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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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»Du weißt, dass ich niemals Hochmeister zu werden begehrte, nicht einmal während meiner Zeit als Kadett. Ich erinnere mich, was schon damals über mich geredet wurde. Mir ist bekannt, dass jeder dachte, ich sei für dieses Amt wie geschaffen, aber mir hat die Vorstellung eher Unbehagen verursacht. Mir bangte vor der Bürde der Verantwortung. Noch heute bereitet sie mir Beklemmen. Es gefiel mir viel besser, ein einfacher Hauptmann zu sein und in der Südmark Scharmützel mit Damin Wulfskling auszutragen. Da war mir das Leben noch wesentlich leichter.«
    »Ich glaube, Damin wäre der gleichen Ansicht. Manche der Entscheidungen, die ihm als Großfürst abverlangt werden, empfindet er als schroffe Zumutung.« R’shiel erinnerte sich an Damins harten Blick, als er Mikel zum Tode verurteilt hatte. Sie war sich gänzlich sicher, dass Tarjanian künftig ähnliche schwere Stunden durchstehen musste. Sie beneidete keinen von beiden. Dann jedoch fiel ihr etwas anderes ein, und sie lächelte. »Adrina begleitet ihn.«
    Tarjanian stöhnte leise auf. »Ach, welch wunderbare Fügung …«
    »Keine Sorge, Tarja«, beruhigte R’shiel ihn, als sie seine Miene sah. »Von ihr droht dir keine Bedrängnis mehr. Heutzutage hat sie bloß noch Augen für Damin. Außerdem bekommt sie bald ihr Kind. Man weiß nie, vielleicht entbindet sie hier in der Zitadelle und gibt dem Kind deinen Namen. Auf alle Fälle wird sie viel zu beschäftigt sein, um mit dir zu liebäugeln.«
    Tarjanian wirkte überaus erleichtert. »Ich schätze Adrina, aber sie kann … sehr verführerisch sein.«
    Mit einem verständnisvollen Schmunzeln kehrte R’shiel den Kariern den Rücken zu und lehnte sich an die sanft leuchtende Stadtmauer. Sie verschränkte die Arme und betrachtete einige Augenblicke lang das Muster, das die Mauersteine unter ihren Füßen bildeten, sammelte den Mut, den sie brauchte, um auszusprechen, was sie Tarjanian eigentlich zu sagen beabsichtigte.
    »Tarja, wenn alles überstanden ist, gehe ich fort.«
    Überrascht schaute er sie an. »Fort? Wohin?«
    »Ich muss mich um ein paar andere unerledigte Angelegenheiten kümmern. Zum Beispiel um Loclon, der sich nach wie vor irgendwo versteckt. Ich werde weder ruhen noch rasten, bevor ich mit ihm abgerechnet habe.«
    »Ich bedauere, dass wir ihn nicht aufspüren konnten. Nein, schlimmer gar, ich bedauere, dass ich ihn nicht getötet habe. Du hattest Recht. Schon vor Jahren hast du mich gewarnt, weil ich mich an dem Abend, als er in der Arena Georj umbrachte, nicht dazu im Stande fühlte, ihn über die Klinge springen zu lassen. Weißt du, wie oft ich mir seither gewünscht habe, ich hätte es damals getan?«
    »Wahrscheinlich fast so oft wie ich.«
    Vorübergehend konnte Tarjanian ihren Blick nicht erwidern. Die Erinnerung an alles, was Loclon ihr an Leid zugefügt hatte, war zu abscheulich, um sich damit zu befassen. Tarjanian ließ nochmals den Blick über die Ebene schweifen, bevor er Antwort gab.
    »Als wir die Karier aus der Zitadelle gewiesen haben, war er nirgends zu finden, nirgendwo anzutreffen. Vielleicht weilt er noch in der Stadt.«
    »Nein, Tarja, er ist längst auf und davon. Doch es ist einerlei. Ich bin zur Hälfte Harshini. Vor mir liegt ein überlanges Leben. Ich habe nichts dagegen, viel Zeit dafür zu opfern, Loclon ausfindig zu machen.« Wortlos nickte Tarjanian; weiterer Erläuterungen bedurfte er nicht. »Und ich muss Mikel zurückholen.«
    »Mikel? Diesen karischen Bengel, der mit Adrina über die Nordgrenze gekommen ist? Was ist aus ihm geworden?«
    »Er ist zeitweiliger Gast des Gottes der Musik. Ich muss ihn zurückholen.«
    » Gast des Gottes der Musik?«, fragte Tarjanian voller hörbarer Zweifel. »Ich glaube, was das nun wieder bedeuten soll, mag ich gar nicht wissen.«
    Gedämpft lachte R’shiel. »Du musst es nicht wissen.«
    »Kehrst du wieder, wenn du alles vollbracht hast?«
    R’shiel zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Ich habe noch etwas anderes zu erledigen, aber es wird gar nicht so leicht sein, und ich habe keinerlei Ahnung, wie viel Zeit es beansprucht. Du kannst eine Laterne für mich anzünden, Tarja, aber baue nicht darauf, dass ich komme.«
    Da lächelte Tarjanian, denn er empfand durchaus eine gewisse Erleichterung, weil er sie in Zukunft nicht in seiner Nähe hatte, wo sie ihn an eine Vergangenheit erinnern könnte, die er lieber zu vergessen wünschte. Kalianahs göttliche Fügung war für ihn beileibe noch keine ferne Erinnerung. Nur die Zeit

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