Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
Vom Netzwerk:
drängte, aber innen war es luxuriös ausgestattet. Ich hatte es lange Zeit als mein Zuhause betrachtet.
    »Sehr schön«, stellte Kelsa fest, kaum dass wir sie ausgewickelt hatten. »Aber ruhig. Nicht, was ich erwartet habe.«
    In der Kristallkugel erschien ein Bild des Zeltinneren, das es allerdings so zeigte, wie es vor Monaten ausgesehen hatte. Die gesamte Belegschaft der Chaos GmbH wuselte geschäftig herum, jeder redete mit jedem, mischte sich in die Angelegenheiten der anderen ein, fütterte den Drachen oder ging ihm aus dem Weg. Fast konnte man die Stimmen hören, Guidos tiefes Brummen, Nunzios nasales Alt, Skeeves Tenor, Chumleys kultivierte Stimme, die so überhaupt nicht zu dem gewaltigen Fellklotz passte, dem sie gehörte, dazu mein eigenes liebliches Organ sowie Bunnys hohe durchdringende Stimme, mit der sie uns ermahnte, die Ausgaben niedrig zu halten. Ich ertappte mich dabei, wie ich gebannt in die Kugel starrte, und riss mich gewaltsam davon los. Ja, ich vermisste die alten Zeiten, aber sie waren nun einmal vorüber.
    Im Atrium, das von einer breiten, durch ein magisch gesichertes Fenster im Dach fallenden Bahn Sonnenlicht erhellt wurde, plätscherte und gurgelte ein Springbrunnen. Richtig, ich sagte Dach. Sobald wir den Eingang passiert hatten, befanden wir uns nicht mehr auf Tauf, und wie ich bereits erwähnte, stand uns auch erheblich mehr Raum zur Verfügung, als es das von Planen und Zeltstangen beherrschte winzige Grundstück von außen vermuten ließ. Hier waren wir in Sicherheit … hoffte ich zumindest.
    »Wohin gehen wir als Nächstes?«, fragte ich Calypsa.
    »Du solltest zuerst einmal zurück zu Stankels Bude gehen«, schlug Asti vor. »Ich bin sicher, dass mein Kästchen mittlerweile fertig ist.«
    »Nein.« Ich beachtete den Kelch nicht weiter. »Wo steckt das nächste Artefakt?« Aus den Augenwinkeln heraus konnte ich sehen, wie der Kelch vor Verärgerung einen bronzenen Farbton annahm. »Ist irgendeins hier auf Tauf?«
    Calypsa sah die Kristallkugel an, deren Gesicht in einem Wirbel aus Wolken und Funken verschwunden war. »Nein, nicht hier«, antwortete Kelsa nach kurzem Nachdenken. »Meine Güte. Es gibt wirklich eine Menge magischer Störungen. Ich komme nicht durch … doch, jetzt geht’s. Ha, man kann mich nicht lange blockieren! Aaaah … ooooh … aaaah … !«
    »Was siehst du, Kelsa?«, fragte Calypsa. Sie sank neben dem Tisch mit einer so fließenden Bewegung nieder, als glitte ein Schwan über einen spiegelglatten See. Ich schüttelte den Kopf, um meine Benommenheit zu vertreiben. Der Tanz der Faszination schien einige Nebenwirkungen nach sich zu ziehen. Wenn ich anfing, Gefallen an mageren gefiederten Mädchen zu finden, sollte ich schleunigst einen Seelenklempner aufsuchen.
    »Kannst du die Geldbörse schon sehen?«, erkundigte ich mich. Je eher ich meinen Lohn erhielt und mich absetzen konnte, desto besser.
    »Von Chin-Hwag kann ich nicht die kleinste Spur entdecken. Ich vermute, es ist noch nicht an der Zeit für uns, sie zu finden. Das Buch hält sich versteckt. Das ist nicht überraschend, es hat die Hektik und das Gewusel der Horde schon immer verabscheut. Der Ring befindet sich an irgendeinem dunklen Ort. Ich höre ein Gurgeln wie von Abflussrohren und dazu Musik. Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat. Noch nicht. Lass mir etwas Zeit, Lieber. Was die Flöte betrifft …«
    »Wo ist sie?«, hakte ich nach.
    »Ich sehe helle Lichter«, berichtete Kelsa mit verträumt klingender Stimme. »Laute Geräusche – Applaus. Tausende … nein, Millionen Zuhörer lauschen wie gebannt der Melodie. Es liegt eine derart friedliche Stimmung über der ganzen Menge, selbst die Taschendiebe bereuen ihre Taten. Ja, ich sehe charakteristische Landschaften. Ich kenne die Dimension …«
    »Und?«
    Kelsas Gesicht erschien wieder in der Kugel, diesmal als Perfekte mit Turban und Diamantbrille. Sie lächelte mich liebreizend an. »Das verrate ich dir, sobald du mir eine hübsche Tragetasche gekauft hast. Ich stimme Calypsa darin zu, dass du deine Versprechen uns gegenüber einhalten solltest. Sonst häufst du schlechtes Karma an!«
     
    »Vorsicht! Ich will nicht, dass mein Kästchen ihren Behälter berührt!«, beschwerte sich Asti, als ich durch die Straßen von Nebel marschierte, einer Stadt in der Dimension Elb.
    Wir waren als Angehörige der hiesigen Spezies getarnt, eine Rasse dünner Geschöpfe mit schmalen Gesichtern und Pelzen in verschiedenen Rosatönen, von hellem Perlmutt bis

Weitere Kostenlose Bücher