Dalamay (Mein Leben ging einen anderen Weg)
Stelldicheins eine Regelmäßigkeit darstellte. Ich hätte es nie für möglich gehalten. Mir liefen die Tränen herunter und schnell ging ich in meine Räume, ohne darauf zu achten, leise zu sein. Aber es wäre auch egal gewesen, sie waren weiß Gott mit etwas anderem beschäftigt. In dieser Nacht schwor ich Rache. Ich wollte auch endlich meinen Spaß haben. Auch ich würde anfangen zu betrügen und anfangen, einigen Damen nicht mehr in die Augen zu sehen. Und die Gelegenheit ließ nicht lange auf sich warten.
Ich kann mich noch gut an das erste Mal erinnern. Wir waren zu einem l ockeren Geschäftsessen geladen. Es waren viele unserer Bekannten dort. Unser Gastgeber war schon seit langer Zeit ein wichtiger Geschäftspartner von Matthias und seine Frau war eine von jenen, die mir eine gewisse Zeit nicht in die Augen sehen konnte. Es war schon lange her, aber die Wahl ihres Parfüms hatte sich nie geändert. An diesem Abend schaute sie mir in die Augen. Es hatte den Anschein, als wenn eine begangene Sünde nach einer gewissen Anstandszeit nicht mehr existent wäre. Es waren jetzt andere Damen, deren Augenkontakt Charlotte, so war ihr Name, mied. Zu Gast war ebenfalls der Bruder unseres Gastgebers, sein Name war Alexander. Beide Männer sahen gut aus, nicht so gut wie Matthias, der das gewisse Etwas wohl sein eigen nennen konnte, aber doch sehr attraktiv. Unser Gastgeber, Stephan war sein Name, hatte schon lange ein Auge auf mich geworfen und heute kokettierte ich. Unauffällig natürlich. Ich war erregt ob der Blicke, die er mir zuwarf und der eindeutigen Handbewegungen, die er hinter dem Rücken der anderen Gäste machte. Stephan schien sich wenig zu wundern, dass ich an besagtem Abend auf seine Spielchen einging. Doch mir war es egal, ob er sich wunderte, ob überhaupt jemand sich wunderte. Nach dem feudalen Abendessen wurde der Tanz eröffnet. Nach einem Pflichttanz mit Matthias forderte Stephan mich auf. Ich sah seine begierigen Blicke. Leise raunte er mir zu, dass ich mich in Richtung des Raums bewegen sollte, wo die Damen sich ein wenig frisch machen konnten. Ein Stückchen hinter dem Raum sollte ich sofort nach links abbiegen und einen langen schmalen Flur entlanggehen. Auf der rechten Seite fast am Ende des Flurs gäbe es nur eine Tür. Diese sollte ich hinter mir schließen und auf ihn warten. Ich tat, wie mir geheißen. Da es noch früh am Abend war, befanden sich noch alle im Tanzsaal, noch brauchte sich niemand zu erfrischen oder die Nase pudern. So kam ich ungehindert in den Raum, in den Stephan mich geschickt hatte. Dieser Raum war nur spärlich erleuchtet und es standen dort nur ein Tisch, vier Stühle und ein kleines Schränkchen. Ich war so aufgeregt. Ich hatte kein schlechtes Gewissen. Ich wollte auch keinen Rückzieher machen. Ich wollte es! Und wenn Stephan der Erste sein sollte, dann war ich zufrieden darüber. Ja, liebes Tagebuch, ich hatte nicht vor, mich noch einmal zu verlieben, ich hatte nicht vor, weiter um Matthias zu trauern. Ich wollte es so. Ich nährte mich an dem Gedanken, mich anderen Männern hinzugeben. Ich nährte mich an dem Gedanken, mich an Matthias auf die Art zu rächen, auf die er mir wehtat. Stephan kam zu mir, ich brauchte nicht lange zu warten. Ohne ein Wort zu sagen, führte er mich in ein weitergehendes Zimmer. In diesem Zimmer lagen dicke, weiche Teppiche auf dem Boden, schwere Vorhangstoffe verhüllten die Fenster und mitten im Raum stand ein riesiges Sofa. Es sah aus wie eine Liegewiese. Auf einem kleinen Tischchen stand gekühlter Champagner. Er schenkte jedem von uns ein Glas ein. Wir stürzten den Inhalt hinunter. Wir redeten kein Wort. Er kam näher und öffnete mein Kleid und ließ es an meinem Körper herunter gleiten. Dann zog er sich hastig aus und auch ich entledigte mich meiner restlichen Kleidung. Es ging schnell. Es war nicht romantisch. Es war kurz und heftig und es schmerzte. Aber es war gut so. Keuchend ließen wir kurze Zeit später voneinander ab. Ich hörte eine Tür und wollte aufspringen, aber Stephan gab mir mit einem leichten Lächeln ein Zeichen, entblößt wie ich war, liegenzubleiben. Eine Zeitlang war es recht still, nur dann und wann hörte ich ein leichtes Rascheln aus dem Nebenzimmer. Innerlich ahnte ich wohl, was kommen würde. Es war mir egal. Ich war bereit. Zwischenzeitlich hatte Stephan sich wieder angekleidet und war zu mir auf die Liegewiese gekommen. Er massierte mit einem schmierigen Lächeln meine vollen Brüste und ich genoss
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