Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen
wieder öffnete der schwarze Mann. Heinz berichtete von seinem Unglück. Der Mann huschte in die Schwärze zurück; Heinz befürchtete schon, er würde ihm die Tür vor der Nase zuwerfen. Doch da erschien der Mann wieder; er hatte sich einen dicken Mantel übergeworfen und trat nach draußen. Nun fiel die Schwärze von ihm ab. Es war ein gefönter Beau in teurer Kleidung und mit einem hochnäsigen Zug um die herabhängenden Mundwinkel. Er mochte vielleicht dreißig Jahre alt sein, vielleicht auch etwas älter. Mit festen Schritten stapfte er vor Heinz her. Dann sah er sich den Wagen an und schüttelte den Kopf. Heinz begann ihn zu hassen. Gemeinsam versuchten sie, ihn aus dem Graben zu befreien, doch es gelang nicht.
"Vielleicht können wir von Ihrem Haus aus einen Abschleppwagen bestellen", sagte Heinz und ließ die Schultern hängen.
"Das könnten Sie, aber es geht nicht", sagte der Mann und lächelte schmierig.
"Warum nicht?", fragte Heinz gereizt.
"Weil wir zwar ein Telefon haben, aber es ist unglücklicherweise abgeklemmt. Und ich kann Ihnen auch gleich sagen, dass wir keinen Wagen besitzen." Er grinste breit. "Ansonsten wäre es uns natürlich eine Ehre und ein Vergnügen, Sie zur nächsten Stadt zu bringen, aber so..." Er zuckte bedauernd mit den Schultern.
Am liebsten hätte Heinz ihm seine arroganten Worte quer in den Mund gestopft. "Doch ich biete Ihnen an, diese unwirtliche Nacht unter unserem bescheidenen Dach zu verbringen. Morgen früh erwarten wir einige Freunde, die sicherlich gern zu jeder Hilfeleistung bereit sind."
"Vielen Dank, aber wir wollen Sie nicht belästigen", sagte Heinz stolz. "Es wird das Beste sein, wenn wir uns zum nächsten Dorf durchschlagen. Außerdem kann ich nicht bis morgen hier in dieser Einöde hocken; morgen habe ich einen ungeheuer wichtigen Termin."
"Wie Sie wollen", sagte der Mann, der noch immer lächelte. "Aber ich möchte Sie darauf hinweisen, dass das nächste Dorf acht oder neun Kilometer entfernt ist, und ein Fußmarsch in dieser eiskalten Nacht ist mehr als nur gefährlich. Stellen Sie sich vor, was geschehen könnte, wenn Sie sich verlaufen... Nicht auszudenken. Bleiben Sie doch lieber hier."
"Lass uns das Angebot annehmen", drängte Inge. "Du hast gehört, was der Herr gesagt hat. Wir haben keine andere Chance. Vielleicht schaffst du es morgen früh ja doch noch, pünktlich zu erscheinen."
"Was weißt denn du schon", sagte Heinz. Er wollte dieses Haus nicht betreten, doch was blieb ihnen schon anderes übrig? Er hob resigniert seine Hände und ließ sich zusammen mit Inge in das abweisende Gebäude führen.
ZWISCHENSPIEL
Das Flugticket war bestellt, auch das Wörterbuch war bereits von einem Schnelldienst geliefert worden, doch das Taxi, das Murphy kurz danach angerufen hatte, ließ auf sich warten. Nervös trommelte er mit den Fingern auf einem elfenbeinernen Schädel herum, der ihm als Andenken an den Fall der Schreienden Leichen im Beinhaus des Grauens geblieben war. Immer wenn er an diese furchtbare Geschichte dachte, schmerzte wieder seine tiefe Narbe auf der rechten Schulter.
Er hängte sich ans Telefon und rief erneut die Taxigesellschaft an. "Ich hab´s eilig; meine Maschine geht in einer Stunde!", beschwerte er sich.
"Nur die Ruhe, Mann", quäkte ihm ein Eddie-Murphy-Verschnitt entgegen, "du kommst noch früh genug in den Himmel. Der Knabe ist schon unterwegs." Und es wurde aufgelegt.
Murphy rannte nervös in seiner eleganten Wohnung herum. Sein Blick fiel auf den gepackten Koffer, der so schwer war, dass er ihn kaum allein bewältigen konnte. Endlich schellte es. Er mühte sich keuchend mit dem Koffer ab, verriegelte seine Wohnungstür und kletterte mühsam mit seiner schweren Last nach unten.
Draußen standen ein alter, gelber Chevy und ein stämmiger Kerl mit einer Fahrermütze auf dem fast quadratischen Schädel. Der Fahrer nahm den Koffer, legte ihn spielerisch leicht, als sei er eine Feder, in den Kofferraum, so dass Murphy nur staunen konnte. Er machte es sich auf dem Rücksitz bequem. "Zum Flughafen, aber schnell", sagte er.
"Wird gemacht, Chef", brummte der Taxifahrer und gab Vollgas.
Erst hinter der Suspension Bridge fiel Murphy auf, dass etwas nicht stimmte. Der Kerl nahm den falschen Weg. "He!" beschwerte er sich. "Das ist nicht der kürzeste Weg zum Flughafen."
"Der kürzeste Weg ist´s schon," brummte der Fahrer, "aber vielleicht haben Sie recht, und er führt nicht zum Flughafen."
Jetzt sah Murphy es. Die leisen
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