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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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erkennen. Weiße, geometrische Linien schmückten die Außenwände, die sich wie eine geschlossene Mauer vor ihr erhoben. Tisavar hatte keine Fenster, zumindest nicht in der ihr zugewandten Seite.
    „Komm.“ Alexander ging auf die schwere Holztür zu, die den Eingang zu dem Haus bildete. Die Tür schwang auf, bevor er sie berührte.
    „Natürlich. Wie sollte es auch anders sein?“ Sariels sarkastischer Kommentar wurde von Alexander mit einem Blick bedacht, der sie verstummen ließ. Der Ifrit war nicht erfreut über ihre Anwesenheit, das spürte sie.
     
    „Bitte, nimm Platz.“ Alexander wies auf einen niedrigen Diwan, der vor einem silbernen, ebenfalls niedrigen Tisch stand. „Ich bin gleich wieder zurück.“ Er verschwand und kehrte wenige Minuten später mit einem Tablett zurück auf dem sich eine silberne Teekanne und gläserne Tassen befanden. Erst als der heiße, dampfende Tee vor Sariel stand, setzte sich Alexander ihr gegenüber und lehnte sich zurück.
    „Es gibt vieles, was du wissen musst, bevor du Dschinnanyar betreten kannst“, sagte er.
    „Okay. Du hast meine volle Aufmerksamkeit.“
    „Gut.“ Alexander trank einen Schluck Tee und stellte seine Tasse ab. „Dschinnanyar gibt es seit mindestens zehntausend Jahren. Es ist ein Ort, den nur nicht-menschliche Wesen betreten können. Viele der Dämonen, die dort leben, haben seit Jahrtausenden die Welt der Menschen nicht mehr besucht. Sie bilden wahrscheinlich die größte Gefahr, denn für sie bist du nichts. Oder schlimmer noch, du bist eine willkommene Abwechslung in einem Leben, dem es an Abwechslung und Unterhaltung mangelt. Möglicherweise nehmen sie dich gefangen, nur um dich wie ein Insekt zu beobachten, zu untersuchen oder um mit dir zu spielen, wie eine Katze es mit einer Maus täte.“
    Ein kalter Schauer kroch Sariel über den Rücken, wenn sie sich vorstellte, wie einer dieser Dämonen …
    „Aber das ist noch nicht alles“, unterbrach Alexander ihre Gedanken. „Dschinnanyar ist von einer Magie durchdrungen, die es unmöglich macht sich aufzulösen. Während du dort bist, wirst du deine menschliche Gestalt behalten. Und das ist der größte Nachteil, denn wenn es zu einem Kampf kommt, hast du keine Chance.“
    „Sind die Dämonen denn so sehr aufs Kämpfen aus?“
    „Du musst eines verstehen: Wenn man seit mehreren Jahrtausenden auf dieser Welt lebt, abgeschnitten in einem Bereich, in dem alles und nichts möglich ist, langweilt man sich irgendwann. Viele dieser Dämonen langweilen sich schon seit Äonen. Und sie lieben nichts mehr, als die alten Kampfkünste. Allein aus diesem Grund werden sie den Kampf suchen.“
    „Einen Kampf, den ich deiner Meinung nach nicht gewinnen kann?“
    „Genauso ist es.“
    „Warum sind wir dann überhaupt hier? Wozu willst du mir etwas beibringen, wenn es mir nichts nützen wird?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“ Alexander lächelte. „Es wird schwer sein in der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung steht, aber du entwickelst stärkere Kräfte, als ich es für möglich hielt. Und eines sollten wir nicht vergessen, wenn man so alt wie diese Dämonen ist, wird man überheblich und hält sich für unsterblich. Sie werden dich nicht ernst nehmen. Das könnte deine stärkste Waffe sein.“   
    Alexander stand auf und nahm ihre Hand. „Komm. Ich möchte dir etwas zeigen.“
    Der Dämon führte sie durch halbdunkle, kühle Korridore, bis sie vor einer großen hölzernen Tür stehen blieben. Dort angekommen ließ er ihre Hand los und berührte leicht das Holz.
    Das Portal öffnete sich und ließ sie in einen Saal, der die Ausmaße eines halben Fußballfeldes hatte. Sie befanden sich an der schmalen Stirnseite des imposanten Raumes. Die Längsseite zu ihrer Linken wurde von kleinen hoch oben in der Mauer eingelassenen Fenstern gesäumt. Das dort einfallende Sonnenlicht malte helle Rechtecke auf den Fußboden. Der Rest des Raumes lag im Halbdunkel und war für einen Dämon gerade angenehm kühl. In der Mitte des Raumes befand sich ein etwa einen Meter tief eingelassenes Rechteck von der Größe eines Tennisplatzes im Fußboden. In dieser Einlassung bestand der Untergrund aus gestampftem Lehm. In der Luft lag der Duft nach Räucherwerk.
    „Warum ist der Boden dort vorne abgesenkt?“, fragte Sariel an Alexander gewandt, der mit zwei schmalen Gegenständen in der Hand an ihre Seite trat.
    „Was du vor dir siehst, ist ein Kalari, ein Trainingsort für die alte indische Kampfkunst des Kalaripayat, die

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