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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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bis sie in das Zimmer gelangte, das Shananara als Aufenthaltsraum nutzte. Bis vor kurzem war es das Dienstzimmer der Herrin der Schwesternschaft gewesen.
    »Wie ich vernommen habe, hat es am Haupttor einen Zusammenstoß gegeben«, sagte Shananara, kaum dass R’shiel an die offen stehende Tür geklopft hatte.
    »Die Priester haben sich an meiner Gegenwart gestört«, antwortete R’shiel, indem sie die Schultern hob. »Aber ich habe ihnen die Lust zu Feindseligkeiten recht bald ausgetrieben.«
    »Ich habe es gemerkt«, erklärte die Harshini-Königin und verzog das Gesicht. »Noch jetzt schmerzt mir der Kopf. Ich wünschte wahrlich, R’shiel, du lerntest ein wenig Zurückhaltung. Bisweilen strengt dein Treiben über die Maßen an.«
    »Vergebung.«
    Shananara lächelte und gab R’shiel durch eine Geste zu verstehen, dass sie sich setzen durfte. Die schweren Möbel wirkten jetzt fehl am Platz. Nachdem die Wände wieder in einstiger Schönheit sichtbar gemacht worden waren, verlangten diese Räumlichkeiten an Stelle der schweren, klobigen Einrichtung, welche die Schwesternschaft bevorzugt hatte, nun nach leichten, zierlichen Möbelstücken.
    »Brakandaran hat mir erzählt, dass du einen Plan ersonnen hast.«
    »Allerdings brauche ich dazu euren Beistand«, bekannte R’shiel, sobald sie sich gegenüber der Königin in einen Lehnstuhl gesetzt hatte.
    »Wir können dir nicht bei Xaphistas Sturz helfen, R’shiel. Ich könnte dir nicht einmal dabei behilflich sein, einen Käfer zu zertreten.«
    »Das ist mir vollauf klar. Ich gedenke von den Harshini nichts zu verlangen, was wider ihre Natur ist. Aber ich muss Xaphistas Gläubige für eine gewisse Frist von ihm ablenken.«
    »Ablenken?«, wiederholte Shananara verdutzt. »Wie denn das?« R’shiel erläuterte ihr den gefassten Vorsatz. Die Königin hörte zu, nickte gelegentlich und lachte zum Schluss fröhlich auf. »Und du bist in der Tat der Ansicht, dass dieses Vorhaben gelingen kann?«
    »Brakandaran hält es anscheinend für möglich.«
    »Nun, Brakandaran ist zur Hälfte Mensch. Wahrscheinlich behagt der Plan seiner reichlich kauzigen Gesinnung.«
    »Dann werdet ihr mir also helfen?«
    »Ja, Dämonenkind, wir Harshini gewähren dir unsere Hilfe.«
    »Obwohl das Ergebnis der Untergang eines Gottes sein kann?«
    »Ich weiß nicht genau, was geschehen wird, R’shiel. Es mag sein, es ergibt sich nicht mehr, als dass Xaphista sich darüber ärgert.«
    R’shiel nickte; sie wusste, die Königin hatte Recht mit diesem Vorbehalt. Brakandaran war zuversichtlicher, doch keiner von beiden konnte in die Zukunft schauen. »Ich muss eine weitere Gunst erbitten.«
    »Sie soll dir zufallen, wenn es in meiner Macht steht.«
    »Ich brauche dich im Tempel der Götter an meiner Seite. Um allein zu handeln, bin ich zu ungeschickt.«
    »Mir ist es unmöglich, an deinem Vorhaben direkt mitzuwirken, R’shiel.«
    »Gewiss, aber du kannst mir zeigen, was ich tun muss.«
    »Nun gut«, stimmte sie mit merklichem Zögern zu. »Doch baue nicht auf meinen Beistand. Meine Warnung bedeutet keinesfalls, dass ich dich etwa im Stich ließe, aber ich kann schlicht und einfach nicht so handeln, dass es meiner harshinischen Natur widerspricht. Ich werde tun, wozu ich fähig bin, jedoch könnte es dazu kommen, dass ich dir gerade in dem Augenblick, da du meine Hilfe am dringendsten benötigst, nicht von Nutzen bin.«
    »Diese Gefahr nehme ich hin.«
    »Dann stehe ich dir zur Seite, Dämonenkind. Mögen die Götter uns die Hand führen.«
     
    Um ihre Vorbereitungen abzuschließen, musste R’shiel noch eine Angelegenheit erledigen; zu diesem Zweck eilte sie, nachdem sie sich von Shananara verabschiedet hatte, durch die Straßen der Zitadelle zur Waffenschmiede des Hüter-Heers. Dort war mittlerweile das Werk, das sie in Auftrag gegeben hatte, fertiggestellt worden, und R’shiel besah sich das Ergebnis aus der Nähe – ohne es jedoch zu berühren –, bis sie davon überzeugt war, dass es voll und ganz den Anforderungen genügte. Der Meisterschmied, dem die Waffenschmiede unterstand, musste schmunzeln, als er sah, mit welcher Vorsicht sie es in Augenschein nahm.
    »Fass ihn getrost an, Mädel. Weißt du, er beißt nicht.« Er musste laut schreien, um sich durch das Klingen der Hämmer verständlich zu machen. Seit etlichen Tagen schon schufteten die Waffenschmiede und Bogner ohne Unterlass, um für den Fall eines karischen Sturmangriffs in großen Mengen Waffen und Pfeile anzuhäufen.
    »O doch,

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