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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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Blut. Mein eigener Schmerz...“ Sie stieß einen krächzenden, leisen Schrei aus.
    „Familienprobleme“, versetzte David und kratzte sich unbeholfen die Schläfe. „Harter Tobak, aber ich helfe natürlich gerne.“
    „Du lachst?“
    Er verschränkte die Hände, ließ den Schatten eines Wolfschädels aufflackern. „Immer zu. Was hat man sonst. Obwohl der Mord am eigenen Sohn natürlich ein Fall für sich ist. Was hat er ausgefressen der Racker?“
„Er hat mein Geschenk mit Schande und Verfall überzogen. Die Gier nach Macht... sie hat ihn korrumpiert, hat ihn das vergessen lassen, was war.“
    Komplett irre, wiederholte er einige Male, dieses alte Gespenst musste den Verstand verloren haben. „Und was war einst? Ich meine, ein paar mehr Infos können nicht schaden.“ Er hielt kurz inne, runzelte die Stirn und arbeitete eine kaum achtbare Idee aus.
    „Ihr sagtet, Ihr kennt mich“, fing er an und warf ihr einen unverhohlenen Blick zu.
    „Ja, ja“, sprudelte es aus ihrem schlaffen Gaumen. „Der Magier, Ihr kamt mit dem letzten Zyklus... doch unsere erste Begegnung... entstammt einer Zeit, in welcher dieser Palast noch nicht mal erdacht war.“
    In David kroch das Bild einer orientalischen Schönheit hoch. Mit einem Mal befand er sich wieder auf der Stufenpyramide, unter ihm die Menschenmassen, über ihm der Urgott Ro th weel. Er durchlebte ihre Attacke, wie sie sich die Tafeln aneignete und das Volk der Kyra somit zum Tode verurteilte... „Aber natürlich“, erwiderte er. Seine Kehle wurde trocken, plötzlich ergab alles einen Sinn. Die Visionen fügten sich zusammen, der Kreis schloss sich. „Es war dein Werk. Du stahlst die Tafeln, und ich...“ Es war wie ein umgeworfenes Puzzlespiel, bei dem alle Teile da waren, aber ihm die nötige Zeit fehlte, alles richtig zusammenzufügen. „Warum das alles? Was es damit auf sich? Die Tafeln, das Buch, der Zyklus...“
    „Ein Zauber“, brach sie ihm ins Wort. „Der Mächtigste, den jemals ein Wesen erschuf. Ro th wels vermessenes Geschenk, an die wilden Völker des Westens. Er sollte die Generationen überdauern und an den Höhepunkten seiner Macht, an den Ausgangspunkt zurückkehren. Aber er war unausgereift, der Urgott selbst begriff nicht, was er in Klauen hielt. Die Tafeln waren nur Bethilfsmittel, ihre wirkliche Macht zogen sie aus den Zeichen. Symbole, die sich von einer Sekunde zur anderen veränderten. Aber sie ließen sich nicht festhalten. Stein zerbarst und Papier ging in Feuer auf.“
    „Lebendes Fleisch“, hauchte David. Ihm war, als würde ein nebliger Schleier durchschnitten. Die verkappten Synapsen seines Hirns begannen ineinander zu gleiten. Bauten das soeben gehörte aus. Der mächtigste Zauber aller Zeiten. Er hielt sich nur mehr schwer unter Kontrolle. „Hunderte von Menschen, Ihr habt ihnen die Zeichen eingebrannt, sie gehäutet und die Fetzen zu diesem abartigen Buch zusammengefügt...“ Seine Stimme brach ab.„13 Mal“, flüsterte er ehrfürchtig. „Es ist bereits besiegelt.“
    Die Alte nickte hastig, schlug dabei mit der Stirn gegen die Gitterstäbe. „Wenn er es hat, wird er es wieder tun, ein letztes Mal. Er muss es tun, muss es tun...“
    Er hörte die mitschwingende Furcht. Machte einen Schritt vorwärts und stand ihr nun Auge um Auge gegenüber. „Was wird er tun?“
    „Mich verdammen, einsperren in den von Fäulnis überzogenen Leib einer niederen Spezies...“, hauchte sie, „so sichert er sich meine Loyalität...“
    David spürte einen kalten Stich. Blickte, mit dem Gedanken eine in seiner Brust ragenden Klinge zu sehen, nach unten.
    Nichts, weder Stahl noch Blut. Die Augen schienen beruhigt, doch der eigentliche Schmerz, war nach wie vor da.
    „Er ist eingetroffen“, ließ ihn die verzerrte Stimme der Alten wieder hochfahren. Sie hielt sich, wie auch er selbst die Brust und zeigte wehleidig zur Decke. „Der Hüter... uns bleiben nur mehr Stunden.“ Sie drehte sich, noch immer vor Schmerzen krümmend um. „Wartet auf das Zeichen“, flüsterte sie, „wartet und dann handelt.“
    „Habe ich eine Wahl?“
    Sie ließ die Frage unbeantwortet, schlürfte wie die Tochter des Todes aus seinem Blickfeld, und führte David einmal mehr vor Augen, dass sein Leben im Arsch war.

    *

    Ein nacktes Etwas, scheußlich und doch faszinierend.
    Die Züge des Mächtigen ertranken in einer perversen Gier. „Ist es nicht wundervoll?“, überschlug sich seine Stimme. „Seht doch“, schrie er den aufgereihten Wachen zu.

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