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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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den Eindruck, als habe sie mehr Kontrolle über das, was sie tat. Außerdem machte ihr das Training Spaß. Sie merkte das allmählich intensive Gefühl, das sie für ihren Körper entwickelte. Die Zeit schien wie im Flug zu vergehen, bis Alexander langsamer wurde und die Übungen endlich ganz abbrach.
    „Wir machen eine Pause. Am besten duschst du und ziehst dich um. Komm danach in die Küche.“
         
    Wie in der Adlerschwinge war die Küche in Tisavar ein Raum, der zeigte, wie gerne Alexander Essen zubereitete. Sie war groß und geräumig. Eine Längsseite wurde ganz von einer Küchenzeile aus Granit eingenommen. An der Wand darüber stand grob getöpfertes Geschirr auf einem Regalbrett. Ein Gasherd dominierte die Mitte des Raumes. Gegenüber der Tür befand sich ein Esstisch, der vier Personen Platz bot. Als Sariel den Raum betrat, war Alexander bereits mit den Essensvorbereitungen beschäftigt. In einer Schüssel türmte sich frisch gewaschener Salat. Ein Weißbrot lag aufgeschnitten auf einem Brett, auf einem anderen eine Auswahl an Käsesorten. Mit einer Handbewegung deutete Alexander zum Tisch.
    „Setze dich. Ich bin gleich fertig.“
    „Kann ich dir helfen?“ Sariel hatte die Worte kaum ausgesprochen, als sie auch schon wusste, wie die Antwort lauten würde. Trotzdem fühlte sie sich unbehaglich. Sie war es nicht gewohnt, von einem Mann bewirtet zu werden.
    „Nein, danke.“
    „Ja. Ja. Schon gut. In deiner Kultur lässt man den Gast nicht helfen. Trotzdem könntest du bei mir eine Ausnahme machen. So oft, wie ich schon bei dir war, zähle ich nicht mehr als Gast.“ Verflixt . Sie klang, als dächte sie, mehr für ihn zu sein, als eine Bekannte. Als wollte sie mehr für ihn sein. Warum muss mir so etwas immer passieren? Warum kann ich nicht meine Klappe halten?
    „Du bist erst dann kein Gast mehr, wenn du meine Frau bist“, bemerkte Alexander trocken. Ohne sich die geringste Gefühlsregung anmerken zu lassen, stellte er die Salatschüssel auf den Tisch und wandte sich ab, um die Käseplatte und das Weißbrot zu holen. Trotz dieser kleinen Pause glühte Sariels Gesicht noch immer, als er sich zu ihr setzte.
    „Du lernst schneller als ich dachte“, sagte Alexander und tat so, als bemerkte er Sariels Verlegenheit nicht. Sie wäre ihm dafür dankbar gewesen, hätte seine Bemerkung, was allein den Gästestatus beenden könnte, sie nicht zusätzlich verunsichert. .
    Um ihre Verwirrung zu überspielen, bedankte sie sich nur, und nahm ein Stück Weißbrot. Danach wandte sie ihre ganze Konzentration dafür auf, den Käse auszuwählen und auf das Brot zu legen. Alexander war ihr zu nah. Selbst durch Jeans und T-Shirt machte die Energie, die sein Körper ausstrahlte, sie nervös.
    Am liebsten hätte sie das Essen im Eiltempo in sich hinein geschaufelt, aber ihre Erziehung und der Gedanke, sich zu verschlucken und wie eine Bescheuerte dazustehen, hielten sie davon ab. Alexander hüllte sich ebenfalls in Schweigen und so wurde die Atmosphäre immer unbehaglicher. Zumindest empfand es Sariel so. Der Ifrit hingegen schien weder etwas Ungewöhnliches zu bemerken, noch sich unwohl zu fühlen. Seine Gedanken waren offensichtlich mit wichtigeren Themen als ihrem Körper beschäftigt.
     
    Es kam ihr vor, als dauerte es Stunden, bis sie das Essen beendeten und sich erneut in der Trainingshalle trafen. Dieses Mal sollte Sariel die Trainingssachen anziehen, die sie mitgebracht hatte. Der Nachmittag war für ein leichtes Konditionstraining reserviert, wie Alexander ihr mitteilte.
    Eine Stunde später war klar, dass der Dämon unter dem Begriff „leicht“ etwas anderes verstand als Sariel. Sie fühlte sich etwa hundert Jahre alt. Jeder Muskel war bleischwer und ihr Gesicht brannte. Alexander scheuchte sie gnadenlos durch Sit-ups, Liegestütze, Sprints und andere Übungen. Es verging eine weitere Stunde, nach deren Ende sie sicher war, sterben zu müssen, bis er endlich befand, es sei genug.
    „Das war nicht schlecht“, sagte er und reichte ihr eine Flasche Wasser, während Sariel versuchte, wieder Luft zu bekommen. Das Ende der Runde war durch einen Sprint gekrönt worden, in dem er ihr noch einmal alles abverlangt hatte.
    „Nicht schlecht? Ich bin halb tot“, japste sie und griff nach der Flasche, als sei das Elixier des Lebens darin enthalten.
    „Keine Angst, es ist nicht so einfach, eine Halbdämonin umzubringen“, erwiderte Alexander, um dann „Saraswati, wie schön dich zu sehen“ hinzuzufügen. Sariel

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