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Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Titel: Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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und fing an, sich im Kreis zu drehen, als hielte es nach etwas Ausschau, und jagte dann auf den nächsten Pergamentfetzen zu. Eine Böe packte den roten Rauch und wirbelte ihn spiralförmig aufwärts. Er versuchte, sich aus dem Wind zu lösen, sauste verzweifelt an den unsichtbaren Rändern des Luftwirbels entlang, bis er sich schließlich auflöste. Die Perfekten wirkten bestürzt.
    »Es hat nicht funktioniert!«, stellte Polonia fest. »Was war falsch?«
    »Ach, vergesst es!«, grummelte Melvine ungeduldig und schubste sie alle zur Seite. »Ich mache das!« Er klatschte in die Hände und hielt sie in die Luft.
    Ein leichter Wirbelwind setzte ein und wuchs von einem Lüftchen zu einem kleinen Wirbelsturm heran, der die Form eines etwa zehn Meter hohen umgekehrten Kegels hatte. Der Wind nahm zu, brüllte um uns herum wie ein Hurrikan. Eine Brise zerrte an meinem Haar und fing an, es auf meinem Kopf zu einer strammen Kordel zu verdrehen. Markie hatte mich über Melvines Erfolge in der Elementalschule aufgeklärt, und wie es schien, hatte er sie sich redlich verdient. Ich nahm alle Kraft zusammen. Die drei Perfekten kauerten sich zusammen, klammerten sich an ihre Rucksäcke und einander.
    Als der Zyklon größer wurde, hob er jeden losen Gegenstand vom Boden. Je näher man an der Quelle war, desto stärker war er. Jaulend flog Tolk in die Luft, um gleich darauf hilflos vor Melvines Füße zu purzeln. Sogar Biene und sein enormes Bündel wurden den Hang hinaufgezerrt, zusammen mit Steinen, Staub, trockenen Pflanzen und ein paar kleinen Tieren. Melvine senkte die Hände, und der Wind erstarb. Der Schutt bildete einen Kreis um uns, der bis auf einen Meter Höhe anwuchs. Ein Bein, ein Fuß und ein Ohr waren alles, was noch an der Stelle zu sehen war, an der Tolk und Biene vom Staub begraben wurden.
    Triumphierend sammelte Melvine die Pergamentstücke ein.
    »Hier!«, sagte er und winkte mir mit dem Papier in den kleinen Stummelfingern zu. »Das war nicht so schwer! Was jetzt, Lehrer?«
    »Das war, als hättest du jemanden ersäuft, der lediglich um ein Glas Wasser gebeten hat!«, fauchte Jinetta, während sie und die anderen sich grollend den Staub aus den Kleidern schlugen.
    »Neidhammel«, konterte Melvine voller Hohn. »Ihr wisst einfach nicht, was Stil ist.«
    »Aber es ist exakt das, was ich auch gerade sagen wollte«, wandte ich ein. »Melvine, sieh dich um.«
    Tolk scharrte sich einen Weg aus dem Dreckhaufen frei und schüttelte sich heftig. Biene stand auf und wischte sich den Staub ab. Beide maßen Melvine mit finsteren Blicken.
    Der Cupy fixierte mich gekränkt. »Was soll das? Habe ich etwa nicht genau das getan, was du gewollt hast?«
    »Und dabei ignoriert, was ich über einfache Lösungen gesagt habe. Wie viele Kraftlinien siehst du?«
    Er sah sich um. Ich wusste, was er sehen würde. Oder besser, nicht sehen. Das war einer der Gründe, warum ich Dürre als Testgelände ausgewählt hatte. Der einzige andere Ort, an dem ich bisher einen solchen Mangel an Magik erlebt hatte, war Blut, aber ich hatte ein kurzes Gespräch mit Vilhelm geführt, dem Vampir und Verschicker der Albträume. Er hatte mich darauf hingewiesen, dass die Einheimischen sich ängstigen würden, würde ich so viele außerdimensionale Schüler zu einem Test in ihre Stadt bringen. Da es in Blut nicht viele Besucher gab, könnte das zu einem Aufstand führen. Ich stimmte ihm zu, dass ein akademisches Experiment das Risiko, gelyncht zu werden, nicht wert war. Andererseits waren die Bewohner von Dürre sehr friedliche Leute.
    Melvine starrte erst zum Himmel hinauf, dann auf den Boden, und auf seinem runden Gesicht zeichnete sich immer größere Betrübnis ab.
    »Sieh ganz genau hin«, sagte ich.
    Endlich gab er auf. »Ich sehe keine.«
    »Tech-nisch-nix«, schnaubte Polonia. Aus ihrem geschmackvoll gewählten Rucksack zog sie eine handtellergroße Kugel hervor, die im gleichen Grünton schimmerte wie alles an ihr. »Es gibt nur eine, die der Rede wert ist. Sie ist da drüben, weit weg, etwa fünfzehn Meilen.«
    »Genau«, sagte ich. »Gut erkannt. Ich bin überzeugt, ihr alle habt eine Menge Erfahrung in der Speicherung magischer Energien, sodass ihr nicht erst eine Kraftlinie suchen müsst, wenn ihr Magik anwenden wollt, richtig?«
    »Ah, nein«, gestand Jinetta nach einer Weile.
    »Wer hätte das gedacht«, sagte ich. »Das ist der Grund, warum euer Zauber nicht funktioniert hat. Warum habt ihr keine Erfahrung damit?«
    »Na ja, es waren immer

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