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Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Titel: Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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sich rebellisch gegen etablierte Normen zeigt.«
    »Auf welchem Gebiet der Magik bist du genau aktiv?«, fragte Melvine in einem skeptischen, herausfordernden Ton.
    »Ich pfusche nicht persönlich in Magik herum«, erklang die Antwort. »Wenn nötig, heuere ich jemanden dafür an.«
    »Warum sollen wir uns dann anhören …«, fing Melvine an, schien es sich dann aber doch anders zu überlegen. »In welchem Geschäftsbereich bist du genau tätig?«
    »Man könnte sagen, ich leite ein kleines Familienunternehmen«, sagte Don Bruce mit einem angespannten Lächeln. »Eigentlich ist es gar nicht so klein. Eher so was, was ihr einen Mob nennen würdet.«
    Einen Augenblick herrschte Stille, während meine Schüler bedeutsame Blicke austauschten.
    »Entschuldigung«, sagte Melvine vorsichtig. »Reden wir hier etwa von organisiertem Verbrechen?«
    »So mögen Außenseiter das vielleicht nennen«, entgegnete der Don. »Wenn man es aus der Nähe betrachtet, von innen zum Beispiel, ist es gar nicht so organisiert.«
    »Ah, Sir?«, sagte Biene und hielt scheu eine Hand hoch. »Lautet Ihr Name möglicherweise Don Bruce?«
    »Schuldig im Sinne der Anklage«, sagte der Don mit einem Nicken, ehe er mir zublinzelte. »So etwas werdet ihr mich bestimmt nicht oft sagen hören.«
    Meine Studenten murmelten eifrig untereinander, und ihr Ton und ihre Haltung wirkten plötzlich auffallend gedämpft.
    »Also gut«, sagte Don Bruce und widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Klasse. »Ich glaube, ihr wolltet gerade fragen, warum ihr mir zuhören solltet. Ehe ich diese Frage beantworte, möchte ich euch ebenfalls eine Frage stellen. Warum wolltet ihr alle von Skeeve unterrichtet werden?«
    Das ließ sie alle stutzen. Für einen Moment sagte niemand einen Ton. Dann versuchten sie alle auf einmal zu reden.
    »Meine Tante hat gesagt …«
    »Naja, ich habe gehört …«
    »Jeder weiß …«
    Don Bruce brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Fangen wir am Anfang an«, sagte er. »Vor allem will jeder von euch seinen eigenen Wert am Arbeitsmarkt steigern, richtig?«
    Nicken vonseiten der Schüler.
    »Meiner Ansicht nach«, fuhr er fort, »teilt sich das auf in Akquise und Machteinsatz.«
    Das Nicken kehrte zurück, gemächlicher, und Biene hob eine Hand.
    »Ah, ich möchte nicht widersprechen, Sir«, sagte er, »aber ich möchte nur anderen Leuten helfen. Ich dachte, wenn ich bei Skeeve in die Lehre gehe, könnte mir das helfen, das besser zu machen.«
    »Gute Antwort«, sagte der Don und nickte. »Sehr bewundernswert. Aber man sieht nicht viele schwache oder arme Leute, die anderen helfen, wie nett sie auch sein mögen. Um anderen zu helfen, muss man in einer Position sein, die einen dazu befähigt, und damit sind wir wieder bei dem, was ich gesagt habe, Akquise und Machteinsatz. Versteht ihr, was ich meine?«
    »Ich … ich glaube schon«, sagte Biene zögernd.
    »Also, das alles führt uns zurück zu der Frage, warum ihr mir zuhören solltet«, sagte Don Bruce. »Ich mag kein Magiker sein, aber als Geschäftsmann muss ich wissen, wie man akquiriert und wie man Macht sinnvoll einsetzt. Das Problem mit jungen Leuten wie euch, möglicherweise mit Ausnahme dieses jungen Herrn hier und des pelzigen Kerls, der neben ihm sitzt, ist, dass ihr Macht nicht einmal erkennen würdet, wenn sie euch ins Bein bisse.«
    Er widmete seine Aufmerksamkeit wieder Biene.
    »Ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass du mich oder meinen Namen zu kennen scheinst. Darf ich fragen, ob ich damit richtig liege?«
    »Ja, Sir«, sagte Biene. »Ich war mit Fliegenklatsche – Guido – in der Armee, und er hat Sie oft mit dem größten Respekt erwähnt. So wie er auch Skeeve erwähnt hat.«
    »Die Armee, ja?« Der Don lächelte. »Ich dachte schon, dass du mehr Verstand zeigst, als man normalerweise aus Büchern lernen kann. Nur für die Akten: Ich habe hohe Achtung vor Guido. Ich wünschte nur, er wäre hier, um mir dabei zu helfen, meinen nächsten Punkt klarzumachen.«
    »Ahm, wenn ich darf, Sir. Falls ich helfen kann …«
    Biene schloss konzentriert die Augen, und plötzlich saß Guido an seinem Platz.
    »Hey! Das ist ziemlich gut«, sagte Don Bruce und drehte sich zu mir um. »Was ist das? Eine Art Transferzauber?«
    »Es ist nur ein Tarnzauber«, sagte ich. »Da sitzt eigentlich immer noch Biene.«
    »Naja, für den Augenblick wird es reichen.« Er widmete sich wieder der Klasse.
    »Also, meine Frage an euch lautet: Seht euch Guido an und seht euch mich an.

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