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Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Titel: Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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aus. Gliep begriff das Ganze als Spiel. Er fing an, um den Mantikor herumzuhüpfen, und jodelte jedes Mal erfreut, wenn die Bestie ihn verfehlte.
    »Gliep! Gliep! Gliep!«
    »Jetzt!«, bellte ich.
    Frostia riss mit beiden Händen an nichts. Der runde Behälter flog aus der Hand des Mantikors.
    Sie versetzte ihm einen Stoß, und er jagte zum Tor hinaus und in den Wald.
    »Hey!«, donnerte die Bestie, ließ sich auf alle viere fallen und rannte hinter dem Krug her.
    »Butterblume, du bleibst bei Bunny!«
    Und wir machten uns an die Verfolgung des Mantikors.
     
    Schon nach wenigen hundert Metern war die Bürgermeute hinter uns zurückgefallen, und ich war erleichtert. Meine Magik war beinahe völlig erschöpft, und ich ließ die Tarnzauber fallen. Was mir noch an Energie geblieben war, mochte reichen, eine Kerze zu entzünden, aber das war alles.
    Frostia hielt die Flasche stets außer Reichweite des Mantikors, lockte ihn mal in diese, mal in jene Richtung, ließ ihn aber nie schneller vorankommen, als wir folgen konnten. Die Bestie bemerkte uns gar nicht. Die junge Perfekte spielte mit ihm wie mit einem Fisch an der Angel, ließ ihm keine und riss ihn dann wieder zurück.
    »Die Straße ist so uneben«, keuchte Frostia. »Ich habe Angst, ich könnte die Kontrolle verlieren. Oh, ich hasse es, keine Magik zu haben!«
    »Ich könnte dir einen Kannichfall liefern«, schlug Tolk vor. »Ich habe ihn von Biene gut genug gelernt, denke ich.«
    »Klahdmagik!«, schnaubte Polonia verächtlich.
    »Ich halte das für eine gute Idee«, sagte ich. »Und ich würde das Angebot annehmen, wenn ich du wäre.«
    »Aber nur, solange sie nicht anfängt, geschmacklose Kleider zu tragen«, sagte die Perfekte und verdrehte die Augen.
    Es erforderte eine Menge Konzentration, in vollem Lauf einen Zauber zu wirken, mit dem man nicht vertraut war, aber Tolk schaffte es, Bienes Zauber zu zaubern.
    »Rrrrrr! KANNICHFALL!«
    Wir alle fühlten seine Wirkung. Die Perfekten mochten die Magik samt dem Magiker verachten, aber es war, als würden wir alle auf Luft laufen, und all die Steine und Wurzeln gaben uns den Weg frei.
    »Ich bin stolz auf dich, Tolk«, keuchte ich. »Gute Arbeit.«
    »Danke, Skeeve!«, bellte Tolk und rannte im Kreis um uns herum. »Ich hab’s gut gemacht. Ich hab’s gut gemacht. Ich hab’s gut gemacht.«
    »Das ist schon viel besser«, gestand sogar Polonia widerstrebend.
    »Ich habe einen Flugschein«, verkündete Jinetta und wühlte im Laufen in ihrem Rucksack. »Ich kann vorauszischen und nachsehen, wo Biene ist.«
    »Oh, gute Idee!«, lobte Frostia.
    »Danke!« Sie strahlte. Dann fischte sie einen Streifen blauen Papiers aus der Tasche und blinzelte. »Da passiert nichts! Ich weiß aber genau, dass das Ticket nicht abgelaufen ist!«
    »Das liegt an den erschöpften Kraftlinien«, sagte Polonia. »Das ist nur noch ein dünnes Rinnsal, und diese Tickets brauchen einen Haufen Magik, wenn sie funktionieren sollen!«
    »Ich hasse das!«, klagte Jinetta. »Ich fühle mich so hilflos!«
    »Du bist nicht hilflos«, sagte ich. »Nicht, solange du noch denken kannst.«
    Nette Worte, tadelte ich mich im Stillen, während wir den besoffenen Mantikor, der fünfmal so groß war wie wir, die Straße hinunter jagten. Ich fragte mich, ob meine Schüler mich für so anmaßend hielten, wie ich mich fühlte.
    In der Ferne trat eine kleine Gestalt aus dem Gebüsch und wedelte über dem Kopf mit den Händen.
    »Da ist Biene«, sagte ich. »Alles bereithalten. Frostia, schick die Flasche zu ihm.«
    Ich winkte Biene zu und zeigte zum Wald. Er winkte ebenfalls und ging nach rechts von der Straße weg.
    Der Gummiginsterbaum war eine der widerlichsten Errungenschaften der Natur, denen zu begegnen ich je das Pech gehabt hatte. Seine duftende blaugrüne Rinde sollte, so hörte man, recht schmackhaft sein, aber der Baum schützte sich vor Räubern mit einer dicken Schicht einer zähen, klebrigen Flüssigkeit, und er war mit langen roten Dornen übersät, die sich nicht nur schmerzhaft in die Haut gruben, sondern mit ihren winzigen Widerhaken auch wieder herausstachen. Als ich noch ein unfähiger Nachwuchsdieb gewesen war, war ich einmal auf der Flucht vor jemanden, den ich ausgeraubt hatte, auf so einen Baum geklettert. Mein Opfer hatte gelacht und mir im Davongehen erklärt, diese Strafe sei härter als die, die er mir erteilt hätte. Nur durch einen freundlichen Passanten, der das Geheimnis des Baumes kannte, war ich wieder freigekommen.
    Dieses

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