Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen
Rauchschwaden, die von dem Kopf des Fahrers ausgingen! Und jetzt dieser Gestank. Wie gut Murphy ihn kannte! Wegen seiner Eile war er wie ein Anfänger in eine Falle getappt. Nun bloß nichts anmerken lassen!
Murphy nestelte an der Innentasche seines Jacketts herum. Irgendwo hatte er ein kleines, silbernes Kreuz. Es war alles, was ihm zur Verfügung stand, da seine wirksameren Waffen ja sicher im Koffer verstaut waren, und dieser lag unerreichbar im Kofferraum des klapprigen Chevy. Wo war bloß dieses verdammte Kreuz? Da hatte er es endlich ertastet.
Der Fahrer drehte langsam den Kopf nach hinten. Noch immer fuhr er mit Vollgas. Schon konnte Murphy die Deformierungen erkennen, die aus dem ehemals menschlichen Profil eine Maske des Grauens machten. Wenn er sich ganz umgedreht haben würde, wäre es um Murphy geschehen. Der Blick des Dämonen würde sich in sein Hirn bohren und ihm die Seele aussaugen, so wie man eine Zitrone aussaugt.
Murphy zog das kleine, silberne Kreuz aus der Innentasche seines Jacketts und hielt es sich schützend vor das Gesicht. Der Schweiß brach ihm aus. Was wäre, wenn es nicht half? Er durfte nicht daran denken.
Jetzt hatte sich der Kopf des Dämonen schon beinahe ganz gedreht; in seinem Genick knackte und knirschte es fürchterlich. Er begann zu lachen; alle Heerscharen der Hölle fielen in dieses Lachen mit ein. "Willst du uns etwa daran hindern, unser Großes Werk zu tun, Murphy?", sagte die Gestalt. Es klang nicht einmal mehr wie eine menschliche Stimme.
"Ihr werdet es nicht schaffen", presste Murphy zwischen den Zähnen hindurch und schleuderte der Kreatur das Kreuz entgegen. Er betete laut und mit rasender Geschwindigkeit.
Dort, wo das Kreuz den Nacken des Dämonen getroffen hatte, zischte das faule Fleisch der Bestie auf, und weitere Schwaden breiteten sich um die Stelle aus. Sofort roch es verbrannt. Es war ekelhaft; Murphy hielt sich reflexartig die Nase zu.
Sofort roch es nach verbranntem Fleisch. Der Fahrer schrie kurz auf. Doch dann lachte er wieder. Er ließ das Lenkrad für einen Augenblick los, als wolle er eine Wespe in seinem Nacken verscheuchen. Und jetzt geschah es.
Der Wagen geriet ins Schlingern. Er kippte zur Seite und überschlug sich.
Dabei schwang die rechte hintere Tür des Chevy auf. Murphy wurde hinausgeschleudert und fiel weich auf eine Grasnabe neben der Straße. Sofort rappelte er sich auf und hastete zu dem Wagen zurück. Nun zählte nur noch sein Gepäck - seine Waffen. Er riss den Kofferraum auf und zerrte den schweren Koffer heraus. Dabei warf er einen Blick in das Innere des Wagens. Das, was da zwischen den Vordersitzen eingeklemmt war, war nie ein Mensch gewesen. Murphy wurde von dem Anblick speiübel. Er zwang sich wegzusehen. Schnell rannte er von der Straße hinunter.
In seinem Rücken spürte er die sengende Druckwelle, als der Wagen explodierte. Und plötzlich erfüllte ein Gestank die Luft, der nicht von dieser Welt war. Murphy wusste, dass er sich nun auf keinen Fall umdrehen durfte. Er hörte die Entsetzensschreie hinter sich.
Er erreichte den Flieger gerade noch. Als er sich erschöpft und verdreckt in das Polster warf und den erstaunten Blick der Stewardess bemerkte, sagte er: "Es muss sich um etwas ungeheuer Furchtbares handeln, wenn sie mich auf diese Weise aus dem Verkehr ziehen wollen."
"Wer will sie aus dem Verkehr ziehen, Sir?", fragte die Stewardess mit einem Blick, der eher zu einer Pflegerin in einer Irrenanstalt gepasst hätte.
"Gewisse - Wesen. Ich hoffe, Sie gehören nicht dazu."
II.
Heinz und Inge wurden von dem Mann in ein Zimmer im Erdgeschoss gebeten. Es lag einladend im gelblichen Schein etlicher Wachskerzen. Überdies besaß der Raum einen offenen Kamin, in dem ein Feuer behagliche Wärme verbreitete. Vor dem Kamin saß in einem alten, zerschlissenen Polstersessel eine vollbusige junge Frau mit langen, glatten schwarzen Haaren, dezent geschminkt, mit hohen Wangenknochen, die ihrem feingeschnittenen Gesicht einen gewissen fernöstlichen Ausdruck verliehen. Welch ein angenehmer Anblick in dieser Einöde, dachte Heinz.
Das Mädchen erhob sich, als die Gruppe das Zimmer betrat, und ging lächelnd auf Heinz und Inge zu. Sie sah die beiden mit einem fragenden Blick an. Der Mann erklärte ihr, dass sie für die heutige Nacht Gäste seien.
"Seien Sie uns willkommen", sagte das Mädchen. "Gestatten Sie mir, dass ich mich vorstelle. Ich bin Susanne Bronnen. Gerade heute Abend - wie schön."
Heinz stellte sich
Weitere Kostenlose Bücher