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Dalamay (Mein Leben ging einen anderen Weg)

Dalamay (Mein Leben ging einen anderen Weg)

Titel: Dalamay (Mein Leben ging einen anderen Weg) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samarkand
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Art Geheimfach finden würde. Die eine Hand unter der Kommode kroch ich so gut es ging von der linken Seite auf die rechte Seite der Kommode. Fast am Ende der rechten Seite angekommen, fasste meine Hand plötzlich ins Leere. Auf meinen Knien bleibend, drückte ich meinen Oberkörper auf den Boden und versuchte, meine Hand in die Öffnung zu bekommen, was erstaunlicherweise ganz leicht ging. Es musste wohl nicht nur ein Stück des Bodens der Kommode herausgeschnitten worden sein, sondern auch noch ein Stück aus der Schublade selbst. Sehr schnell fühlte ich Stoff, ich drehte meine Hand noch ein wenig und konnte dann ganz leicht das Erfühlte greifen und herausziehen. Es war ein kleines Buch, eingebunden in festen Stoff, der mit roten Rosen bestickt war. Sogar ein kleines Schloss war daran befestigt. Ich versuchte, dieses Schloss zu öffnen, doch ohne Erfolg. Noch einmal duckte ich meinen Oberkörper auf den Boden, fasste mit meiner Hand erneut in die Öffnung unter der Kommode in der Hoffnung, dass ich dort vielleicht einen Schlüssel finden würde. Aber so sehr ich mich auch abmühte und meine Hand verdrehte, ich konnte außer dem Holz der Kommode nichts mehr ertasten. Ich erhob mich mit dem kleinen Buch in der Hand. Unentschlossen, was ich jetzt machen sollte. Es ging mich doch gar nichts an und doch, ich sah auf das Büchlein in meiner Hand und fragte mich, welches Geheimnis es barg, um hier versteckt worden zu sein? Ich schaute mir das Rosenmuster an und überlegte, wem das Büchlein gehörte. Ganz sicher nicht meinem Vater. Vielleicht meiner Mutter? Aber warum sollte sie etwas im Zimmer meines Vaters versteckt halten? Außerdem, so überlegte ich, wäre für meine Mutter dieses Versteck nicht sicher genug. Sollte mein Vater die unterste Schublade dieser Kommode öffnen, würde er sehen, dass ein Stück herausgesägt worden war. So war es für mich wahrscheinlicher, dass es sich um ein Versteck meines Vaters handeln musste. Aber wie war er an dieses Buch gekommen und, wem auch immer es gehörte, warum versteckte er es? Ich versuchte noch einmal das Schloss zu öffnen, auch dieses Mal ohne Erfolg. Gedankenverloren rieb ich sanft über das Schloss und sah, dass schon jemand anderes versucht hatte, dieses Schloss mit einem spitzen Gegenstand zu öffnen. Vielleicht mit einer Feile, es waren Kratzspuren darauf zu sehen. Mein Gewissen sagte mir, dass ich das Büchlein wieder zurücklegen sollte, aber die innere Stimme meldete sich wieder zu Wort „Nimm es mit und lüfte das Geheimnis“ Geschwind verließ ich das Herrenzimmer. Im Flur lauschte ich kurz. Es war immer noch ganz still. Durch einen Nebeneingang verließ ich das Haus, um ungesehen in unsere kleine Werkstatt zu gelangen, in der kleine Reparaturarbeiten erledigt und die Gerätschaften für die Gartenarbeit und den Park aufbewahrt wurden. Ich lugte durch eines der kleinen Fenster, um sicherzugehen, dass sich dort niemand aufhielt. Da die Tür, wie ich wusste, nie verschlossen war, schlüpfte ich hinein, das Buch hielt ich mit der linken Hand an meine Brust gepresst. Einen Hammer, ich benötigte einen Hammer, um das Schloss zu öffnen. Mit einer Feile wollte ich mich nicht abgeben, da ein solcher Versuch bereits fehlgeschlagen war. Schnell wurde ich fündig. Ich hatte nichts dabei, um das Büchlein und einen mittelgroßen Hammer zu verstecken und hoffte, weiterhin ungesehen mit dem Diebesgut meine Räume zu erreichen. Ich öffnete die Tür der Werkstatt und schaute kurz hinaus. Die Luft war rein und auf dem gleichen Weg, wie ich gekommen war, kehrte ich in das Haus zurück. Kurz bevor ich die Empfangshalle erreichte, hörte ich die Stimme meiner Mutter und einer ihrer Bekannten. Schnell drückte ich mich an die Wand und lauschte kurz. Meine Mutter gab Sebastian, dem Butler, Anweisung, Tee im kleinen Salon zu servieren. Ich ging ein paar Schritte zurück und stieg leise die Dienstbotentreppe hoch, immer horchend, ob jemand in der Nähe war. Auf Umwegen und leicht außer Atem erreichte ich das Zimmer von Sonja. Ihr Zimmer war zwar nicht weit von meinen Räumen entfernt, lag aber trotzdem außer Hörweite derselben und war auch weit genug entfernt von allen anderen Räumen des Hauses sowie der Zimmer der anderen Dienstboten. Hier konnte ich ein wenig Krach machen. Und Sonja hatte heute ihren freien Nachmittag. Aus meinem Ankleidezimmer holte ich noch schnell einen dicken Schal. In Sonjas Zimmer zurückgekehrt, wickelte ich den Hammer so in den Schal, dass der

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