Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken
angeheuert hat.
Nebenbei haben er und ein paar seiner Freunde die beiden siegreichen Mannschaften auf Jahk zum Großen Spiel herausgefordert und sie in ihrem eigenen Sport um den Sieg gebracht. Dann war da die Zeit, in der sein Partner Aahz in der Stadt Blut – das ist die mit den Vampiren und Werwölfen – im Gefängnis saß und Skeeve ihn rauspauken und seine Unschuld beweisen musste.«
Die Geschichte löste eine Reaktion in der Klasse aus. Ich hatte ihnen erzählt, ich würde sie zu einer Außenübung nach Blut schicken, aber ich hatte bewusst darauf verzichtet, ihnen zu erzählen, woher ich diesen Ort kannte.
»Ein Punkt, den die jungen Damen vielleicht interessant finden werden, war, als Aahz sich aus der Chaos GmbH zurückgezogen hat und Skeeve ganz allein nach Perv gegangen ist, um ihn zur Rückkehr zu überreden. Ich versuche immer noch, Informationen darüber zu finden, wie er das so abziehen konnte, dass er gesund zurückgekehrt ist.«
Die drei Perfekten beäugten mich mit nachdenklichen Mienen. Ich war froh, dass es Don Bruce entweder nicht gelungen war, mehr herauszufinden, oder dass er beschlossen hatte, die kleine Eskapade zu verschweigen, die mir eine Deportation aus Perv als unerwünschte Person eingetragen hatte.
»Nun, ihr mögt denken, dass all das reichen sollte, um jedem einen guten Ruf einzubringen. Nun, vielleicht, aber in Skeeves Fall ist das nur die Spitze des Eisbergs. Vor allem beruht seine wahre Reputation darauf, dass er ein echter Kavalier ist.
Ich sagte zu Anfang, dass ich euch das alles erzähle, weil er es nicht tun wird. Das ist nicht sein Stil. Er prahlt nicht, bläst sich nicht auf und gibt nicht an. Mehr noch, er markiert nicht den starken Mann, es sei denn, es ist unbedingt notwendig. Noch wichtiger ist, dass Skeeve einfach jeden erst einmal ehrlich mag. Er ist höflich und respektvoll gegenüber jedermann, eingeschlossen seine Feinde, ob sie nun mächtig genug sind, ihm wehzutun, oder nicht. Wenn ihr mir nicht glaubt, dann hört euch um.
Massha habt ihr doch alle kennengelernt, richtig? Nun, als sie sich das erste Mal begegnet sind, waren sie Gegenspieler in einer Gaunerei – genauer gesagt in dem Großen Spiel auf Jahk, von dem ich euch erzählt habe. Danach hat er sie nicht nur als Lehrling aufgenommen, er hat sie sogar als Nachfolgerin für seinen Posten als Hofmagiker aufgebaut. Und meine Nichte Bunny. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt, dass sie ein Syndikatsbetthäschen werden wollte, also habe ich sie zu Skeeve geschickt, ein bisschen, um beide auf die Probe zu stellen. Wie ihr sehen könnt, hat er sie nicht zum Flittchen werden lassen. Stattdessen hat sie bald all ihre buchhalterischen Kenntnisse, die sie in der Schule erworben hat, dazu benutzen können, die Bücher des Königreichs Possiltum in Ordnung zu bringen, und hat mittlerweile ihren eigenen guten Ruf als Kapitalvermittlerin und Verhandlungsführerin. Tatsächlich gibt es sogar mindestens eine Bank auf Perv, die vor Jahren versucht hat, sie von Skeeve abzuwerben, aber sie hat nicht nachgegeben.«
Davon hörte ich zum ersten Mal. Ich sah mich zu Bunny um, doch die lächelte nur der Klasse zu und nickte.
»Das ist die Art von Reputation, die Skeeve besitzt. Jeder respektiert ihn. Er hat sich unter Freunden und Kollegen eine Loyalität erworben, die man mit Geld nicht kaufen kann.«
Ein weiteres Mal sah er sich um, ehe er sich erhob.
»Nun, ich habe mich jetzt lange genug ereifert und muss wieder los. Nur noch eine Sache: Erinnert ihr euch, dass ich gesagt habe, ich sei mächtiger als Guido? Tja, dann sage ich euch hier und jetzt, dass Skeeve mächtiger ist, als ich es bin. Von allen, die ich getroffen oder mit denen ich gearbeitet habe, steht er ganz oben auf der Liste derer, die meine Position im Mob übernehmen könnten, wenn ich in den Ruhestand gehe. Denkt daran, wenn ihr das nächste Mal in Versuchung kommt zu stänkern, eure Professoren oder Freunde wüssten mehr als er.«
Damit winkte er Bunny und mir zu und ging seiner Wege.
Die Schüler, die langsam in ihre Zimmer zurückkehrten, bildeten eine ruhige, nachdenkliche Gruppe.
Nachdem Don Bruce wieder fort war, schienen die schmutzigen Tricks und die bösen Streiche endgültig nachzulassen. Die Schüler hörten sich aufmerksamer an, was ich zu sagen hatte. Nicht so wie Melvine nach Markies Abreise, eher auf eine nachdenkliche Weise. Was Don Bruce ihnen gesagt hatte, mochte mir mächtig peinlich gewesen sein, aber meine sechs Schüler schienen
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