Dämonen-Spiele
nicht so wild!« Dug mußte lächeln. »Na schön, du hast also eine Frage. Du hast doch eine von diesen primitiven mundanischen Tastaturen, nicht wahr? Dann gibt es zwei Mö g lichkeiten, die Frage einzugeben. Du kannst die Frage tippen, d a mit ich sie sehen kann, oder du kannst die Eingabetaste drücken und bekommst eine Liste der in diesem Stadium am häufigsten gestellten Fragen. Dann kannst du mit den Pfeiltasten die g e wünschte Frage anwählen und wieder die Eingabetaste drücken. Es läßt sich aber abkürzen, indem du einfach nur die Nummer der jeweiligen Frage eingibst. Ich werde warten, bis du dich entschi e den hast. Wenn ich weitermachen soll, ohne zu warten, betätigst du die ESCAPE-Taste.« Grundy trat einen Schritt zurück und ließ die winzigen Daumen kreisen.
Dug ertappte sich dabei, wie er trotz seiner Skepsis fasziniert war. Er drückte die Eingabetaste.
Grundy beugte sich vor und erwischte ein Stück Bindfaden am unteren Teil des Bildschirms. Als er den Faden hochzog, spulte eine Schriftrolle ab. Darauf standen numerierte Fragen.
1. WIE KANN ICH DIESES VERRÜCKTE SPIEL WIEDER VERLASSEN? 2. GIBT ES EINE ABKÜRZUNG, UM SOFORT EINZUSTEIGEN? 3. WER IST DIESES WESEN AUF DEM UMSCHLAG? 4. BEKOMME ICH MEIN GELD ZURÜCK, WENN ICH JETZT AUFHÖRE? 5. WIE BEKOMME ICH EINEN BESSEREN GEFÄHRTEN? 6. WIE KANN ICH MEINEN SPIELSTAND SICHERN, UM MAL EINE PINKELPAUSE ZU MACHEN UND DANACH AN DERSELBEN STELLE WEITERZUSPIELEN? 7. WAS BEWEGT SIE ZU DEM GLAUBEN, DASS DIESES SPIEL ETWAS GROSSARTIGES IST? 8. KANN ICH AUCH ZUSAMMEN MIT EINEM FREUND SPIELEN? 9. WELCHER PREIS WINKT DEM SIEGER? ›/‹ WIEVIEL GEDRUCKTE FRAGEN SIND HIER GESPEICHERT, UND KANN ICH SIE ALLE JEDERZEIT ABRUFEN?
Dug lächelte. Offenbar hatten die Hersteller schon einiges an Spielerresonanz bekommen. Er drückte auf die ›/‹, von der er a n nahm, daß sie für die ›10‹ stand; er begriff, daß sie nicht als ›10‹ angeführt werden konnte; denn wenn der Spieler in diesem Fall als erstes die Ziffer 1 eingab, würde ihn dies sofort zur Frage 1 fü h ren, ohne daß er Gelegenheit bekam, die Zahl zu vervollständigen. Das war auch so eine Sache, die Computer gern taten; so zu tun, als wüßten sie nicht, was der Spieler wirklich wollte.
Die gewünschte Frage war hervorgehoben. Grundy erwachte zum Leben. »In dieser Ausgabe des Spiels Die Gefährten von Xanth gibt es etwa einhundert Fragen. Und in späteren Versionen kö n nen es noch sehr viel mehr werden, wenn wir erst einmal Feedback von Spielern erhalten. Du kannst die Liste jederzeit aufrufen, i n dem du die HILFE-Taste drückst und blätterst. Bei zweistelligen Zahlen kannst du die erste Taste gedrückt halten, während du die zweite Ziffer eingibst; dann werden beide Zahlen registriert. Aber wahrscheinlich ist es das einfachste, mich selbst zu fragen.«
Das dürfte wohl stimmen. Doch Dug beschloß, noch ein wenig mit der Liste zu spielen. Die Fragen waren immer noch auf der Schriftrolle zu erkennen. Also gab er ›1‹ ein.
Grundy erwachte erneut zum Leben. »Um dieses Spiel zu bee n den, gibst du ALT-ESCAPE ein und schaltest das System aus. Aber ich hoffe, daß du noch nicht gleich aufhören willst; du hast uns ja noch gar keine richtige Chance gegeben. Wir kennen dich ja kaum.«
Sie kannten ihn ja kaum? Als wären sie wirklich und er nur ein simulierter Spieler! Das fand Dug doch ziemlich arrogant. Aber auch faszinierend. Er gab die ›2‹ ein. »Direkt ins Spiel gelangst du mit der Abkürzung SHIFT-ESCAPE. Aber ich rate dringend d a von ab. Denn du mußt vorher noch einiges erledigen – dich a n melden, zum Beispiel. Außerdem sitzt du dann mit mir als Gefäh r ten fest. Wenn du den Vorgang erst einmal kennst, kannst du diese Szene gleich überspringen. Aber tu es bitte noch nicht sofort.«
Das leuchtete ein. Bisher war alles ohne Verwirrung abgelaufen, und Dug hatte noch gar nicht mit dem eigentlichen Spiel bego n nen. Er könnte diese Stufe zwar überspringen, um es sich anzus e hen, doch schien es vernünftiger, dem Golem eine Chance zu g e ben. Also drückte er die ›3‹.
»Das Wesen auf dem Umschlag ist Nada Naga, die üppigste aller heiratsfähigen Prinzessinnen von Xanth. Sie gehört zu den verfü g baren Gefährten.« Grundy warf ihm einen Blick zu. »Vielleicht wird es mal Zeit, nach den Gefährten zu fragen, falls das noch nicht klar sein sollte.«
Also tippte Dug: WAS IST MIT DEN GEFÄHRTEN?
»Ich freue mich ja so, daß du mich nach den Gefährten fragst!«
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