Dämonen-Spiele
anfangen muß – wodurch ich beim nächsten Mal weiß, was oder wem ich auswe i chen muß; zum Teil jedenfalls. Ehrlich gesagt würde ich lieber hierbleiben und mich einfach nur mit dir unterhalten.« Sein Blick schweifte zu ihrem Busen hinüber und prallte davon ab, denn nun, auf diese nahe Entfernung, konnte er bis ins tiefste Innere sehen. Zwar gefiel ihm der Anblick, doch wollte er nicht, daß sie ihn beim Gaffen erwischte. Dann zog sie sich nämlich möglicherweise eine Jacke über, und das würde den ganzen Anblick zunichte machen.
»Du scheinst schon eine recht genaue Vorstellung von dem Spiel zu haben«, pflichtete sie Dug bei. Sie zog die Luft ein, worauf er sich beinahe auf die Zunge gebissen hätte. »Aber du kannst nicht gewinnen, indem du hierbleibst. Deshalb müssen wir uns bald auf den Weg machen. Normalerweise würde man als erstes den Guten Magier Humfrey um Rat ersuchen. Leider verlangt er aber pro Antwort einen Jahresdienst. Weil das für dich kaum machbar w ä re…«
»Stimmt. Es hat also keinen Zweck, dorthin zu gehen. Unterha l ten wir uns lieber. Gehst du schon mal mit Mundaniern aus?«
»Ich werde gleich mit dir nach Xanth hinausgehen, um dir den besten Weg zu zeigen, der…«
»Ich meinte eigentlich, ob du was mit ihnen unternimmst. Ins Theater gehen, zum Beispiel. Oder Essen gehen. Sich unterhalten. Spaß haben.«
Ihre wunderschöne Stirn furchte sich. »Wir werden die Queste zusammen durchführen und feststellen, was Xanth uns unterwegs zu bieten hat. Wir werden uns soviel unterhalten wie nötig. Ich hoffe, das ist dir nicht unangenehm.«
Sie verstand ihn einfach nicht. Also versuchte er es ein weiteres Mal. »Beispielsweise, zusammen tanzen und sich küssen.«
Nada musterte ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck. En d lich hatte sie begriffen! »Ich glaube nicht. Ich bin als deine Gefäh r tin hier. Ich bin nicht deine Geliebte. Bitte versuch nicht, mich zu küssen.«
Dug lachte erneut, diesmal jedoch, um seine Verlegenheit zu ü berspielen. Nada hatte ihn eindeutig genug abblitzen lassen. Wenn er versuchte, sie zu küssen, würde sie sich in eine Schlange ve r wandeln und ihn verschlingen. »War ja nur eine Frage. Also, was muß ich noch alles über das Spiel wissen?« Denn wenn das Spiel bedeutete, daß er Nada bei sich hatte, wäre es die Sache schon wert.
Dann mußte er über sich selbst lachen. Nada war doch nur eine Spielfigur auf seinem Bildschirm! Er hätte sie sowieso nicht küssen können. Und doch hatte er ein ernsthaftes Interesse daran entw i ckelt, in der vagen Hoffnung, daß sie vielleicht einwilligen könnte. Langsam begann ihn die Sache zu vereinnahmen.
Aber es wäre wirklich toll, wenn es möglich wäre und Nada ta t sächlich einwilligte! Sie war viel umwerfender als die Freundin, die er gerade an seinen Freund verloren hatte. So töricht es auch war – er würde sein Äußerstes tun, um ihr zu gefallen – in der Hoffnung, daß sie vielleicht irgendwann doch noch damit einverstanden wäre, daß er sie küßte, selbst wenn es nur symbolisch sein konnte.
Nada kam zur Sache. »Es ist so gut wie unmöglich, den Preis s o fort zu gewinnen, weil wir ja nicht einmal wissen, wo wir danach suchen sollen. Also werden wir doch den Guten Magier aufsuchen müssen und können nur hoffen, daß du irgendwie handelseinig mit ihm wirst, um seinen Rat zu erhalten. Ich kenne den Weg dorthin und werde dich führen. An manchen Stellen ist es allerdings g e fährlich, und wir wissen nicht, was alles passieren kann. Deshalb müssen wir sehr vorsichtig sein. Es gibt zwar auch sichere, verza u berte Wege; aber die sind den richtigen Einwohnern Xanths vo r behalten. Wir dagegen müssen querfeldein gehen.« Mit kurzem Lächeln hob sie den Blick. »Das bedeutet, daß wir eben jenen Be r gen, Schluchten, Wildbächen und Drachen begegnen werden, die du ja schon beschrieben hast, und daß wir es möglicherweise nicht einmal bis zum Schloß des Guten Magiers schaffen.«
»Und wenn wir es gar nicht erst tun und ich aus dem Spiel fliege? Kann ich dann beim nächsten Mal wieder nach dir verlangen?«
»Das kannst du. Aber dann werde ich dir auch nicht besser he l fen können als beim erstenmal, weil dann die Gefahren ausg e tauscht worden sind. Möglicherweise würdest du dich also besser stehen, einen anderen Gefährten auszusuchen, der dir bessere Dienste erweisen kann.«
»Wirst du dich denn im nächsten Spiel an mich erinnern?«
»Ja. Aber es könnte bedrückend für mich sein, weil
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