Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
wei ß das auch der Vampir?“ sagte Kühnert trotzig und entflammte damit eine Frage in Setps Kopf. Was, wenn der junge Magier Recht hatte? Was, wenn der Vampir nichts vom Tod seines vermeintlichen Opfers wusste, sich auf der Jagd nach ihm befand und sich gar nicht um die restlichen Magier scherte?
Wenn Setp ehrlich zu sich war wäre das vermutlich das Beste was passieren könnte. Es gäbe vielleicht das eine oder andere Opfer unter den Einwohnern Berlins, doch wenigstens würde der Vampir nicht noch stärker werden. Und sobald die Apostel eingetroffen waren würde Bloody Mary abgezogen und der Vampir unweigerlich vernichtet werden. Setp hatte noch nie davon gehört, dass ein Apostel etwas anderem als einem Dämon erlegen wäre.
Dann, nach diesen Gedanken, formte sich ein neuer Gedanke , der Setp schockiert aufschrecken lies. Hektisch sah sich der ehemalige Hochinquisitor um, drehte sich im Kreis und blieb schließlich entrüstet stehen. „Wo ist sie?“
„Wer?“ fragte Jönsson.
„Wo ist BLOODY MARY?“ Setp schrie den Namen der Magiern. Er konnte sie nirgends entdecken, er hatte sie den ganzen Abend nirgendwo gesehen. Wo war die Hochinquisitorin, die hierfür verantwortlich war? Wieso war sie nicht mit ihrem Vieh hier eingekesselt und bereit als All-you-can-eat-Buffet serviert zu werden?
Setps Magen zog sich zusammen. War er in eine Falle gelaufen? Hatte Bloody Mary die Magier hier vielleicht aus ganz anderen Gründen versammelt als sie es offenbart hatte? Was hatte diese Irre bloß vor?
„Schei ße!“ stieß Cochrane hervor, als er sich ebenfalls umsah und zu demselben Ergebnis wie Setp kam. „Sie ist nicht hier!“
Jönsson stürmte in die Magier Menge hinein, schob sich durch die Menschen hindurch und sah sich um. Doch auch er konnte nirgendwo die Magierin namens Bloody Mary entdecken.
Nach kurzem Zögern kehrte Jönsson um und ging zurück zu Cochrane, Kühnert und Setp.
Setp sah sich noch immer um, und sein Gesichtsausdruck, unter den tiefen Narben, zeigte klar seine Anspannung. „Dieses Miststück!“
Setp warf seine Arme zurück und wirkte ohne Rücksicht auf umstehende einen Luftzauber , der einen kleinen Wirbel erschuf und den ehemaligen Hochinquisitor knapp einen Meter anhob. „Wo bist du?“ sprach der Magier, als er sich von seiner erhöhten Position aus umsah.
Sofort reagierten die umstehenden Magier und wichen zurück . Das Murmeln und Raunen im Raum verstummte, als sich sämtliche Magier dem ehemaligen Hochinquisitor zuwandten und die meisten bereits eine defensive Position eingenommen hatten.
„Wo ist Bloody Mary?“ hallte die Stimme Setps durch den Raum und erschreckte mehr als nur einen der anwesenden Magier.
Einen Augenblick lang rührte sich nichts und niemand im Raum, dann begann sich in der Mitte des Saales die Menschenmenge zu teilen und der Blick wurde frei auf Hochinquisitor Meiser. „Mary ist dort wo sie sein muss!“
„Was hei ßt das?“ rief Setp sofort, beendete seinen Zauber und rannte auf Meiser los, dicht gefolgt von Jönsson, Cochrane und Kühnert.
Die restlichen Magier wichen Setp anstandslos aus , so gelangte Setp ungehindert zu Meiser und blieb kurz vor diesem stehen. Mit erhobener Hand brüllte der ehemalige Hochinquisitor Meiser an. „Wo ist sie?“
„Na drau ßen natürlich!“ Meiser deutete abfällig mit einer Hand auf den einzigen Ausgang aus dem Raum.
„Und warum sind wir dann hier?“ schaltete sich Cochrane ein.
Meiser grinste bis über beide Ohren als er antwortete. „Um nicht zu stören!“
Plötzlich schnellte der Kopf von Cochrane nach oben. „Nathan...“
„Exakt!“ bestätigte Meiser fast schon bösartig und grinste weiter.
„Was ist mit Nathan?“ fragte Kühnert hektisch und schloss zu Cochrane auf , welcher neben Setp stehen geblieben war.
„Er lebt!“ antwortete Cochrane knapp, was Setp aufhören ließ.
„Wie das?“
„Ich weiß es nicht...“ gestand Cochrane, „aber ich kann ihn wieder spüren!“ Zu diesem Zeitpunkt konnte Nathans Meister nicht wissen, dass er erst wieder begonnen hatte seinen Schüler zu spüren, als der die Tür seiner Wohnung öffnete und damit einen Zauber brach, der über dieser gelegen hatte.
„Wir müssen zu Nathan!“ stie ß Kühnert hervor und rüttelte an den Schultern Cochranes, der fast schon entgeistert auf Meiser blickte.
„Ich fürchte “, begann der Hochinquisitor Meiser und sah zum Ausgang, „dass wir das nicht zulassen können.“
Mit diesen Worten flogen die
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