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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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die mit unzähligen Ringen behaftete Hand entgegen. „Vincent mein Name“, stellte er sich vor.
    „Murphy“, nannte der Dämonenjäger nur seinen Nachnamen. Der Mann kam ihm mehr als suspekt vor. Aber die Höflichkeit gebot es, dass er zumindest seinen Handschlag in Empfang nahm. Als ihre Finger sich berührten, zuckte David für einen schmerzvolle Sekunde zusammen. Er zog seine Hand schnell zurück und überprüfte sie nach möglichen Verletzungen.
    „Sie scheinen nicht so gut mit Menschen zu können“, mutmaßte Vincent und faltete seine Hände ineinander. „Aber machen Sie sich nichts daraus. Um ganz ehrlich zu sein ...“
    In Davids Geist schrien unzählige Mäuler auf.
    „... geht es mir fast genau so. Nur weiß ich immer noch einige Vorzüge zu schätzen.“ Er zeigte zwei strahlend weiße Zahnreihen. „Wie dem auch sei – ich hätte diese anregende Unterhaltung zwar liebend gern, weitergeführt, aber“, er räusperte sich, „die Geschäfte gehen nun mal vor.“
    Er hatte ihm schon den Rücken zugekehrt, als ein wieder zu sich kommender David ihm eine Frage nachrief: „Darf man fragen in welcher Branche Sie tätig sind?“
    Er blieb kurz stehen, neigte seinen Kopf leicht ins linke Eck. „Wenn man es genau nimmt – David – dann liegen unsere Gebiete, gar nicht mal so weit voneinander entfernt.“ Er setzte sich wieder in Bewegung und wurde nach einigen Yards vollständig von der sich drängelnden Menschenmenge verschluckt.
    Als Mathew nach einer knappen dreiviertel Stunde endlich auftauchte, waren Davids Augenbrauen zu einem finster dreinblickenden V zusammengekommen.
    „Es tut mir leid“, entschuldigte sich der Sheriff und breitete dabei schuldbewusst die Arme auseinander. „Der Job ... du verstehst?“
    David hob eine Augenbraue. „Mal abgesehen von deinen seltsamen Landsleuten, habe ich die Zeit doch gut zu nutzen gewusst.“
    Das Lächeln des Sheriffs wirkte gespielt.
    „Du scheinst mich nicht ohne Grund gerufen zu haben“, schlussfolgerte David.
    Mathew spielte an den Knöpfen seiner Uniform. „Die Lage ist ernst. Verdammt ernst“, murmelte er verschwörerisch, „wir wissen nicht weiter und um ganz ehrlich zu sein ...“ seine Tonfall wurde schwach, „ich habe Angst.“
    „Was genau …?“
    Mathew unterbrach ihn. „Wir sollten es auf der Fahrt bereden.“ Er blickte sich gehetzt um. „Man weiß nie, wer gerade zuhört.“
    Davids Gesicht war zu einer steinernen Maske erstarrt. Sein Blick hatte sich unweit ihrer Position, auf einen Punkt fixiert. „Wie du meinst“, gab er angespannt zurück. Für einen kurzen Moment glaubte er im Getümmel zwei gelbe Augenpaare aufblitzen zu sehen.

    *

    „Es fing vor ein paar Wochen an, am Monatsanfang. Ich hatte mich grad erst aufs Ohr gelegt, als plötzlich der verdammte Kasten losging. Eine Frauenstimme, schrill und energisch. Also genau das Richtige für einen schlaftrunkenen Sheriff um wieder auf Touren zu kommen. Sie meinte, dass mehrere ihrer Schafe gerissen worden waren. Ist eigentlich nichts Besonderes, die Bauern schützen ihr Weideland zwar durch Zäune, aber ein Schlupfloch und die Bande tut sich an ihrer Herde gütlich. Na ja ... Eigentlich 'ne normale Sache für die man nicht unbedingt den Sheriff holen muss. Aber am Klang ihrer immer schriller werdenden Stimme, konnte man deutlich raushören, dass da was im Ofen war. So was hat man einfach im Blut. Kann auch nur 'ne Eigenart von mir sein.
    Fakt ist halt, dass ich nach 'ner guten dreiviertel Stunde auf der Farm eintraf und zu meinem Erstaunen feststellen musste, dass keine Sau da war. Alles totenstill. Mein Magen wurde unruhig ... und ich kann dir sagen, es ist nicht gut, wenn mein Magen unruhig wird. Heißt soviel, aus dem Ofen quoll schon schwarzer Rauch hervor. Im Haus schien keiner zu sein, und der Hof selbst war so leer wie mein Kühlschrank an 'nem Montagmorgen. Die Farm wurde von Simon und Estelle Taylor betrieben, nette alte Leutchen, welche die gesamte Chose alleine erledigten. Die beiden Söhne hatten es nicht lange dort ausgehalten und türmten mit dem Vollenden der Volljährigkeit Richtung Stadt. Du kannst dir vorstellen, was das für 'ne Belastung in dem Alter ist. Irgendwann gehen einem die Nerven durch und man klingelt mitten in der Nacht den Sheriff aus dem Bett und ordert ihn in die abgelegenste Gegend jenseits des Outbacks. Aber was soll ich machen, ist mein Job, und verdammt noch mal ich hab ihn mir damals ausgesucht und würde nichts anderes mehr anpacken

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