, zu nichtmagischen Mitteln zu greifen. Meiner Ansicht nach machte es die Nutzer dieser Energien umso verwundbarer.
    »Das ist nicht fair«, jammerte Melvine. »Es ist so weit bis zu der Kraftlinie.«
    »Dann bleib hier und bring den Rest der Prüfung ohne den Einsatz von Magik hinter dich«, sagte ich liebenswürdig. »Ist irgendjemand dafür zu gehen?«
    »Wow, er hört sich an, als würde er es ernst meinen«, flüsterte Frostia, als ich als Erster hinunterstapfte.
    »Ja, Jinetta, es sieht aus, als hätte deine Tante mit ihm doch recht gehabt!«, fügte Polonia hinzu.
    »Nicht übel«, sagte Jinetta. »Es hört sich nicht so an, als würde er an akademischen Methoden kleben, aber er scheint recht gut zu wissen, wie er ein Thema präsentieren muss.«
    Ich hielt das Kinn oben und bemühte mich, so auszusehen, als würde ich nicht lauschen. Ich freute mich, dass ich so beeindruckend wirkte, aber im Inneren wusste ich, dass das alles nur Getue war.
    Ich hoffte nur, sie würden es nicht merken, ehe ich herausgefunden hätte, was ich eigentlich tat. Schließlich wollte ich weder sie noch Aahz enttäuschen. Zwar gehe ich es nur äußerst ungern zu, aber die Idee habe ich einer der Bildergeschichten zu verdanken, die Bunny sich so gern mit ihrem PDAF ansieht, einem spannenden Wettkampf, genannt »Friss Vogel, oder stirb«, in dem ein grünhäutiger Zeremonienmeister die Bewerber dazu bringt, sich allerlei Dinge zu beschaffen, die sie brauchen würden, um andere Aufgaben zu erfüllen. Normalerweise versuchte ich, die Unterhaltungsprogramme, die sie sich ansah, zu ignorieren, während ich mit meinen magischen Studien beschäftigt war. Ich konnte mich nicht für Spiele begeistern, die ich nicht leibhaftig erleben konnte.

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