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Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Titel: Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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der übrigen Arbeiten an. Polonia holte Besen und Kehrblech. Frostia räumte den Tisch ab. Sogar Melvine beteiligte sich und schob die Bänke zurück unter den Tisch.
    Ich räusperte mich.
    »Ich habe, äh, eine Entscheidung getroffen«, fing ich an. Sämtliche Schüler wirbelten zu mir herum und starrten mich an. »Ich habe entschieden, dass ihr bleiben könnt. Ich hatte ein Gespräch mit, äh, dem Täter.«
    »Hurra!«, jubelte Melvine, erhob sich in die Luft und schoss unter der Decke umher wie eine Hummel in Flannel.
    »Freu dich nicht zu sehr«, sagte ich. »Das ist nur eine vorläufige Lösung. Ich werde mit den Lektionen fortfahren, aber nur dann, wenn es keine weitere Nahtod-Erfahrung und keine weiteren Diebstähle gibt. Ich will, dass ihr sechs euch darum bemüht, euch so zu vertragen, wie ihr es in Humulus getan habt. Ist das klar?«
    »Ja, Skeeve!«, riefen sie im Chor. Sogar Bienes Stimmung besserte sich.
    Bunnys Brauen hoben sich, um eine Frage zu formulieren, die sie nicht laut aussprechen wollte: warum?
    Sogar mir selbst gegenüber gab ich die Wahrheit nur ungern zu: Ich wollte nicht versagen. Ich hatte diese Klasse übernommen. In ihrem Fehlverhalten sah ich ein Versagen meinerseits, eine Unfähigkeit, meine Wünsche klar und deutlich auszudrücken und durchzusetzen. Von diesem Moment an würde ich mit größter Klarheit dafür sorgen, dass sie begriffen, was ich von ihnen wollte. Andererseits konnte ich in meinem Kopf die Stimme meiner Mutter hören, die Lehrerin gewesen war, eine gute Lehrerin, ihr ganzes Berufsleben lang.
    »Und wenn sie sich Bohnen in die Nase stopfen, wirst du dich dann verantwortlich fühlen, weil du ihnen nicht gesagt hast, dass sie das nicht tun sollen?«
    Ich wusste es nicht. Vielleicht. Trotzdem musste ich es versuchen. Die Schüler und mein eigenes Selbstwertgefühl zählten auf mich.

Kapitel Siebzehn
     
    »Tick, du bist es!«
    B. v. Richthofen
     
    »Aaaarroroooorrraaaaagghh!«
    Ein gewaltiges purpurnes Etwas rauschte in den Hof, wo ich fortgeschrittene Levitation unterrichtete. Es stieß auf die Schülergruppe hernieder, die sich über dem Boden hielt und gleichzeitig eine Reihe von verschiedenen Gegenständen auf unterschiedlicher Höhe balancierte. Biene verlor sofort die Konzentration und flog in Richtung Wald davon. Tolk winselte beglückt und schwamm durch die Luft auf das Wesen zu.
    Die Perfekten schrien, dann, scheinbar mitten im Schrei gefangen, hoben sie die Hände, als wollten sie die Geister der Toten herbeordern. Die purpurne Gestalt stieg in die Luft.
    »Da schau an!«, rief ich.
    Chumley. Ich kicherte. »Lasst ihn runter, Mädchen! Das ist mein Freund, der Große Mampf.«
    »Ist er das?«, fragte Jinetta. »Oh, natürlich ist er es. Tut mir ja so leid, Herr Troll. Wenn du gestattest.«
    »Ich mache das«, sagte Polonia barsch.
    »Wenn du willst«, entgegnete die größte Perfekte.
    Der Troll wurde sacht zu Boden gelassen. Ich war angemessen erfreut. Dieser Austausch konnte glatt als zivilisiert durchgehen.
    Die vorangegangene Woche hatte meine Geduld in mehr als nur einer Hinsicht auf die Probe gestellt. Ich hatte keine weiteren Erkenntnisse über den Verursacher der Explosion gewinnen können. Biene war immer noch mein Hauptverdächtiger, basierend auf dem Fehlen eines Geständnisses von seiner Seite und auf der Tatsache, dass er der einzige meiner Schüler war, der möglicherweise nähere Erfahrungen mit Artilleriewaffen hatte sammeln können. Bei allgemeiner Betrachtung war er jedoch die letzte Person, die ich auch nur in Erwägung hätte ziehen sollen. Er war nach wie vor höflich, arbeitete hart und zeigte sich stets kooperativ.
    Und die anderen auch. Tatsächlich war anscheinend jeder von ihnen fest entschlossen, mir zu beweisen, dass er oder sie kooperativer, bereitwilliger und fleißiger war als alles, was je im Universum gelebt hatte. Bedauerlicherweise schien die Kooperationsbereitschaft nicht für den Umgang der Schüler untereinander zu gelten. Das Misstrauen saß tief und ließ sich nicht vertreiben. Sogar die Perfekten hielten neuerdings Abstand voneinander. Das alles störte meine Konzentrationsfähigkeit. Mein Unterrichtskonzept erinnerte mehr und mehr an eine Tanzkarte, weil ich gezwungen war, dafür zu sorgen, dass keiner von ihnen zu viel Zeit mit einem der anderen verbrachte.
    Aber alle bemühten sich nach Kräften, möglichst viel Zeit mit Bunny oder mir zu verbringen. Jeder bettelte lautstark um private Einweisung und praktische

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