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Damon Knight's Collection 07 (FO14 )

Damon Knight's Collection 07 (FO14 )

Titel: Damon Knight's Collection 07 (FO14 ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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Wüstenei eines jeden Tages festhalten konnte, ein Ziel, auf das man zuschreiten und das man dann hinter sich lassen konnte.
    Nach dem ersten Monat hatte es viel geregnet, und das verschaffte ihm eine willkommene Ausrede, um zu Hause zu bleiben. Er hatte sich eine Woche lang gierig auf die Hauptattraktionen der Stadt gestürzt und die Besichtigungen noch eine Weile fortgeführt, sogar bei ungünstigem Wetter, bis er schließlich in seinem Hachette jede fettgedruckte Moschee und Ruine, jedes Museum und jede Zisterne abgehakt hatte. Er besuchte den Friedhof von Eyup und widmete einen ganzen Sonntag der Landmauer, wo er sorgfältig die Inschriften der verschiedenen byzantinischen Herrscher aufsuchte, obgleich er kyrillische Buchstaben nicht lesen konnte. Immer häufiger aber sah er bei diesen Exkursionen die Frau oder das Kind oder die Frau und das Kind gemeinsam, bis er vor dem Anblick einer Frau und eines Kindes in der Stadt fast Angst bekam. Diese Angst war nicht unbegründet.
    Und immer kam sie um neun Uhr, allerspätestens um zehn Uhr, und klopfte an der Tür der Wohnung. Oder, falls die Leute von oben die Haustür nicht offengelassen hatten, an dem Fenster des Vorderzimmers. Sie klopfte geduldig, drei- oder viermal nacheinander mit einigen Sekunden dazwischen, und niemals laut. Manchmal, aber nur, wenn sie in der Diele stand, unterstrich sie ihr Klopfen mit ein paar türkischen Worten, gewöhnlich Yavuz! Yavuz! Er hatte sich beim Beamten am Postschalter der Botschaft erkundigt, was dies bedeutete, weil er es nicht im Wörterbuch fand. Es war ein verbreiteter türkischer Name, ein männlicher Vorname.
    Er hieß John. John Benedict Harris. Er war Amerikaner.
    Sie blieb selten in einer Nacht länger als eine halbe Stunde draußen stehen, klopfte und rief nach ihm oder nach diesem imaginären Yavuz, und er verharrte während dieser Zeit auf dem Stuhl im unmöblierten Hinterzimmer, trank Kavak und schaute den Fährschiffen nach, die über die dunkle Wasserfläche zwischen Kabata und Üsküdar hin und her pendelten, zwischen dem europäischen und dem asiatischen Ufer.
     
    Zum erstenmal hatte er sie vor der Festung Rumeli Hissar gesehen. Es war an jenem Tag, kurz nach seiner Ankunft in der Stadt, als er sich im Robert College angemeldet hatte. Nachdem er die Gebühren bezahlt und die Bücherei inspiziert hatte, hatte er den falschen Weg hügelabwärts eingeschlagen, und da erhob sie sich vor ihm, gigantisch und majestätisch, ein Geschenk des Himmels. Er kannte den Namen nicht, und sein Hachette-Führer lag im Hotel. So war er mit der groben Tatsache einer Festung konfrontiert, einer grauen Steinmasse mit Türmen und Scharten, und darunter lag der blaue Bosporus. Er schaute durch den Sucher seines Fotoapparates, aber selbst aus dieser Entfernung war das Bauwerk zu groß, um insgesamt auf ein Bild zu passen.
    Er bog von der Straße ab auf einen Trampelpfad durch trockenes Gebüsch, der um die Festung herumzuführen schien. Je näher er kam, desto wuchtiger erhoben sich die Wälle, so hoch, daß sie jeden Überfall ausschließen mußten.
    Er sah sie, als er bis auf zwanzig Meter herangekommen war. Sie ging ihm auf dem Trampelpfad entgegen und trug ein großes, in Zeitungen eingeschlagenes und mit einem Draht verschnürtes Bündel. Ihre Kleidung bestand aus den für die ärmeren Frauen der Stadt üblichen, verschieden bedruckten, verwaschenen Baumwollstoffen, aber sie machte im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen ihrer Schicht nicht den Versuch, bei seinem Anblick den Schal vor das Gesicht zu ziehen.
    Vielleicht lag es auch nur an dem unförmigen Bündel, daß sie keine Hand frei hatte für diese konventionelle Geste der Bescheidenheit, denn nach dem ersten Blick schlug sie die Augen nieder. Nein, diese erste Begegnung war nicht dazu angetan, an eine schlimme Vorbedeutung zu denken.
    Als sie einander passierten, trat er neben den Pfad, und sie murmelte etwas auf türkisch. Wahrscheinlich danke. Er schaute ihr nach, bis sie die Straße erreicht hatte, und wartete darauf, daß sie sich umblicken würde, was sie aber nicht tat.
    Er ging an den Wällen der Festung entlang den abbröckelnden Hügel hinab zur Uferstraße, ohne einen Eingang zu finden. Der Gedanke, daß keiner vorhanden sein könnte, amüsierte ihn. Zwischen dem Wasser und den Wachtürmen lag nur die schmale Straße.
    Ein wahrhaft einschüchterndes Bauwerk.
    Der doch existierende Eingang befand sich neben dem Zentralturm. Er zahlte fünf Türkische Pfund

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