Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
gesucht!“
„Ich weiß!“ antwortete ich, ging unbeeindruckt weiter und zündete mir dabei eine Zigarette an.
„Seit wann rauchst du wieder?“
„Seit 3 Tagen!“ sagte ich und beschleunigte meinen Schritt. Ich war mir zwar im Klaren, dass ich meinen Verfolger nicht loswerden würde, doch man konnte es ja versuchen. Ich war verdammt noch mal nicht in der Stimmung, um mit jemandem darüber zu reden.
„Du weißt, dass du nicht davon laufen kannst, oder?“
„Dir oder Samstag?“ erwiderte ich und nahm einen tiefen Zug von meiner Zigarette.
„Sowohl als auch!“
„Wir werden ja sehen!“ antwortete ich wie ein trotziges Kind, blieb jedoch stehen und drehte mich zu meinem Verfolger um. „Auch ein Zigarette?“
Mein Verfolger legte den Kopf leicht schräg und zögerte einen Moment. „Warum eigentlich nicht.“
Ich zog eine Zigarettenschachtel der Marke Marlboro aus meiner Manteltasche und hielt sie dem Mann halb geöffnet hin. „Bedien dich!“
Der Verfolger nahm eine Zigarette, rieb sie leicht in seinen Fingern und sah mich fragend an , während ich die Zigarettenschachtel wieder in meine Manteltasche steckte. „Feuer?“
„Das hast du selbst!“ spottete ich.
„In aller Öffentlichkeit?“
„Das kriegst du schon hin!“
Mit einem vorgetäuschten schweren Seufzer steckte sich der Mann die Zigarette in den Mund und hob seinen Zeigefinger zum Ende der Zigarette, während seine andere Hand den Finger umhüllte, um ihn so zu verdecken. Es sollte ja niemand sehen, dass er seine Zigarette mit einer kleinen Flamme, die direkt aus seinem Finger kam, anzünden würde. Und schon, nur einen Augenblick später, qualmte die Zigarette, und der Mann nahm seine Hände wieder herunter.
„Wer schickt dich?“ , fragte ich gerade heraus.
„Niemand!“ antwortete der Mann und sah mir dabei tief in die Augen. Er sprach offensichtlich die Wahrheit. „Noch nicht zumindest...“ fügte er hinzu.
„Dann seid ihr darauf aufmerksam geworden?“ hakte ich nach.
„Natürlich!“
„Was wisst ihr?“
„Wir wissen, dass ein Vampir in einer Disco anscheinend fünf Menschen getötet hat, und das, obwohl ein Magier zugegen war“ offenbarte der Mann. „Und wie ich gut sehen kann, wurde dieser Magier offenbar gebissen!“ Ganz offensichtlich konnte man trotz meines aufgestellten Mantelkragens und des Schals noch sehen, dass ich zwei kleine Bissspuren am Hals trug. Ich steckte mir die Zigarette in den Mund und zog meinen Schal zurecht.
„Und weiter?“
„Nathan, muss dieses Spiel wirklich sein?“ fragte mich der Mann mit einem traurigen Ausdruck in den Augen. „Was ist da passiert?“
Ich erwiderte den Blick mindestens ebenso traurig. „Nichts ist passiert, gar nichts!“
„Nathan“ sagte der Mann und hauchte dicken Zigarettenqualm aus. „Wir sind doch Freunde, oder?“
„Das dachte ich auch , Daniel“ antwortete ich. „Zumindest bevor du Mitglied der Inquisition wurdest.“
Die Inquisition...Daniel war ein Magier wie ich und einer meiner besten Freunde, wenn nicht gar der beste, den ich seit meiner Kindheit je gehabt hatte. Doch Daniel war der Inquisition beigetreten. Und wenn Magier von Inquisition sprechen, dann sprechen sie nicht von Dämonenaustreibung wie die Kirche, nein, sie sprechen von einem Haufen selbstgerechter Magier, die die magische Bevölkerung daraufhin untersucht, ob jemand gegen Gebote oder Gesetze verstoßen hat, und Strafen verhängt - bis hin zum Tod. Ich verglich die Inquisition gerne mit der Stasi, weil ihre Methoden mich oft an dieses dunkle Kapitel Deutschlands erinnerten.
„Ich kenne deine Einstellung zur Inquisition , Nathan, doch das ändert nichts an unserer Freundschaft!“
„Für mich ändert das eine ganze Menge!“ sagte ich in deutlich zu lautem Tonfall und bohrte Daniel meinen rechten Zeigefinger in die Brust. „Für mich ändert das alles!“
Daniel unternahm nichts gegen meinen Zeigefinger und ließ einen Augenblick verstreichen, ehe er antwortete. „Dein Geheimnis ist bei mir sicher, ich werde es niemandem verraten.“
Ich zog meine Hand zurück und nahm noch einen tiefen Zug aus meiner Zigarette. Daniel spielte auf meinen Vater an. Ich war der Sohn eines Dämons! Das war etwas , das man in der Welt der Magier nicht gerne sah, deshalb war es auch mein kleines Geheimnis, von dem nur ausgewählte Freunde wussten. Und auch denen hatte ich mein Geheimnis niemals freiwillig verraten...
„Dir ist klar, dass du mich vermutlich töten müsstest , wenn die
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