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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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Erscheinung nicht einschüchtern. Schwäche war hier fehl am Platz. „Wie lautet dein Begehren?“
    Die Mimik des Monstrums spiegelte eine seltsame Mischung verschiedenster Eindrücke wieder, und Trauer war nicht das Einzige, was er las. Gier und Heimtücke waren ebenso vorhanden wie Mordlust. „Deinen Platz will ich“, sagte er von oben herab. „Ich werde diese Armee nach Konstantinopel führen – mich am Blut des Mächtigen betrinken und die Stadt in einen Vorposten unserer Spezies wandeln.“
    Ein Raunen ging durch die Reihen. Die Worte hatten Eindruck hinterlassen. Man glaubte ihm. Fenrirs Gebiss knirschte. Auf den äußeren Schichten seiner Augen, traten feine Äderchen vor. „Du wagst es...“
    „Ich wage es nicht, ich tue es...“
    Noch bevor, der Götterwolf reagieren konnte, sprang der Gegner vor, stieß seine Pranke vor und vollzog einen seitlichen Hieb.
    Ein Knacken.
    Etwas fiel zu Boden. Rollte einige Yards und kam schlingernd zum Stillstand. Der abgeschlagene Schädel ihres einstigen Königs glotzte anklagend zu ihnen auf. Die Schnauze zu einer ungläubigen Fratze verzogen, erschienen seine bisherigen Taten und Siege wie ein verschwommener Traum.
    Stille – nur unterbrochen vom aufschlagenden Klatschen des enthaupteten, Blut verspritzenden Körpers, ihres ehemaligen Herrschers.
    Der Sieger streckte seine Klauen gen Himmel, stieß ein triumphierendes Heulen aus und wandte sich in einer Geste von zur Schau stellender Macht den ihn umringenden Kreaturen zu.
    „Noch diese Nacht!“, schrie er und ließ um seinen Körper eine fluoreszierende Aura, aus umherzischenden Blitzen entstehen. „Hört ihr widerlicher Abschaum. Macht euch bereit, wappnet euch. Denn der Sieg war nie näher, als in den nächsten Stunden!“
    Viele der Kreaturen verfielen in abergläubisches, fast ängstliches Gemurmel. Sie duckten sich wie niedere Tiere und begannen nur langsam zu begreifen, dass mit dem Tod des einen, etwas weit aus Mächtigeres die Kontrolle erlangt hatte.
    Es wird Zeit...

    *

    Als sie kam, war er in sich zusammengesunken, starrte nachdenklich ins Nichts und fragte sich, ob der Funken des Zweifels bereits erste Flammen auflodern ließ. Er massierte die roten Blessuren am Hals, verzog in einem schmerzlichen Aufzucken das Gesicht und verfluchte im Stillen seine Torheit.
    „Der Namenlose hat wohl die Geduld verloren“, zischelte eine von Alter durchtränkte Stimme durch die Gitterstäbe.
    David sah auf. Hob irritiert die Augenbrauen und wusste nicht so richtig, was er mit der Person anfangen sollte.
    Alt, dachte er, verdammt alt und doch vertraut...
    Ihre dürren Skelettklauen umpackten die Gitterstäbe, verursachten dabei ein leises Knacken. So als würde man Walnüsse auseinanderbrechen. Sie presste das, durch den hinter der Haut liegenden Schädel, weiß wirkende Gesicht gegen das Eisen, atmete angespannt durch die Nase aus. Die Augen waren rot, richtig rot, wie die eines Albinos. Ich kenne sie, echote es in ihm auf. Aber woher...?
    „Ein Magier“, krächzte sie und fuhr sich mit der Zunge über die ausgetrockneten Lippen.
    Er musste an Rebecca Dela Rosa denken. Eine Greisin, dem Tode nahe. Aber das, was er hier sah... „Ich bin nur ein normaler Mensch“, sagte er vorsichtig und beobachtete wie die Augen der Frau listig aufblitzen.
    Sie bleckte die Zähne, vereinzelte in schwarze Stümpfe übergehende Reste. „Ihr lügt. Ich kenne Euch.“
    „Ach wirklich?“ Das schon oft gespürte Unwohlsein rückte wieder in den Vordergrund. „Wenn Ihr so gut über mich Bescheid wisst, dann wäre es doch nur recht – wenn Ihr mir ein wenig über Euch erzählt.“
    Sie rollte mit den Augen. Die Falten im oberen Bereich des Gesichts wurden tiefer. „Vielleicht haben wir uns schon mal getroffen. Weit weg, nicht hier.“
    „Verwirrende Antworten sind mir doch immer noch die liebsten. Aber sagt mir, was führt Euch zu mir?“ Als er sah, wie der dürre Finger ihrer rechten Hand eine tadelnde Bewegung machte, musste er unwillkürlich an das Märchen von Hänsel und Gretel denken.
    Der fast kahle Schädel der Alten ruckte zurück, schlug wieder vor und klatschte mit einem, ihn hochschrecken lassenden Geräusch gegen die Gitterstäbe. Aus ihrer Mimik sprach der Wahnsinn. „Du wirst mir helfen, ihn zu töten“, giftete sie, und spuckte dabei Reste ihres letzten Essens aus.
    „Nett, dass Ihr Euch da...“
    „Schweig...“, unterbrach sie ihn, „Saqur wird sterben, muss sterben, und du wirst teilhaben. Mein eigenes

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