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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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er mir ein paar echt fiese Hiebe in den Magen verpasst.«
    »Ach du Schreck«, entfuhr es Vincent. »Warum kommst du nicht eine Weile mit zu mir? Meine Familie ist ausgeflogen, und ich muss dir was total Cooles erzählen.«
    »Du wirst ihm überhaupt nichts erzählen.«
    Vincent erkannte die Stimme sofort. Er wirbelte herum und blickte suchend zu Boden, direkt in Grimbowls zornige Augen.
    »Was hast du denn?«, fragte Big Tom.
    »Halt gefälligst den Mund, oder du wirst es bereuen«, warnte Grimbowl. »Du kommst mit uns.«
    »Ach ja?«, gab Vincent zurück und versuchte, so gelassen wie möglich zu bleiben.
    »O ja, kein Zweifel«, sagte Grimbowl, und plötzlich bemerkte Vincent, dass sie von Elfen umringt waren. Es mussten mindestens zwei Dutzend sein. Sie hatten alle eine grasgrüne Farbe angenommen und waren auf der Wiese kaum zu erkennen.
    »Wo siehst du denn ständig hin?«, wollte Big Tom wissen.
    »Auf sie!«, erwiderte Vincent und deutete auf die Elfen.
    »Was meinst du? Das Gras?«, fragte Big Tom.
    »Nein, du Vollidiot«, entgegnete Vincent. »Ich meine die … Autsch!« Er umklammerte sein Schienbein und funkelte Grimbowl hasserfüllt an.
    »Hast du dir weh getan?«, fragte Big Tom. »Was ist hier eigentlich los?«
    Erst in diesem Augenblick ging Vincent ein Licht auf. Chanteuse hatte ihm gesagt, nicht alle Menschen könnten die Elfen sehen. Für Big Tom war Grimbowl unsichtbar.
    »Dein Freund Vincent ist leider nicht mehr hier«, sag te ein älterer, weise aussehender Elf zu Big Tom. »Er muss te nach Hause. Du solltest jetzt besser nach Hause gehen.«
    »Ich glaube, ich gehe dann mal nach Hause«, sagte Big Tom versonnen und wie zu sich selbst.
    »Big Tom!«, rief Vincent verzweifelt, doch sein Freund stapfte einfach davon.
    »Jetzt kann dir keiner mehr helfen«, verkündete Grimbowl unheilvoll. »Los, ihr Elfen, schnappt ihn euch!«

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Big Tom ging einfach davon, ohne zu ahnen, dass sein bester Freund in der Klemme steckte. Vincent blieb allein mit einem Elfenschwarm zurück. Sie fielen wie Hornissen über ihn her und setzten ihm mit ihren zarten Elfenhändchen so unbarmherzig zu, dass ihm angst und bange wurde.
    »Haut gefälligst ab!«, brüllte er tapfer und versuchte wieder und wieder, sich gewaltsam loszureißen. Doch trotz seines zähen Widerstandes waren ihm die vielen Elfen überlegen und schafften es schließlich, ihn auf den Boden herunterzuziehen. Bisher hatten sie auf Waffen verzichtet, aber das konnte sich durchaus ändern.
    Es war so ungerecht. Gerade erst hatte Vincent erfahren, dass neben seiner eigenen Welt noch eine andere existierte, und schon sah es aus, als müsse er dieses Wissen mit dem Leben bezahlen.
    Nun gut, er würde jedenfalls nicht kampflos untergehen. Die Elfen zogen mit aller Kraft an ihm, und statt sich zu wehren, gab Vincent nach und warf sich hin. Er landete mit dem Bauch voran auf einer ganzen Horde überraschter Elfen und drückte sie unter sich platt. Das zarte, leise »Uff« war Musik in seinen Ohren.
    Doch die Elfen erholten sich erstaunlich schnell. Vincent hatte vergessen, wie flink sie waren. In Windeseile hatten sie ihm die Beine zusammengebunden. Der Junge wälzte sich hin und her, brachte ein paar Elfen zum Straucheln und überrollte einige andere, aber es dauerte nicht lange, bis sie ihn endgültig überwältigt hatten. In ihren winzigen Armchen steckten schier ungeheure Kräfte, und binnen kurzem hatten sie Vincent auch an den Händen gefesselt.
    »Nun bist du uns auf Gedeih und Verderb ausgelie fert«, stellte der weise aussehende Elf sachlich fest. »Also hör auf zu zappeln.«
    »Los, machen wir Hackfleisch aus ihm!«, befahl ein Elf, den Vincent um ein Haar platt gewalzt hätte.
    »Genau«, stimmte ein anderer zu und half seinem Freund auf die Beine. »Anschließend verfüttern wir ihn an die Vögel.«
    »Von wegen«, entgegnete Vincent empört und zerrte mit aller Kraft an den Seilen. Sie fühlten sich so dünn wie Blütenstengel an, saßen aber stramm und fest.
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst aufhören zu zappeln«, wiederholte der weise Elf, fischte einen kleinen Beutel aus der Tasche seines Gewandes und holte eine Handvoll Puder hervor.
    »Wir bringen ihn zum Anführer«, sagte Grimbowl, während der weise Elf den Puder in Vincents Gesicht pustete. »Er könnte derjenige sein, nachdem wir schon so lange suchen.«
    Falls sie noch etwas anderes sagten, hörte Vincent es nicht mehr. Der Staub war

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