Damals hast du mich geliebt
gefährdet?“
Adam nickte. „Ein wichtiges sogar.“
„Nun, das tut mir leid.“
Er beobachtete sie abwartend, was zur Folge hatte, dass sie sich mit jeder Sekunde noch schuldbewusster fühlte.
„Was wollte James denn wirklich von mir?“, brachte sie schließlich heraus.
„Warum fragst du ihn das nicht selbst?“, schlug Adam vor.
Als Chloe am Nachmittag James’ Büro betrat, war Marcy gerade dabei, ihre Sachen zu packen, und sah dabei seltsamerweise nicht einmal mitgenommen aus. Sie wirkte sogar glücklich. Das war wirklich seltsam.
Chloe kam vorsichtig näher. „Bitte sagen Sie mir, dass Sie diese Alien-Geschichte nicht verbreitet haben, Marcy.“
„Oh nein. Mr Elliott hat das entschieden abgelehnt.“ Marcy packte weiter.
„Er hat Sie also gefeuert?“
„Nein, er hat mir dabei geholfen, einzusehen, dass ich nicht für eine Karriere in der Finanzwelt bestimmt bin. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass ich das jemals gewollt habe. Aber mein Vater hat es sich für mich gewünscht, und ich habe ihn doch so sehr geliebt. Deshalb habe ich mir wirklich Mühe gegeben. Er und Mr Elliott kannten sich gut. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das der einzige Grund war, weshalb ich die Stelle bekommen habe. Oder so lange behalten habe“, räumte Marcy ein. „Aber mein Vater ist nun schon mehr als ein Jahr tot, deshalb muss ich das nicht mehr tun.“
„Oh, das tut mir leid, Marcy. Was haben Sie denn nun vor?“
Jetzt strahlte Marcy über das ganze Gesicht. „Mr Elliott kennt jemanden, der jemanden kennt, der beim Fernsehen arbeitet. Und der hat mir einen Job als Assistentin bei einer TV-Show besorgt! Ich bin ja so aufgeregt!“
„Eine Klatsch-Show?“
„Ja! Ist das zu fassen?“ Marcys Augen leuchteten vor Aufregung. „Unter der Bedingung, dass ich kein Wort über Sie, Mr Elliott und Ihre Firma verliere. Oder über Addie, den Fahrradkurier, Wayne … Na, eben über alles.“
„Nun, dann freue ich mich für Sie, Marcy. Ich muss mal kurz mit James sprechen.“
„Natürlich, gehen Sie nur rein. Ich bin sicher, dass er Sie sehen will. Er ist total verrückt nach Ihnen, müssen Sie wissen.“
Als Chloe das Büro betrat, saß James hinter seinem Schreibtisch und telefonierte, während er irgendwelche Notizen auf einen Zettel kritzelte. Er wirkte beunruhigt, und das war noch milde ausgedrückt.
James hob eine Hand, um ihr zu signalisieren, dass sie sich eine Minute gedulden möge. Gleichzeitig forderte er sie auf, sich zu setzen.
Chloe entschied sich für einen der großen, bequemen Stühle vor seinem Schreibtisch.
Nur einen Moment später ließ er das Telefon sinken. Er stand auf und lehnte sich gegen den Schreibtisch.
Chloe wünschte, er wäre ihr nicht so nah und würde nicht jeden Moment seines Lebens so verdammt gut aussehen. Sogar noch mit einem blauen Auge.
„So“, setzte sie an. „Marcy arbeitet jetzt also für eine Klatschsendung im TV?“
James nickte.
„Hältst du das für klug?“
„Für den Rest der Welt ist es sicher nicht von Vorteil. Ich fühle mich auch ein wenig schuldig deswegen. Sie ist jedoch glücklich und kommt nicht mehr dazu, mein oder dein Leben durcheinanderzubringen. Jeder sollte das tun, was ihm Spaß macht. So finden wir unser Glück.“
Nun hatte er es geschickt geschafft, das Thema wieder auf sie beide zu lenken. „Was willst du, Chloe?“, fragte er. Es klang nicht wie: Was machst du hier?, sondern eher wie: Was möchtest du wirklich, Chloe?
„Adam sagte, ein Multimillionengeschäft von dir steht auf der Kippe, weil dein Geschäftspartner dich für psychisch labil hält. Meinetwegen.“
Er zuckte beiläufig die Achseln. „Mach dir darüber keine Gedanken. Damit komme ich schon klar.“
„Ich kann’s nicht ändern. Ich habe ein wirklich schlechtes Gewissen deswegen.“
Wieder dieses beiläufige, selbstsichere Achselzucken. Als würde das alles gar nichts bedeuten.
„Mir tut es wegen des Geldes leid, Chloe. Aber Adam diesen Vorschlag zu machen schien die einzige Möglichkeit, dir dabei zu helfen, im Geschäft zu bleiben.“
„Deshalb hast du das also getan? Um meine Firma zu retten?“
„Natürlich. Warum hätte ich es sonst tun sollen?“
„Keine Ahnung.“
„Ich habe damit nicht bezweckt, mich wieder in dein Leben zu drängen oder gar die Kontrolle über deine Firma an mich zu reißen. Ich wollte nur, dass du glücklich bist.“
„Wirklich?“
„Natürlich. Hast du wirklich geglaubt, ich würde eines Tages kommen und das als
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