Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Damon Knight's Collection 10 (FO 19)

Damon Knight's Collection 10 (FO 19)

Titel: Damon Knight's Collection 10 (FO 19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
Vom Netzwerk:
unaufgefordert an einer Rehkeule.
    „Er und seine verdammt billige Poesie!“ fauchte Magdalen wütend.
    „Wie heißt du?“ fragte ihn Terrence.
    „Manypenny. Anteros Manypenny ist mein Name für alle Zeiten.“
    „Was bist du?“
    „Oh, einfach Indianer. Shawnee, Choc, Creek, Andarko, Caddo und Pre-Caddo. Eine Menge Dinge.“
    „Wie kann jemand Pre-Caddo sein?“
    „Wie ich. Ich bin es.“
    „Ist Anteros ein Creek-Name?“
    „Nein, griechisch. Mann, ich bin die Wurzel Jesse, ich bin ein Erdarbeiter. Morgen werdet ihr es sehen.“
    Mann, er war ein Erdarbeiter! Am nächsten Tag sahen sie es. Mit einer kurzstieligen Gartenhacke begann er den Schnitt am Fuß des Hügels, und er arbeitete zu schnell, als daß man es hätte glauben können.
    „Er wird alles kaputt machen, was sich da unten befindet. Er wird nicht wissen, worauf er stößt“, beklagte sich Ethyl Burdock.
    „Frau, ich mache nichts kaputt, was es auch sein mag“, sagte Anteros. „Ihr könnt ein Vogelei in einem Kubikmeter Sand vergraben. Ich entferne den ganzen Sand in einer Minute. Ich decke das Ei auf, wo es auch sein mag. Und ich werde das Ei nicht knicken. Ich spüre diese Dinge. Ich komme jetzt zu einem kleinen Gefäß aus der Proto-Plano-Periode. Es ist natürlich zerbrochen, aber ich zerbreche es nicht. Es besteht aus sechs Stücken, und sie werden genau zusammenpassen. Ich sage euch das vorher. Nun hole ich es heraus.“
    Und Anteros holte es heraus. Etwas stimmte nicht mit dem Gefäß, lange bevor er es ausgebuddelt hatte. Aber es war zweifellos ein Fund, und vielleicht stammte er wirklich aus der Proto-Plano-Periode. Die sechs Scherben kamen zum Vorschein. Sie wurden flüchtig gesäubert und zusammengesetzt. Es war augenscheinlich, daß sie wunderbar passen würden.
    „Also, das ist perfekt!“ rief Ethyl.
    „Es ist zu perfekt“, widersprach Howard Steinleser. „Es war ein gedrehtes Gefäß, und wo gab es gedrehte Gefäße in Amerika, ohne die Töpferscheibe? Aber die eingedrückten Symbole stimmen mit den Proto-Plano-Symbolen überein. Die Sache ist faul.“
    „Es ist die Welle und der Keil, das Fischzeichen“, erklärte Anteros. „Und darüber das Sonnensymbol. Das bedeutet Fischgott.“
    „Das meine ich nicht“, beharrte Steinleser. „Niemand stößt in den ersten sechzig Sekunden einer Ausgrabung auf so ein Ding. Und es kann nicht sein, daß dieses Gefäß in der Erde steckte. Ich glaube erst dann an die Proto-Plano-Periode, wenn sich genau an dieser Stelle auch Geschoßspitzen finden.“
    „Oh hier“, sagte Anteros. „Man kann die Formen der Feuersteinspitzen geradezu riechen. Zwei große Spitzen, eine kleine. Die Ausdünstung muß euch doch in die Nase steigen, oder? Vier Schaufeln Erde, und ich habe sie.“
    Vier Schaufeln Erde, und Anteros hatte sie tatsächlich. Er legte zwei große Spitzen und eine kleine frei, zwei Speerspitzen und eine Pfeilspitze. Lanzettförmig waren sie, mit Schlagretuschen von den Rändern aus. Sie waren spätes Folsom, oder sie waren Proto-Plano; sie waren, was man wollte.
    „Das kann nicht sein“, stöhnte Steinleser. „Es sind die fehlenden Glieder, die Übergangsstücke. Sie füllen die Lücke zu gut aus. Ich glaube das einfach nicht. Ich wäre selbst skeptisch, wenn wir in der gleichen Schicht einen Mastodonknochen fänden.“
    „Sofort“, sagte Anteros und setzte die Hacke wieder ein. „He, diese alten Biester rochen aber komisch! Ein Elefant nimmt es nicht mit ihnen auf. Und eine schöne Brise davon hängt noch an den Knochen. Genügt ein sechster Brustwirbel? Ich bin ziemlich sicher, daß es sich um einen solchen handelt. Ich weiß nicht, wo der Rest des Tieres steckt. Vermutlich hat jemand hier den Knochen abgenagt. Neun Spatenstiche, und dann ganz vorsichtig!“
    Neun Spatenstiche – und dann hob Anteros den alten, abgenagten Knochen ganz vorsichtig mit einer Kelle aus dem Boden. Ja, sagte Howard beinahe wütend, es sei der sechste Brustwirbel eines Mastodons. Robert Derby meinte, es sei der fünfte oder der sechste, der Unterschied ließe sich schwer feststellen.
    „Laß das Graben eine Weile, Anteros“, sagte Steinleser. „Ich möchte hier Skizzen und Fotos anfertigen und ein paar Messungen vornehmen.“
    Terrence Burdock und Magdalen Mobley arbeiteten am Fuß des Schlotfelsen, am Fuß der Riefelung, die sich von oben bis unten durch das Gestein zog wie Kernmaterial.
    „Hol Anteros her!“, schlug Terrence vor. „Mal sehen, was er in sechzig Sekunden

Weitere Kostenlose Bücher