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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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verletzlichen Bäuche schützte, ragten mit Widerhaken versehene Stacheln. In den Sätteln saßen Krötlinge, die Rüstungen und Helme trugen und Speere mit gebogenen Haken in den Händen hielten. Sie erinnerten an die Stangen, mit denen die Besitzer von Varietetheatern erfolglose Künstler von der Bühne zu zerren pflegten. Einer der Reiter packte damit eine pinkfarben gekleidete kleine Krötlingsfrau am Hals und zerrte sie zu sich heran. »Zeit für die Steuern!«, rief er fröhlich.
    »Ich habe kein Geld!«, protestierte die Frau. »Bitte, lasst mich gehen!«
    Ich stand auf, um nach draußen zu laufen. Die Soldaten waren gerade halb so groß wie ich. Ich konnte die Frau befreien. Doch Hylida ergriff mich mit einer nahezu gewichtslosen Klauenhand am Arm.
    »Mischt Euch nicht ein«, sagte sie. »Das macht es nur noch schlimmer.«
    Die Reiter schleppten ihre Gefangene zu dem am auffälligsten gekleideten Krötling, der eine gewaltige blonde Perücke trug. Sie quoll wie ein Bausch Stahlwolle unter seinem Helm hervor.
    »Name?«
    »Ranax, Herr«, schluchzte die Frau.
    Der Hauptmann zog eine kleine Plastiktafel aus seiner Satteltasche und pochte mit einem Stift auf den Bildschirm. Das Gerät summte und klickte. Ein Plastikstreifen schob sich aus dem oberen Ende hervor.
    »Ranax. Deine Familie schuldet uns sechs Silberstücke!« Die Tafel machte ein zwitscherndes Geräusch, und der Streifen wuchs auf etwa drei Zoll Länge. Der Hauptmann riss ihn ab und hielt ihn der kleinen Frau vors Gesicht. Sie nahm ihn mit zitternden Händen entgegen.
    »Ich … ich muss nach Hause gehen, um das Geld zu holen, Sir.«
    Auf einen Fingerzeig ihre Anführers hin ließen die Wachen die Frau vom Haken. Die Krötlingsfrau watschelte so schnell davon, wie ihre dicken kurzen Beine sie trugen. Die Wachen nahmen sich einen älteren Mann vor.
    Ich hörte ein leises Getuschel hinter mir. Ranax quetschte sich durch eins der Löcher in der Wand und kniete vor Schwester Hylida und Chin-Hwag nieder. Sie musste einen Bogen geschlagen haben und durch das Labyrinth aus kleinen Gässchen zurückgekommen sein.
    »Lass mich sehen, sechs Silbermünzen … das macht zum derzeit gültigen Wechselkurs …« Die Goldbörse schob die Perlen an ihren Schnürbändern wie bei einem Abakus hin und her. »Ugh! Das ist für dich.« Sie öffnete den Mund und spuckte eine winzige Goldmünze in die ausgestreckte Hand der Frau. »Lass sie nicht fallen!«
    »Nein, bestimmt nicht. Danke, Schwester!« Ranax verschwand auf dem gleichen Weg, auf dem sie gekommen war. Kaum war sie fort, erschienen zwei weitere Opfer der Steuereintreiber. Während der nächsten Stunden spuckte Chin-Hwag Münzen verschiedener Größe aus, um die Forderungen der Soldaten zu erfüllen. Der Hauptmann bezifferte die Steuerschulden in Silber, aber die Börse produzierte ausschließlich Goldmünzen, von denen einige so winzig waren, dass ich sie mir unter die Fingernägel hätte schieben können. Die Krötlinge umklammerten sie und liefen damit ins Freie, um sie abzuliefern.
    »Wie lange geht das so weiter?«, wollte ich wissen.
    »Bis sie jeden auf der Liste abgehakt haben«, erwiderte Hylida. Plötzlich wurden ihre Augen groß. »Oh, versteckt Euch! Sie kommen hierher!«
    Die Krötlinge, die sich noch im Haus befanden, liefen in Richtung der Ausgänge. Tananda, Calypsa und ich schnappten uns die Artefakte und folgten den Einheimischen, aber wir waren nicht schnell genug. Die gepanzerten Molche entdeckten uns. Sie stießen ein Bellen aus. Ihre Reiter drehten sich um und suchten nach der Ursache für die Warnlaute.
    »Fremde!«
    »Ergreift sie!«, rief der Hauptmann.
    Mit ihren Hakenspeeren wedelnd wendeten einige der größten Krötlinge ihre Molche in meine Richtung und galoppierten auf mich zu. Ich duckte mich unter ihnen hinweg. Als ich wieder aufsprang, sah ich, dass sie sich ineinander verhakt hatten. Ich grinste, aber meine Belustigung hielt nicht lange an. Der nächste Soldat jagte mit erhobenem Speer auf mich zu.
    »Öl, schnell!«, befahl ich Asti. »Mach den Boden glitschig.«
    »Was? In Ordnung.« Der Kelch füllte sich mit einer tückisch aussehenden grünlichen Flüssigkeit. Ich schleuderte das Zeug unter die Füße der heranstürmenden Echse. Ihre Knopfaugen weiteten sich, aber es war bereits zu spät. Die Vorderfüße des Molches rutschten weiter geradeaus, während die hinteren rückwärts rotierten. Den Kopf zwischen den Läufen vollführte er eine beeindruckende Todesspirale. Ich

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