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Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Titel: Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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sobald die Sonne untergeht. Du bist hier wegen einer Lektion in praktischem Überleben, richtig? Grundlegender als hier geht es kaum. Luxus gibt es in Dürre nicht, aber man findet, was man braucht.«
    »Aber was sollen wir hier?«, fragte Melvine in seinem immerwährenden jammervollen Tonfall.
    »Die Lektion des Tages lautet, einfache Lösungen für Probleme zu finden«, informierte ich sie. »Ihr werdet auf Schnitzeljagd gehen. Ich bin letzte Nacht hier gewesen und habe einige Dinge in der Umgebung versteckt. Bis morgen Abend will ich, dass all diese Dinge dort unten auf der Landzunge liegen.« Ich deutete hangabwärts auf das silbrige Funkeln der fernen See, die den Kontinent umarmte. »Alle Objekte sind auf dieser kleinen Einkaufsliste verzeichnet. Ups!« Ich ließ das Pergament los, das ich bequemerweise schon vor unserer Abreise aus Klah in sechs Stücke gerissen hatte. Die Studenten stürzten sich auf die Fetzen, sprangen einander vor die Füße, gingen beinahe aneinander hoch, um die herumfliegenden Papierstücke zu greifen. Ich stöhnte. Sie dachten nicht nach. Ihre Reaktion basierte nur auf ihrem Instinkt, nicht auf ihrem Intellekt.
    »Aufhören!«, rief ich. Meine Schüler hielten inne und drehten sich um, um mich anzustarren.
    »Was?«, fragte Polonia ärgerlich. »Sie fliegen davon.«
    »Nicht, wenn ihr klug seid. Einer von euch sammelt alle Stücke ein. Sofort!«
    Tolk sprang schnell wie ein Lindwurm in die Luft und schnappte eines der Fragmente mit den Zähnen, als der Wind es vorbeitrug. Dann sprang er hinter dem nächsten her. Dabei flatterte ihm das erste aus dem Mund. Tolk schnappte das erste und verlor das zweite. Er wandte sich mal hier- mal dorthin, versuchte zu entscheiden, welchem er folgen sollte. Eines flatterte näher heran. Er sprang, aber Frostia griff gleichzeitig zu. Sie kollidierten. Frostia zuckte mit einem Aufschrei zurück. Tolk landete auf dem Rücken und mühte sich strampelnd auf die Beine.
    »Donnerwetter, das tut mir leid!«, kläffte er. »So-so-so leid.«
    »Hör auf damit!«, sagte sie und fegte die Haare von ihrer Kleidung. »Mir geht es gut. Bah, du riechst wie ein Hund!«
    »Das ist gut, richtig?«, fragte Tolk verwirrt.
    Der Pergamentfetzen flog unberührt von dannen.
    »Ich hole sie«, sagte Biene und ließ das Bündel fallen. Ein Teil der Liste war für einen Moment in einem Dornengestrüpp in etwa zwölf Metern Entfernung zur Ruhe gekommen. Biene jagte den Hang hinab, gerade zur rechten Zeit, dass der Wind den Fetzen noch packen und außer Reichweite tragen konnte. Er streckte die Hand aus, und das Stück Papier flog auf ihn zu. Die nächste Böe trug es wieder fort. Mir wurde klar, dass er auch seine Grundlagen nicht sonderlich gut beherrschte. Darum würde ich mich in den nächsten Wochen kümmern müssen.
    Ohne auf ihn zu achten, steckten die drei Perfekten in wohl balancierter Kauerhaltung die Köpfe zusammen.
    »Was denkst du, Jinetta?«, fragte Polonia und legte einen Finger an die Lippen. »Sollen wir es mit Mortons Rückholzauber versuchen?«
    »Dafür ist das nicht genug Materie«, sagte Frostia gestreng. »Die Fragmente könnten aus dem Sein gepresst werden.«
    »Ich glaube, Obadiahs Wiedereinsammlungszauber wäre am besten«, sagte Jinetta.
    »Hör mal! Obadiah ist doch von vorvorgestern!«, spottete Polonia.
    »Meinst du nicht, dass das genau das ist, was Professor Maguffin vorgeschlagen hätte?«
    Der Name schien die anderen beiden zum Nachdenken zu bringen, und sie gaben sich plötzlich viel respektvoller.
    »Ich weiß nicht«, sagte Frostia nachdenklich. »Ich habe ihn nie sagen gehört, dass Obadiah auch für Freilandeinsätze geeignet wäre.«
    »Aber er hat auch nicht gesagt, er wäre es nicht.«
    Polonia reckte einen Finger hoch. »Wir könnten es mit Petronius’ Barttalisman versuchen.«
    »Das gibt einen Rückschlag. Denk an das dritte Gesetz der parakinetischen Dynamik.«
    »Nicht das dritte Gesetz, das zweite.«
    »Das würde nicht zu den umgebenden Energiequellen passen«, tadelte Frostia ihre Freundinnen.
    »Dann also Obadiah.« Jinetta entnahm ihrem Rucksack einen kleinen Destillierkolben und einen leuchtend roten Stab. Polonia entkorkte eine kleine Flasche und schüttete ein paar Tropfen einer zähen Flüssigkeit in das Gefäß. Jinetta rührte es mit dem Stab, und das Volumen wuchs an, bis der Kolben vollständig ausgefüllt war. Scharlachroter Dampf stieg aus der Tülle empor. Ein Band dieses Dampfs schoss in die Höhe, kippte zur Seite

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