Damals hast du mich geliebt
verletzt wurde. Doch ihr fehlte die Kraft für ein solches Gespräch.
„Bryce, was willst du?“
„Dich sehen. Dir sagen, wie leid es mir tut, Chloe.“
„Okay, das hast du somit getan.“
Er rührte sich nicht vom Fleck, und wenn sie sich nicht täuschte, dann sah er aus als … als … Nein, das konnte nicht sein.
Im nächsten Moment zog er sie an sich und küsste sie.
Chloe war zu schockiert, um ihn abzuwehren. Erst als sie überhaupt keine Reaktion zeigte, hielt er inne.
„Chloe, zwischen mir und Reginald ist es aus.“
„Wer?“
„Du weißt schon, Eloises Freund. Es war von Anfang an ein großer Fehler. Mir war nicht bewusst, was wir beide miteinander hatten, bevor es zu spät war. Ich vermisse dich, Chloe. Und ich will dich zurück.“
„Du bist verrückt“, entgegnete sie.
„Nein, bin ich nicht. Die Geschichte, dass ich in einer Heilanstalt war, ist gelogen. Du weißt doch, wie die Boulevardpresse übertreibt.“ Er zögerte kurz. „Obwohl ich sagen muss, das über dich und James … Ich kann nur hoffen, dass das wahr ist.“
„Nein, ist es nicht. James schläft weder mit Addie noch mit seiner Assistentin.“
„Nicht diese Geschichte. Die, in der es heißt, du habest ihn verlassen und er habe versucht, sich umzubringen, indem er sich vor ein Fahrrad geworfen hat.“
Chloe stöhnte laut auf. Nur so konnte sie einen Schrei unterdrücken.
„Ja, ich weiß, es ist nicht nett von mir, das zu hoffen“, meinte Bryce kleinlaut. „Ich wünsche mir nicht wirklich, dass er selbstmordgefährdet ist. Nur, dass er dich betrügt und du jetzt fertig mit ihm bist. Und dass du mich vielleicht zurücknimmst. Ich meine, ihm hast du ja auch eine zweite Chance gegeben. Du bist eine sehr großmütige Frau. Gib mir auch noch eine Chance. Ich schwöre, diesmal vermassle ich es nicht.“
„Ich glaube das nicht“, sagte Chloe. „Ich kann das einfach nicht fassen.“
„Bitte denk darüber nach! Wir könnten uns hin und wieder treffen. Ich brauche dich, Chloe. Wir passen so gut zusammen.“
Himmel, was hatte sie bloß verbrochen, dass alles sich gegen sie verschworen zu haben schien?
„Bryce, du hast mich immer wieder belogen. Du hast mit einem anderen Model aus meiner Show geschlafen. Und weil das öffentlich geworden ist, geht meine Karriere als Designerin wahrscheinlich den Bach runter. Wahrscheinlich verliere ich alles. Deshalb: Nein, ich gebe dir keine zweite Chance.“
Bryce reagierte schockiert.
Wie konnte er nur schockiert sein?
Dann streckte er erneut die Hand nach ihr aus. Kaum hatte er sie berührt, ließ ein Wutschrei sie zusammenzucken.
James war vollkommen außer sich, als er aufwachte und Chloe verschwunden war.
Ohne eine Nachricht. Ohne eine Erklärung. Nichts.
Er hätte sie in dieser Nacht nicht anfassen, sie nicht bedrängen dürfen. Das war ihm bewusst. Er vermisste sie nur so sehr, wollte sie so sehr, und damit hatte er sie wohl vertrieben.
Trotzdem war er wütend. Vor allem, weil sie ihm endlich zugehört hatte, was ihn und Giselle betraf, ohne zu sagen, ob sie ihm glaubte oder nicht. Und dann verschwand sie einfach so – vermutlich ein schlechtes Zeichen.
Bis er die Straße erreicht hatte, in der sich ihr Laden befand, hatte er sich wieder etwas beruhigt. Doch dann blickte er auf und sah …
Chloe, die einen anderen Mann küsste!
James fühlte sich, als würde er erneut von einem Fahrradkurier überfahren. Ein weiterer Schlag gegen die Brust, auf sein bereits geschundenes Herz. Zunächst konnte er sich gar nicht bewegen, geschweige denn sprechen.
Chloe küsste einen anderen Mann!
James wollte ihn umbringen. Hier und jetzt! Irgendwann letzte Nacht oder am frühen Morgen war sie aus seinem Bett gekrochen und war nach Hause gegangen, um einen anderen Mann zu küssen!
James entschied sich dann doch dagegen, erst zu handeln und dann Fragen zu stellen, deshalb ging er langsam, aber entschlossen auf die beiden zu.
Sie hatten aufgehört, sich zu küssen, und unterhielten sich jetzt.
Chloes Gesicht konnte er nicht erkennen, aber der Typ verhielt sich so wie James gestern: Er versuchte verzweifelt, ihr irgendetwas klarzumachen. Vielleicht war es Wunschdenken, aber James hatte nicht den Eindruck, dass dem anderen dabei mehr Erfolg beschieden war.
Dann streckte der Mistkerl erneut die Hand nach ihr aus, um sie zu küssen.
Auf gar keinen Fall würde James einfach dabei zusehen.
Er hechtete vor, drängte sich zwischen die beiden und schubste den Typen mit aller Kraft
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