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Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen

Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Siefener
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versäumen. Kein Termin kann so wichtig sein, als dass man ihn nicht mit einer guten Entschuldigung ausfallen lassen könnte, und eine gute Entschuldigung haben Sie ja."
    Heinz wollte diesem überheblichen Fatzke gerade eine scharfe Erwiderung entgegenschleudern, doch da meldete sich Susanne abermals zu Wort, und er schluckte seinen Ärger hinunter. Sie wollte wissen, was genau er mache, und ob er auch Leute ins Gefängnis bringe. Das war der beste Anlass für Heinz, über seine Arbeit zu reden. Inge drehte ihre Augen gen Himmel.
    Danach erzählte Lautenbach von seinem Job; er war Kassierer in einer Bank. Und da er schon einmal überfallen worden war, trug er nun jederzeit eine Pistole mit sich. Darauf begann Heinz über das Waffengesetz zu fachsimpeln. So unterhielt man sich angeregt, unterstützt von einigen Flaschen schweren Rotweins und der wohligen Wärme des Zimmers.
    Schließlich jedoch kroch eine bleierne Müdigkeit unter die zufällige Gesellschaft, und man beschloss, zu Bett zu gehen. Lautenbach löschte das Feuer im Kamin, während Susanne alle Kerzen mit der Ausnahme jener ausblies, die in zwei Leuchtern auf dem kleinen Tisch vor dem Kamin steckten, der ihnen als Ablage für den Wein und die Gläser gedient hatte. Sie nahm die beiden Kandelaber und reichte Heinz einen davon zusammen mit einem Päckchen Zündhölzern.
    Über eine morsche Holztreppe gelangten die vier nach oben zu ihren Schlafstätten. Lautenbach und Susanne hatten sich den Raum unmittelbar über dem Kaminzimmer hergerichtet, und Heinz und Inge entschieden sich, das zur Linken angrenzende Zimmer zu belegen.
    Mit dem Leuchter in der Hand öffnete Heinz die Tür und trat ein.
    Der zuckende Kerzenschein beleuchtete das karge Mobiliar des ausgekühlten und modrig riechenden, staubigen Raumes. An der rechten Wand stand ein schmuckloses, weiß lackiertes Doppelbett, dem Eingang gegenüber unter dem Fenster, das auf den Balkon hinauswies, befanden sich ein Nierentisch und zwei Stühle, und die Hälfte der linken Wand nahm ein großer Kleiderschrank ein. Heinz ging zu der Glastür neben dem Fenster und riss sie unwillig auf.
    Er trat hinaus auf den eiskalten Balkon. Es war so finster, dass er den im Graben liegenden Volvo kaum erkennen konnte; etwas Dunkles lag wie ein Fleck gegen die weiße Böschung. Schnell kam er in das Zimmer zurück und schloss die Tür sorgfältig. Er schlug die Bettdecke auf, unter der ein schwerer Geruch nach feuchten, verwesenden Laken hervorkroch. "Hier sollen wir schlafen? Grässlich", klagte Heinz.
    "Es ist schon halb zwei. Allzu lange wird die Nacht nicht mehr dauern. Wir haben eben keine andere Wahl, und wir sollten froh sein, dass wir hier überhaupt schlafen können. Im Wagen wäre es nicht so bequem", gab Inge zur Antwort.
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging Heinz aus dem Zimmer. Er holte einige Laken aus dem Wagen, traf bei seiner Rückkehr Lautenbach im Flur des ersten Stocks und erkundigte sich nach dem Bad. Zu seiner großen Erleichterung konnte es noch benutzt werden. Nachdem das Ritual der Abendwäsche allseits vollzogen war, kehrte Ruhe in das kalte, schweigende Gemäuer ein.
    Mit ihren Decken hatten Inge und Heinz es sich so bequem wie möglich auf den durchgelegenen und übelriechenden Matratzen gemacht. Heinz löschte die Kerzen. Die Schwärze des Zimmers überfiel seine Bewohner mit schwerem Schlaf.
    Ein Geräusch! Sofort war Heinz hellwach. Was war das gewesen? Neben ihm schlief Inge tief und fest; er hörte ihre gleichmäßigen Atemzüge. Da! Wieder! Es schien aus dem angrenzenden Zimmer zu kommen. Zuerst war Heinz zu benommen, um das Geräusch definieren zu können, doch nun erkannte er es.
    Es war nichts anderes als das Quietschen von Betten und das gedämpfte Stöhnen einer Frau. Wärme durchfloss ihn und bündelte sich in seinen Lenden. Er dachte an Susanne. Dann hörte er ihre Stimme: "Du kriegst wohl keinen mehr hoch, du Schlappschwanz! Was soll ich eigentlich noch bei dir!?"
    So, so... Die grunzende Entgegnung des verhinderten Casanovas konnte Heinz leider nicht deutlich genug hören. Befriedigt schlief er wieder ein. Aber irgendwann hörte er an der Tür plötzlich ein zaghaftes Klopfen, gefolgt von einer leisen Stimme.
    "Herr Röske! Bitte öffnen Sie!"
    Da war jemand an der Tür! Schlafbenommen richtete sich Heinz im Dunkel auf, rief "Herein", rieb seine Augen. Es wurde ein sich rasch vergrößernder gelber Spalt sichtbar, ein Spalt in der Welt der Schwärze. Susanne trat ein, hinter ihr

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