Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
Daniel den Mann wutentbrannt anstarrte und sich nicht rührte, bis der Magier auf der Couch sich schließlich wieder auf Daniel konzentrierte. "Wenn sich herausstellt, dass du von der Existenz des Halbdämonen wusstest, Kühnert, dann war es das für dich!" Dann, als hätte er einen dreckigen Witz erzählt, grinste der Magier, der mit Sicherheit ein Inquisitor, wenn nicht gar ein Hochinquisitor war. Daniel wusste nicht, wie er die Worte verstehen sollte. Wer sollte ihm denn schon nachweisen, dass er Nathans Geheimnis gekannt hatte? Doch Daniel war nun stark besorgt. Der Magier hatte seinen Namen erwähnt. Dieser Mann war keinesfalls zu unterschätzen. Daniel erkannte, dass es notwendig war, seinen brodelnden Zorn auf Setp und die Inquisition ruhen zu lassen, und vorsichtig zu agieren. Es stand offensichtlich Einiges auf dem Spiel.
Dann wurde Daniel in seinen Gedanken unterbrochen , als die Tür der Küche aufgezogen wurde und Setp hindurch schritt. "Wir gehen!"
Der unbekannte Magier erhob sich und folgte Setp , der ohne ein weiteres Wort durch die Eingangstür ging und die Wohnung verließ. Auf dem Weg zur Tür kam der unbekannte Magier an Daniel vorbei und hinterließ noch ein hämisches Grinsen, bevor auch er die Wohnung verließ.
Daniel starrte den Inquisitoren nach und bemerkte gar nicht , dass auf einmal Cochrane neben ihm stand. "Wir müssen auch gehen."
Daniel wandte seinen Kopf und sah den Hochinquisitor an. "Was wollte er?"
"Etwas vollkommen Wahnsinniges!" erwiderte Cochrane und wies auf die Tür. "Das wird die Hölle!"
26
Eine Stadt.
Ein Hotel.
Ein riesiger Konferenzsaal, bis zum Bersten gefüllt.
Einhundert und einundachtzig Magier.
Das war Wahnsinn!
Juliano Setp starrte auf den vollkommen überfüllten, zugegebenermaßen riesigen Konferenzsaal und die sich darin tummelnden Magier. Er sah Gestalten, welchen man auf den ersten Blick ansah, dass es sich um keine normale Menschen handelte. Er sah Personen welche sofort erkennen ließen, dass sie Mitglieder der Inquisition waren, und er sah vor allem Menschen, welche über magisches Potential verfügten, dies jedoch nur in einem Ausmaß, dass ihr Leben kaum von dem eines normalen Menschen unterschied. Und sie alle waren nun hier eingepfercht, zwar unter guten Bedingungen, mit Cateringservice, doch in einem Todeszwinger der schon bald seinen dunklen Zweck erfüllen würde.
Noch immer verstand der ehemalige Hochinquisitor nicht, wie Bloody Mary es wagen konnte sämtliche Magier Berlins hier zu versammeln, wo der Vampir doch nichts sehnlicher als neue Magier suchte die er aussaugen konnte. Es war, als führte man die Lämmer zur Schlachtbank.
Die meisten hier anwesenden Magier waren kaum als kampffähig einzustufen. In Anbetracht der Stärke des Vampirs und der Kinder die er hervor gebracht hatte war wahrscheinlich sogar ein Großteil der Inquisitoren vor Ort vollkommen unbrauchbar für einen Kampf.
Wenn Setp ganz ehrlich zu sich selbst war, so musste er davon ausgehen, dass lediglich Hochinquisitoren in den Luxus kamen in irgendeiner Form etwas gegen die aktuelle Bedrohung ausrichten zu können, und von dieser Kategorie Magier waren nicht allzu viele anwesend.
Das Lächerliche war, dass es laut Setps Beobachtung insgesamt elf Magier in diesem Raum gab, die dem Rang oder Kraftlevel eines Hochinquisitors entsprachen, so viele wie nur selten gleichzeitig in einer Stadt zu finden waren, doch das waren bedeutend zu wenig um die gesamten hier versammelten Magier beschützen zu können. Zumindest war dies die Einschätzung des ehemaligen Hochinquisitors. Die neu Beauftragte des Rates der Magier, Kalama, nein, Bloody Mary, sah dies offensichtlich ganz anders.
„Häl tst du es immer noch für notwendig?“ ertönte auf einmal eine Stimme und riss Setp aus seinen Gedanken. Der Hochinquisitor wandte sich der Richtung zu, aus der die Stimme gekommen war, und betrachtete kurz den Mann der vor ihm stand. Es handelte sich um den Magier Ian Cochrane, der sich ebenfalls auf dem Kraftlevel eines Hochinquisitors bewegte, und ein langjähriger Bekannter Setps war. Man konnte die beiden Magier vielleicht nicht wirklich Freunde nennen, doch sie hatten genug miteinander erlebt und vor allem überlebt, um zu wissen, dass sie einander vertrauen konnten.
Setp seufzte schwer, bevor er die Frage seines Kollegen beantwortete. „Leider!“
Cochrane schüttelte den Kopf und fuhr sich mit einer Hand durch sein kurzes braunes Haar. Wie jeder Magier sah auch Cochrane
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